Dieser Artikel wurde am 06. Januar 2014 als Spotlight der Woche vorgestellt. |
Info: Dieser Artikel beschreibt einen inaktiven Spielercharakter. |
Skreek Grimauge ist ein durchschnittlicher Orc. Sein dunkles Haar trägt er zu einem langem Zopf hochgebunden. Ein besonderes Kennzeichen ist eine relativ gut sichtbare Narbe an der linken Schläfe. Sowohl im Kampf wie auch in der Freizeit bevorzugt er Kleidung / Rüstung aus Leder, somit kommt es vor, dass er zu beiden Anlässen teilweise die gleichen Sachen trägt. Allerdings legt er in seiner Freizeit einen Grossteil der Schutzkleidung ab.
Sein recht loses Mundwerk hätte ihm eigentlich schon öfter Probleme bereiten müssen, bisher ist er jedoch immer mit einem blauen Auge davon gekommen. Wobei er auch seine Kampfgefährten nicht verschont und fast keine Blöße ungenutzt lässt, um diese verbal zu attackieren. Wer ihn kennt weiß allerdings, das dies in den meisten Fällen nicht böse gemeint ist. Außer das Opfer ist ein Untoter, dann sollte man von einer gewissen Ernsthaftigkeit ausgehen. Allerdings gibt es inzwischen schon einige Untote, die Skreek akzeptiert. Wenn auch nur wenige.
Vergangenheit[]
Früher[]
„Skreek?“ Skreek schreckte leicht erschrocken hoch, als er seinen Namen hörte. Er hatte in der Sonne gelegen und vor sich hin gedöst. Allerdings fing er sich schnell wieder und antwortete seiner Mutter. „Ja?“ „Du wolltest doch noch Kaktusfrüchte sammeln gehen. Nimmst du Mugra mit?“ „Dabu, ich wollte gleich los. Kannst sie ja schon mal zu mir schicken.“
Skreek war ein Orc von knapp 15 Jahren. Eigentlich wäre es langsam Zeit, das er sich an einer Waffe ausbilden läßt. Aber er selber hat sich noch nicht darum gekümmert und auch die erwachsenen Orcs waren überwiegend der Meinung, das Skreek wohl eher zum Peon taugt.
Seine Schwester Mugra war drei Jahre jünger als er, und nicht wenige hier in diesem kleinen Lager in der Mitte des neuen Landes, von den Orcs Durotar genannt, waren sich sicher, das Mugra wohl eher mitgeschickt wurde, um auf ihren Bruder aufzupassen. Und alle waren sich einig, das Mugra wohl mal eine starkeKriegerin oder weiseSchamanin werden würde.
Skreek stand auf und klopfte sich den Staub von der Kleidung. Da kam auch schon Mugra um die Ecke gestürmt. Wie er trug sie einfache Leinenkleidung, und ebenfalls wie Skreek trug sie ein Messer im Gürtel.
„Und? Bist du fertig? Gehen wir los? Ob wir wohl 'nen Schweinemenschen sehn?“ „Ja, sofort.“ Skreek suchte grade nach einem Korb für die Früchte. „Und ich hoffe, wir sehen keinen dieser Schweinemenschen.“
Seitdem die Orcs hier im neuen Land angekommen sind gab es immer wieder Kämpfe mit den sogenannten Schweinemenschen. Sicher hatten beide schon welche gesehen, aber nur aus der Ferne. Skreek reichte das, war ansich schon mehr, als ihm lieb war. Aber Mugra hoffte immer darauf, mal einen aus der Nähe zu sehen.
Entsprechend ging Skreek auch nach Osten, Richtung Küste. Weiter im Landesinneren gab es nämlich Dörfer der Schweinemenschen, und Skreek hielt sich möglichst weit weg von denen. Und während er die Kakteen nach Früchten absuchte tobte Mugra um ihn herum und plapperte die ganze Zeit irgendwas vor sich hin.
„Und wenn wir den Schweinemenschen dann erschlagen haben nehmen wir jeder einen Hauer als Beweis mit. Ich werd meinen an einer Kette um den Hals tragen. Hast du eigentlich gehört, dass Ahzag gar keinen Schweinemenschen erwischt hat? Man munkelt, sein Zahn stammt von nem altersschwachen Wildschwein. Würd ja zu ihm passen, ich mein, dem dürfte man zum Holz schlagen ja nicht mal ne scharfe Axt geben, der verletzt sich doch nur selber.“
Mugra kicherte fröhlich vor sich hin, während Skreek kurz brummte, als Zeichen, das er zuhört.
„Und später werd ich dann die Kette mit weiteren Zähnen auffüllen. Und in der Mitte werd ich die Zähne von Häuptlingen anbringen. Und man wird mich dann „Mugra, der Schrecken der Schweinemenschen“ nennen. Oder so. Und die Schweinemenschen werden bestimmt ein Kopfgeld auf mich aussetzen, aber sie werden mich nie kriegen…“
Skreek hörte nur halb zu. Er war mehr damit beschäftigt, die Umgebung im Auge zu behalten, ob es irgendwas verdächtiges gab. Aber zum Glück blieb alles ruhig. Und nebenbei ging er seinen Gedanken nach. Er hatte gehört, das geplant war, im Norden eine Stadt zu errichten. Dort würde er hingehen und sein Geld mit dem Verkauf von selbst hergestellten Lederwaren verdienen. Bisher hatte er noch niemanden von dieser Idee erzählt, aber langsam sollte er das tun, immerhin musste er sich einen Lehrer suchen, der ihm was über die Lederverarbeitung beibringt. Und in dem passenden Alter war er ja…
Skreek stockte in seinen Gedanken. Irgendwas stimmte nicht. Irgendwas war anders, als es sein sollte. Es war so ruhig. Mugra? Verdammt, das fehlt, Mugras Geplapper war nicht zu hören. Skreek schaute sich erschrocken um und suchte nach seiner Schwester, aber sie war nicht in Sichtweite. Er ließ den Korb fallen und rannte ziellos umher. Schaute hinter Büschen und Bäumen, immer in der Hoffnung, sie irgendwo zu entdecken. Nichts.
„Mugra?“ Er rief ihren Namen, vielleicht antwortete sie ja. Aber auch hier keine Antwort. Also dehnte er den Suchbereich aus. Er war schon kurz vor der Verzweiflung als er hinter einer nahen Gestrüppansammlung Geräusche hörte. Vorsichtig näherte er sich der Geräuschquelle. Langsam und vorsichtig schlich er durch das Gestrüpp, immerhin das war eine Begabung von ihm, er konnte sich relativ lautlos bewegen. Nur noch wenige Sträucher schienen ihn von seinem Ziel zu trennen, also beschloss er, diese zum durchspähen zu teilen.
Der Geräuscheverursacher schien die gleiche Idee zu haben, und als Skreek die Sträucher auseinander bog blickte er aus nächster Nähe in das hässliche Gesicht eines Schweinemenschen. Er nahm kurz die borstigen Haare auf der Schnauze wahr, die Hauer, die aus dem Maul ragten und einen Sabberfaden, der vom Maul bis zur Brust runter hing. Dann war die erste Schrecksekunde vorbei, Skreek keuchte erschrocken auf, stolperte ein paar Schritte rückwärts und fiel dann auf seinen Hintern. Langsam kroch Skreek rückwärts weiter weg, aber der Schweinemensch brach grunzend durch das Gebüsch und schwang einen Knüppel, während er ansetzte, auf Skreek zuzustürmen.
Plötzlich hielt er inne, taumelte kurz und während er hinfiel registrierte Skreek einen faustgroßen Stein, der aus Kopfhöhe neben ihm zu Boden fiel. In dem Moment ertönte eine Art Kampfschrei und Mugra sprang aus einem nahen Busch hervor, warf sich auf den Schweinemenschen und rammte ihm ihr Messer in die Kehle. Skreek beobachtete erschrocken, wie sie die Blutfontäne zu genießen schien und sich Blut von dem Lippen leckte, dann hebelte sie mit ihrem Messer unter nicht unerheblichen Kraftaufwand einen Hauer aus dem Gebiss des Schweinemenschen und präsentierte Skreek ihr Trophäe mit einem strahlenden Lächeln.
„Hab einen!“
Skreek blickte seine Schwester verstört an. „Du… Du hast ihn getötet.“ „Dabu, hab ich. Auch wenn du ihn beinahe verjagt hättest mit deinem Rumgeschreie. Los, nimm dir auch 'nen Hauer. Dann erzählen wir, wir haben ihn zusammen getötet.“ Skreek blickte von seiner blutverschmierten Schwester zum blutverschmierten Kadaver, auf dem sie immer noch hockte, und wieder zurück zu Mugra. „Was soll ich den mit nem Zahn von nem Schweinemenschen?“ Er rappelte sich langsam hoch und klopfte sich den Staub von der Kleidung. „Lass uns die Früchte holen gehen, der Korb war fast voll. Und mach dich etwas sauber bevor wir zurück gehen.“
Die beiden gingen zusammen zu dem Ort, wo Skreek den Korb hat fallen lassen und sammelten die Früchte ein. Danach gingen sie zur Küste, und während Mugra sich das Blut abwusch sammelte Skreek schnell die letzten Kaktusfrüchte, um den Korb voll zu bekommen. Und auf dem ganzen Rückweg musste sich Skreek immer wieder die Geschichte von Mugra anhören und ihre Trophäe bewundern.
Heute[]
„Hör mir mal gut zu, du madenzerfressendes Stück stinkendes Fleisch!“ Skreek packte denUntoten am Kragen, zog ihn ein Stück näher an sich heran und drückte ihm einen seiner Dolche an die Kehle. „Wenn du mir nun nicht sofort sagst, was ich wissen will, verteile ich deine faulenden Einzelteile über die gesamte Scherbenwelt. Ausser deinen Kopf, ich kenn da ein paar Trolle die sich wunderbar auf Schrumpfköpfe verstehen und mir den sicher als Kette fertig machen würden.“ „Pah, du wirst mich nicht umbringen,“ erwiderte der Untote. „wenn du das tust werden meine Freunde mich vermissen. Und sie wissen, wo ich heute bin. Sie werden…“ „Einen Dreck werden sie!“ Skreek wirbelte den Untoten herum und hämmerte ihn gegen eine Wand. Sofort war der Dolch wieder an der Kehle. „Also, deine letzte Chance, vielleicht sind deine Freunde ja gesprächiger…“ „Schon gut, schon gut“ röchelte der Untote. „eine halbe Meile südlich von Shattrath ist eine Höhle in der Felswand, da ist unser Versteck. Und da ist auch die Beute. Aber dies Information wird dir nichts nützen. Wir werden dort auf dich warten. Und dann bist du tot.“ Skreek funkelte den Untoten an. „Ihr werdet auf mich warten? Wie das? Niemand weiß, das ich kommen werde.“ Noch bevor der Untote verstand, was diese Worte ausdrücken sollte drückte Skreek mit dem Dolch zu, die morschen Knochen hatten dem nichts entgegenzusetzen und so trennte Skreek den kompletten Kopf ab. „Zum Glück bluten diese Madenhirne meist nicht.“ murmelte Skreek, während er den leblosen Körper zu Boden fallen ließ. Dann verließ er die leerstehende Hütte in den Wälder von Terokkar und schwang sich auf seinen Windreiter. „Auf, Cringer, wir suchen eine Höhle. Dann gibt’s heute auch ne Extra-Portion Futter!“
Nach einigem suchen und hin und her fliegen entdeckte Skreek die Höhle. Er landete in einiger Entfernung und ließ Cringer zurück. Dann machte er sich auf dem Weg zur Höhle, und je näher er kam umso vorsichtiger bewegte er sich vorwärts. Die letzten Meter zum Höhleneingang schlich er lautlos und spähte dann vorsichtig in die Höhle.
Diese schien nur aus einem Raum zu bestehen, annähernd oval erstreckte sie sich länglich in den Fels. Im rückwärtigen Teil stapelten sich Kisten, Fässer uns Truhen, wohl alles Beute aus Plünderzügen der Bande. Weiter vorne befanden sich Strohlager und eine Feuerstelle. Auf einem Lager döste ein Blutelf , mit dem Rücken zum Eingang. Skreek schlich sich an den Blutelfen heran und mit einer schnellen Bewegung schnitt er ihm die Kehle durch. Der Blutelf röchelte noch kurz, bevor er verstummte. Skreek reinigte seinen Dolch an der Kleidung des Elfen und ging dann zum Beutelager. Er schubste einige Kisten mit für ihn wertlosen Plunder um, holte sich fluchend nasse Füsse, als ein Weinfass zu Bruch ging und steckte sich einiges an anscheinend wertvollem Kleinkram in die Taschen. Dann entdeckte er ein längliches Bündel, welches er vorsichtig ergriff und mit in den vorderen Teil nahm. Dort wickelte er das Bündel aus.
In dem Bündel war ein mit Gold und Edelsteinen reich verzierter Stab. Skreek hatte ansich keine Verwendung dafür, aber er war sich sicher, das ein Magier dafür sicher einige Goldstücke hinlegen würde. Skreek hatte ihn im Lager einiger Verirrter in den Zangarmarschen entdeckt, aber während er noch gegen diese Missgeburten gekämpft hat kamen diese Drecksäcke dazwischen und haben den Stab eingesteckt, bevor sie schnell wieder verschwunden sind. Seitdem hat er sie gejagt, zumindest hatte er einige Gesichter erkennen können.
Schnell wickelte er den Stab wieder ein und wollte grade verschwinden, als er von draußen Stimmen hörte. Mit einem Satz war er an der Höhlenwand und drückte sich im Schatten an diese. Dann spähte er um die Ecke. Ein Troll und ein Mensch näherten sich nichtsahnend dem Höhleneingang. Skreek legte leise den Stab auf den Boden, zückte seine Dolche und bereitete sich auf den Kampf vor.
Als die erste Gestalt im Eingang auftauchte erkannte Skreek den Menschen. Sofort schlug er diesem mit der Faust ins Gesicht. Der Mensch taumelte zurück und Skreek hörte einen überraschten Ausruf des Trolls. Schon sprang Skreek aus seiner Deckung, machte einen Satz aus dem Ausgang heraus und trat dem Menschen, der halb in den Armen des Trolls lag, welcher ihn wohl aufgefangen hatte, die Beine weg. Der Troll ließ im letzten Moment seinen Kumpanen los, sonst wäre er wohl mit hingefallen. Für eine Gegenwehr war es aber bereits zu spät, Skreek rammte beide Dolche in den Oberkörper des Trolls. Er spürte, wie der rechte Dolch von einer Rippe abgelenkt wurde, dann drehte er beide Dolche und riß sie wieder zurück. Der Troll sank wimmernd zu Boden, Aber Skreek war sich bewusst, dass das Wimmern nur von kurzer Dauer sein würde. In kürze würde er verstummen.
Er drehte sich zu dem Menschen um, der immer noch am Boden hockte und sich seine wohl gebrochene Nase hielt. Skreek versetzte ihm einen Tritt in die Rippen, der ihn auf den Rücken warf. Der Mensch schaute ängstlich auf und wimmerte, Skreek bemerkte, das er wohl nicht nur aus der Nase blutete, aus dem Mund rann auch ein Blutfluß. Er ließ einen Dolch fallen, riß den Menschen am Kragen hoch, drückte ihn gegen einen Baum und rammte ihm seinen Dolch in die Kehle.
Nachdem Skreek seine Dolche grob gesäubert hatte schleifte er die beiden Toten in die Höhle und deponierte sie dort in einer Ecke. Am Ausgang stockte er kurz, drehte sich dann wieder um, entzündete zwei Fackeln und platzierte diese in dem Beutegut. Mit einem zufriedenen Grinsen verließ er die Höhle mit dem Stab, ging zu seinem Windreiter Cringer und flog nach Shattrath, um zu sehen, ob er einen Käufer für seine Beute fand.
Davor und dazwischen[]
Hillsbrad, nahe Dalaran. Eine Truppe berittener Kämpfer, alles Menschen, treibt eine deutlich größere Gruppe Orcs in Richtung eines befestigten Lagers. Unter den Orcs befinden sich Männer, Frauen und Kinder aller Altersklassen. Die Orcs scheinen lethargisch, sie stolpern zwischen den Reitern umher. Keiner macht anstalten, sich zu wehren oder gar die Flucht zu ergreifen. Ein Orcjunge läuft an der Hand einer Orcfrau, vermutlich seine Mutter. Aber er wirkt, als würde er seine Umwelt nicht wirklich registrieren.
Durotar, Klingenhügel. Der Ort ist in Aufruhr. Orcs eilen umher, in der provisorischen Schmiede herrscht Hochbetrieb. Waffen und Rüstungen werden auf Wagen verladen. Mittendrin ein jugendlicher Orc, kurz vor der Volljährigkeit. Er hilft einem älteren Orc bei der Herstellung einiger Lederrüstungen.
Seit einigen Tagen sind die Orcs nun schon in dem Lager. Der Orcjunge sitzt auf einer Treppe vor einer Hütte und beobachtet teilnahmslos das Treiben in dem Lager. Wachen patrouillieren, die meisten Orcs sitzen ebenfalls teilnahmslos herum, einige wenige werden von den Menschen zu ungeliebten Arbeiten gezwungen. Manchmal kommen dem Jungen Gedanken, ob dies Leben so richtig ist. Aber sie verflüchtigen sich genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind.
„Was ist mit Skreek? Alt genug ist er doch. Kommt er mit?“ Mehrer Orcs schauen zu dem jungen Orc, der an einer Lederrüstung arbeitet und anscheinend nichts mitbekommt. „Skreek?“ antwortet ein anderer Orc. „Wir ziehen in den Krieg und gehen nicht die Felder bestellen.“ „Dabu,“ mischte sich ein dritter Orc ein, „dort brauchen wir keine Peons.“ Der Junge arbeitet weiter an der Rüstung, wer genau hinsieht stellt jedoch einen verkrampften Ausdruck auf seinem Gesicht fest.
Heute wurde der Vater des Jungen zum Arbeiten abgeholt. Vor einiger Zeit haben die Menschen angefangen, ein neues Haus im Lager zu errichten. Diesmal aus Stein, alle bisherigen Bauten waren aus Holz. Und die Orcs mussten die angelieferten Steine von den Wagen laden und zu der Baustelle schleppen. Der Junge beobachtet, wie sein Vater ins Stolpern gerät. Er läßt seine Last fallen, ein Bündel zurechtgeschlagener Steine. Das Bündel zerschellt auf dem Boden, und ein Stein fliegt einer nahen Wache gegen das Schienbein. Die Wache verzieht schmerzverzerrt das Gesicht, brabbelte was in ihrer unverständlichen Sprache, das dem Tonfall nach ein Fluch ist und reibt sich kurz das Bein. Im nächsten Moment entrollt sie jedoch ihre Peitsche und versetzt dem Vater des Jungen ein paar heftige Schläge. Der Orc kauert am Boden, wehrt sich aber nicht. Der Junge schaut dem Geschehen zu. Es erscheint ihm nicht richtig, aber er weiß nicht, was er tun soll.
Die Orcs aus Klingenhügel rücken aus. Sie ziehen nach Norden, dort sollen sie auf eine größere Truppe treffen. Und zusammen geht es dann weiter zum Berg Hyjal. Der junge Orc schaut den marschierenden Orcs nach. Auch seine Eltern ziehen mit in den Krieg. Und sein Freund Gomzar, der etwas älter ist als er. Er hat gemischte Gefühle dabei. Eigentlich sollte er mit ihnen gehen. Mit in den Kampf ziehen. Aber wozu? Den Großteil seines bisheriges Leben hatte er bisher in Gefangenschaft verbracht. Zumindest den Teil, an den er sich erinnern kann. Nun ist er frei. Aber wie lange?
Immer wieder verschwinden Orcs aus dem Lager. Der Junge weiß nicht, wohin. Eigentlich macht er sich auch keine Gedanken darum. Aber die anderen Orcs sprechen manchmal darüber. Einige meinen, die Orcs werden verlegt, kommen in andere Lager. Andere hingegen sprechen davon, das diese Orcs dem Tot geweiht sind. Es gab Geschichten über Arenen, in denen die Orcs mit bloßen Händen gegen wilde Bestien kämpfen müssen. Und über inszenierte Jagten, bei denen gelangweilte Menschen einen freigelassenen Orc zu Tode hetzen. Der Junge hört diese Geschichten. Aber nahm sie nicht wirklich wahr.
Immer wieder erreichen Gerüchte Klingenhügel. Die Orcstreitmacht ist auf ein fremdes Volk gestoßen. Menschenähnlich, aber größer und wilder. Und mit langen Ohren, ähnlich wie die Trolle. Nachtelfen werden sie genannt. Und auch eine Truppe Menschen soll hier gelandet sein. Es wird von ersten Scharmützeln mit den Dämonen berichtet. Der junge Orc hört diese Berichte, aber es gibt für ihn derzeit etwas wichtigeres. Ein alter Orc erzählt ihm Geschichten aus seiner Jugend. Damals, als die Orcs noch auf ihrer eigenen Welt lebten. Und der junge Orc hört zum ersten mal richtig zu und bekommt so einen Eindruck, was es bedeutet, ein Orc zu sein.
Der Geruch von Blut, Rauch und Tod liegt in der Luft. Eine Orcstreitmacht ist heute vor dem Lager aufmarschiert. Der Anführer beherrschte die Sprache der Menschen und hat diese zur Aufgabe aufgefordert. Nachdem diese aber ablehnten haben die Orcs angegriffen. Der Kampf war relativ kurz, und die Orcs zeigten keine Gnade mehr. Nun, nach dem Sieg, sammelt die Streitmacht die gefangenen Orcs zusammen. Sie erzählen von Freiheit. Von einem Kampf um einen Platz in dieser Welt. Der Orcjunge ist verwirrt. Er weiß nicht, was passiert. Er weiß nicht, was die Zukunft bringt.
Der junge Orc hat von Ehre gehört. Von Schamanismus. Von Freiheit. Von einem Leben mit der Natur. Und er weiß nun, wie das Leben eines Orcs sein soll. Er hat angefangen, den Umgang mit Dolchen zu üben. Der alte Orc, der ihm von der alten Welt erzählte, war früher ein Meister im Umgang mit Dolchen gewesen. Und nun gab er sein Wissen weiter. Der jungte Orc lernte auch, sich an seinen Gegner anzuschleichen. Und aus dem Hinterhalt zuzuschlagen. Und inzwischen schmückt eine Kette mit einigen Hauern seinen Hals.
Die Orcs leben nun in einem großen Lager. Die Streitmacht hat sich die fähigen Kämpfer rausgesucht und ist weiter gezogen, Im Lager blieben Kinder, Alte und einige Verteidiger. Und regelmäßig wuchs das Lager, wenn wieder Orcs befreit wurden. Langsam gewöhnt sich der Orcjunge an die Freiheit. Auch wenn er immer wieder befürchtete, irgendwann von einem menschlichen Wärter mit einer Peitsche überrascht zu werden. Aber nichts passiert, und auch die bewaffneten Orcs waren freundlich und nicht feindselig.
Es gibt neue Meldungen. Der Krieg ist in vollem Gange. Menschen, Elfen und Orcs haben sich verbündet und kämpfen gegen die einfallenden Dämonen. Der junge Orc will aufbrechen und in den Kampf ziehen. Aber sein Mentor hält ihn zurück. Es ist zu spät, und die Gefahr zu groß, das er alleine auf einen Trupp Dämonen stößt. Also bleibt er in Klingenhügel und bewacht den Ort, wartet auf weitere Meldungen und hört sich Geschichten über die Heimat der Orcs an.
Die Orcs sind wieder unterwegs. Sie wandern nach Westen. Es gibt nur Gerüchte darüber, was vorgeht. Angeblich soll dem Anführer nahegelgt worden sein, dies Land zu verlassen und mit Schiffen nach Westen zu segeln. Dort soll ein besseres Land sein. Ein Land, in dem die Orcs in Frieden leben können. Manche reden von Früher. Früher – das bedeutet für den Jungen Krieg und Gefangenschaft. Wollen sie das wirklich wieder zurück?
Der Krieg ist vorbei, die Dämonen zurückgeschlagen. Die Orcs kommen wieder zurück in ihre Ortschaften. Der Junge wartet jeden Tag auf seine Eltern und seinen Freund. Endlich entdeckt er Gomzar unter den Heimkehrern. Aber Gomzar wirkt etwas bedrückt bei der Begrüßung. Die Eltern des Jungen werden vermisst. Ihre Stellung wurde überrannt, seitdem wurden sie nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich sind sie tot. Der Junge wirkt kurzzeitig geschockt. Aber schnell macht er wieder einen gefassten Eindruck.
Mit von den Menschen erbeuteten Schiffen sind die Orcs aufgebrochen. In eine ungewisse Zukunft. Aber für den Jungen ist vieles ungewiss. Er weiß nicht, wo er her kommt. Er weiß nicht, wo er hin soll. Er weiß nicht, was es bedeutet, ein Orc zu sein. Vielleicht könnten ihm seine Eltern einige Fragen beantworten. Oder sein neuer Freund, Gomzar, den er auf dem Schiff kennen gelernt hat. Aber wirklich bewusst sind ihm diese Fragen nicht, und er hat sie auch noch nie jemandem gestellt.
„Ich werde sie finden! Vielleicht leben sie ja noch. Und ich schulde es ihnen. Und kein Orc würde anders handeln.“ „Skreek, du bist noch nicht bereit. Sicher, ich habe dir einiges über den Umgang mit Dolchen beigebracht, ebenso die Kunst des Schleichens. Aber sich durch dämonenverseuchtes Gebiet zu schleichen ist was anderes als sich an einen Schweinemenschen anzuschleichen. Und den Berichten nach wurden die Dämonen zurückgeschlagen, aber nicht endgültig besiegt.“ „Dann werde ich weiter lernen. Bis ich soweit bin. Und ich werde sie finden. Und ich werde jedem verfluchtem Dämon die Kehle aufschlitzen. – Sollten sie eine solche haben.“ „Hm… Wenn du weiter lernen willst, dann halte die Ohren auf, achte auf die zerschlagene Hand. Und überstürze nichts. Das führt zu nichts. Außer zu den Ahnen.“
Das neue Land. Es ähnelt eher einer Wüste. Zumindest das bisher bekannte Gebiete. Die Orcs haben ein erstes Lager gegründet. Ein Lager, welches später zu einem Dorf wird, welches den Namen Klingenhügel tragen wird. Der Orcjunge schaut teilnahmslos dem Treiben zu. Es wird noch einige Zeit dauern, bis er aus seiner Lethargie erwacht.