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Qsicon Exzellent Dieser Artikel wurde am 22. August 2011 als Spotlight der Woche vorgestellt.

Der Rollenspiel-Guide "Die Worgen" wurde am 12. März 2011 von "Benutzer:Everwing" im Forscherliga-Forum veröffentlicht. Er beschäftigt sich damit, was es über unsere pelzigen Freunde zu wissen gibt.

Wissenswertes aus der Geschichte der Gilneer[]

Beginnen wir ganz am Anfang, denn ein Gilneer ist, wie der Name es sagt, ein Kind von Gilneas und damit mehr als 'nur ein Mensch'. Gilneas hat als Reich viel erlebt, positiv wie negativ.

Während des zweiten Krieges war König Genn Graumähne kein großer Verfechter der Allianz. Gilneas war schon immer eines der militärisch stärksten Länder gewesen und er war der Meinung, seine Armee könne allein mit den Truppen der Horde fertig werden. Aus diesem Grund unterstützte er die Allianz auch nicht besonders im Kriegsgeschehen. Als die Bedrohung durch die Horde gebannt war, verließ Gilneas die Allianz wieder, da Graumähne nicht einsah, seine Ressourcen für den Wiederaufbau der vom Krieg verwüsteten Länder bereit zu stellen oder mit ihnen die Orcs in Internierungslagern am Leben zu halten. Dahinter steckte Daval Prestor, Todesschwinge in seiner Menschengestalt, der zu jener Zeit mit Greymane verbündet war.

Vor Beginn des dritten Krieges kapselte sich Gilneas durch den Bau des Graumähnenwalls vollständig von den anderen Reichen und den Problemen anderer Leute ab. Niemandem war es gestattet, Gilneas zu betreten, nichteinmal den Flüchtlingen aus Lordaeron, die vor der Geißel zu entkommen versuchten. Um die Untoten von seinem Land fern zu halten, befahl König Graumähne seinem Hoferzmagier Arugal, seine Geheimwaffe, die Worgen, auf die Geißel im Silberwald loszulassen. Die befreiten Bestien folgten zwar dieser Direktive, begannen jedoch auch damit, den 'Fluch' weiter zu geben. Nach nicht allzulanger Zeit hatte der 'Worgenfluch' den unüberwindbaren Graumähnenwall hinter sich gelassen und breitete sich immer weiter in Gilneas aus.

Lord Darius Crowley, Herr über Mühlenbern und Lohenscheit und persönlicher Freund von Genn Graumähne, wollte sich mit dem Isolationismus von Gilneas nicht weiter abfinden. Er sammelte seine Verbündeten und startete mit der Nordtor-Rebellion den Bürgerkrieg in Gilneas. Die Rebellion wurde niedergeschlagen und Crowley und seine Rebellen wurden gefangen genommen und in das Steinwallgefängnis gesperrt. Erst als die Worgen die Hauptstadt des Reiches überrannten, wurden die Gefangenen Rebellen von Graumähne freigelassen, um gemeinsam gegen den Feind zu stehen, der ganz Gilneas bedrohte. Bei der Kathedrale des erwachenden Lichts stellten sich die Truppen der Rebellen den Worgen in einem heldenhaften letzten Gefecht, um den restlichen Bewohnern von Gilneas die Flucht zu ermöglichen.

An dieser Stelle breche ich mal meine kleine Geschichtsstunde der trockenen Fakten ab. Die Handlung ab dem Angriff der Worgen auf die Hauptstadt ist Teil der Startgebiet-Questreihe der Worgen und ich lege jedem Spieler nahe, diese durchzuspielen, bevor er sich an der Rolle des Worgen versucht. Ich warne an dieser Stelle vor, dass ich einige Teile daraus im weiteren Text referenzieren werde. Kommen wir in diesem Sinne zum zweiten Teil:

Weder Mensch, noch Bestie[]

Kommen wir zum Kernpunkt des Worgen: Dem Worgen! Sie sind gewiss nicht wie die Werwölfe, an die sie angelehnt sind und durch diverse kleine Hinweise in Questtexten und NSC-Gesprächen bin ich zu folgender Annahme gelangt: Vor langer langer Zeit gab es eine Gruppe von Druiden, den sogenannten Druiden des Rudels, die den Zorn des Wolfsahnen Goldrinn in ihrer Worgengestalt zu führen wussten. Diese Gestalt jedoch war schwer zu kontrollieren, die Gefahr, sich in ihrer Wut zu verlieren, war groß und deshalb schufen die Druiden aus einem von Goldrinns Fangzähnen und dem Stab der Elune das Artefakt mit dem Namen 'Sense von Elune'. Diese jedoch machte aus den Druiden die Bestien, die später von Malfurion Sturmgrimm in den smaragdgrünen Traum verbannt und noch später von Velinde Sternsang und Arugal wieder aus ihrem Gefängnis befreit wurden. Den ansteckenden Fluch kann man an dieser Stelle wohl am ehesten als 'unvollkommenen Zauber' oder 'unvollkommenen Segen' sehen.

In Gilneas nun wurden die Worgen von den Elfen von diesem 'Fluch' befreit, indem der Segen mit Hilfe des Brunnens des Zorns, des Brunnens der Ruhe und des Brunnens des Gleichgewichts, sowie der Sense der Elune vollendet wurde. Der urtümliche, tiefhafte Art der Worgengestalt und die menschliche, kultivierte Art der Gilneer wurde in ein Gleichgewicht gebracht und die Möglichkeit ihre menschliche Gestalt wieder anzunehmen, wurde ihnen gegeben. Das bedeutet, dass ein Worgen im Normalfall in egal welcher Gestalt nicht seinen Instinkten untertan ist. Er mag gewiss tierische Verhaltensweisen an den Tag legen, doch sollte man nicht vergessen, dass seine Seele noch immer die eines zivilisierten Menschen ist.

Wir sollten an dieser Stelle im Hinterkopf behalten, wie die Gilneer aufgewachsen sind. Sowohl vom Stil des Landes, der Kleidung und der Waffen, als auch vom Verhalten der Bürger würde ich Gilneas am Ehesten wohl mit dem viktorianischen England des 19. Jahrhunderts vergleichen. Meine 'Quelle' dazu stellen "Sherlock Holmes"-Bücher und -Filme dar, die für mich das Flair dieser Ära doch recht gut bezeichnen. Droschken, die die Leute von A nach B bringen, eine moralisch gefestigte, aber auch religiöse und vor allem stark vertretene Mittelschicht, tendenz zu modernerem Denken, aber auch zu Aberglauben, revolutionären Ideen und schneller Entwicklung, Kanalsysteme und den britischen Gentleman. Eine Ära der Etikette und der 'wohlhabenden' Mittelschicht. Das ist natürlich eine seeeehr stark romantisierte Version des wirklichen viktorianischen Zeitalter, aber ich persönlich bin der Meinung, dass gerade diese romantisierte Version deutlich besser in unser Rollenspiel passt, als eine realitätsnahe.

Worauf ich hinaus will, ist ganz einfach: Keiner der Worgen-NPC scheint seine alte Persönlichkeit verloren. Sie scheinen lediglich... wütender geworden zu sein. Nein, wenn man genauer hinschaut und auf die Details achtet, dann wird man bemerken, dass Worgen nicht einfach wütender, sondern in eigentlich allen Bereichen emotionaler geworden sind. Es fällt ihnen schwerer, sich hinter einer starren Maske aus Floskeln und Formen, die die zwischenmenschliche Interaktion prägen, zu verbergen. Willensstarke Individuen können hier natürlich eine Ausnahme darstellen und dennoch ihre Gefühle für sich behalten, doch wird es ihnen selbst auffallen, dass dies nun schwerer ist, als früher.

Gleichsam leben Worgen jetzt intensiver. Ihre Wahrnehmung hat sich komplett verändert. Ihre Augen, aber noch viel mehr ihre Ohren und ihre Nase haben sich verbessert. Geräusche und Gerüche stürzen auf sie ein, die sie früher nichteinmal bemerkt hätten, was zu Verhaltensweisen führt, die sich stark auf die neue Wahrnehmung stützt. Man schnuppert ab und an, weil ein Geruch interessant wirkt, spitzt die Ohren, ist aber manchmal auch verwirrt oder gestresst, weil viel zu viel auf einen einstürzt. Die gesamte Physis hat sich auch verändert, der Gilneer ist in Worgenform größer, schneller, zäher, kräftiger geworden. Ein Finger fehlt an jeder Hand, ein Zeh an jedem Fuß. Die neue Haltung aufgrund der anderen Bein- und Fußform bedingt eine neue Gangart und eine andere Wahrnehmung des Gleichgewichts. Die Krallen an den Fingern sorgen im Alltag gewiss für das ein oder andere Problem. Essen und Trinken sind gewiss mit dieser Schädel- und Maulform nicht leichter geworden. Es ist nicht Jederworgens Stil, Getränke aus dem Becher aufzuschlabbern und aus seinen Mahlzeiten hastig große Stücke herunter zu schlingen.

Den wohl interessanteste Punkt hierbei stellen die Gesichtszüge dar. Bewegliche Ohren, Fehlen eines richtigen Mundes, eine deutlich bemerkbarere Nase kombiniert mit den (zumindest bei weiblichen Worgen) ausdrucksstarken Augen bieten Ansätze für eine völlig neue, unmenschliche Mimik. Ohren werden interessiert oder vorsichtig aufgestellt oder verunsichert, skeptisch oder gar kampflustig angelegt, was kombiniert mit Augenzwinkern, Lefzenbewegung, Naserümpfen, hochgezogenen Augenbrauen und der gesamten restlichen Körperhaltung eine recht ausdrucksstarke, aber nicht unbedingt menschliche Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation bietet.

Was es zu beachten gilt![]

Wie weiter oben beschrieben, gibt es diverse Arten, den eigenen kleinen Gilneer zu spielen. Die Einen legen den Fokus stark auf den Aspekt des 'verwandelten Menschen', der sich mit seiner neuen Gestalt nicht abfinden will oder kann, in Menschengestalt verweilt und möglicherweise panische Angst vor dem Moment hat, in dem er sich verwandelt, weil er fürchtet, das Elfenmittel könne nicht gewirkt haben und er würde wieder die Kontrolle verlieren. Die anderen legen mehr Wert darauf, die Gewöhnung an die neue Form darzustellen, spielen die Zwiespältigkeit des Menschen im Körper der Bestie, sehen sich als unverstanden und geben ihr Bestes, sich mit ihrer Situation zu arrangieren. Wieder andere spielen eher auf den wilden Aspekt, wie man ihn auch beim Blutfang-Rudel von Burg Schattenfang beobachten konnte, gründen Rudel und streifen durch die Wildnis. Ich will nicht sagen, dass irgendeiner dieser Spielstile falsch ist. Ich VERLANGE jedoch von euch, dass ihr die Toleranz besitzt weder anderen Spielern vorzuwerfen, der Lebensstil ihres Charakters sei falsch, noch ihren Charakteren ihr Spiel aus diesem Grund zu verbauen. Akzeptiert, dass die Spieler eine andere Art von Worgen spielen und arrangiert euch damit, denn was ihr könnt, können die auch. Schlügen sie zurück, endete das nur darin, dass sich die Worgen-Spielerschaft gegenseitig die Existenzberechtigung raubt und das böte ein wahrhaft armseliges Bild.

Ich habe in diesem Guide bereits betont, dass ich es für wahrscheinlich halte, dass Worgen emotional offener sind, als die meisten anderen Charaktere. Achtet jedoch bitte darauf, dass es zu Gunsten und nicht zu Lasten eurer Mitspieler geschieht. Ständig damit zu drohen, dass dein Worgen aus der Haut fährt und alles und jeden im Umkreis von fünfzig Metern zerfleischt, bloß weil es gerade nicht so läuft, wie du es willst, ist ziemlich daneben. Die emotional gestörte Variante davon, sich für jede Kleinigkeit hin zu setzen und sich riesige Vorwürfe zu machen, ist auch nicht gerade das Wahre. Das Volk von Gilneas ist stark! Das Volk von Gilneas ist ehrlich! Das Volk von Gilneas ist mutig! Sich manchmal nicht ganz halten zu können, leicht aus der Haut zu fahren, sich aber ebenso leicht wieder zu beruhigen, sich vielleicht auch deutlicher wegen seines Verhaltens zu schämen, kommt deutlich cooler rüber.

Gilneas hat in der Vergangenheit ziemliche Scheiße gemacht. Die Sache mit dem zweiten Krieg war schon nicht so berauschend, der Rückzug aus der Allianz war ein krasser Schritt, die Flüchtlinge aus Lordaeron nicht rein zu lassen, war vielleicht sogar ganz schlau - womöglich hätten sie die Seuche mitgebracht. ABER: Zwei Dinge gilt es hierbei zu beachten: Erstens: Die Bürger von Gilneas waren gewiss nicht alle mit der Einstellung oder den Entscheidungen ihres Königs einverstanden - wären sie es gewesen, hätte es die Nordtor-Rebellion und den Bürgerkrieg nie gegeben. Lasst euch also nicht die Schuld aufbürden. Andere Könige haben auch schon falsche Entscheidungen getroffen. Zweitens: Gilneas ist ein TEIL der neuen Allianz. Ein vollwertiger Bündnispartner, den die Allianz braucht, wie Gilneas die Allianz braucht, nicht aus Gnade aufgenommen, um die Gilneer zu beschützen. Graumähne hat aus seinen Fehlern gelernt und die Gilneer stehen weiterhin treu zu ihrem König.

Abschließend[]

Schlussendlich möchte ich noch kurz loswerden, dass mein Wissen und meine Vorstellung über das Volk der Worgen bei weitem nicht so ausgeprägt sind, wie ich es gerne hätte und ich deshalb auf Nachfragen, Korrekturen und Kritik zu diesem Guide sehr viel Wert lege.

Hoffe auf baldige Rückmeldung, Kitani / Benutzer:Everwing

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