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Noch mehr Gedanken eines ehemaligen Knappen - oder: aus dem abwechslungsreichen Leben des Sir Veyt van Roth[]

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Kategorie:Orden des ErbauersKategorie:Geschichten

Teil 41[]

Der riesige Kaffeebecher dampfte gefüllt vor sich hin. Der Duft von Tee hing in der Luft, ebenso wie der Duft von Waffenöl. Veyt hockte auf dem Fenstersims seines Zimmer und ließ den Wetzstein über die Klinge des Schwertes gleiten, welches er vor über zwei Jahren von Arken bekommen hatte, kurz nach seinem Ritterschlag.

Seinen Ritterschlag. Was genau war der wert? Man zollte ihm soviel Achtung wie einem Kuhhirten, sprach mit ihm im Tonfall für kleine Kinder und gewährte ihm den Respekt eines Stücks Drecks unter der Schuhsohle eines Barons. Die Welt um ihn herum schien in einen Taumel zu verfallen und sich tagtäglich an Aberwitzigkeiten neu zu überbieten.

Er hmpfte leise und der Wetzstein schmirgelte energischer.

Er hatte versucht, was ihm möglich war. Geantwortet, wenn er gefragt wurde. Doch seine Fragen blieben unbeantwortet. Im Gegenteil, sie wurden noch als Beleidigung und Spott bezeichnet. Hätte er vorher gewusst, was ihm geblüht hätte, er hätte sich lieber in voller Rüstung in den Immerruhsee gestürzt. Was Nicola wohl jetzt von ihm dachte. Oder Sir Viktor. Licht, ausgerechnet Sir Viktor. Und selbst der wurde nach der Erteilung des Gastrechtes behandelt wie ein störendes Subjekt und wurde vermutlich zusammen mit sienen Brüdern und SChwestern vom Großteil auch als solches gesehen.

Ohren waren taub, Augen waren blind gewesen. Man veschließt sich davor, wenn unbequeme Dinge sich in die Aufmerksamkeit zu drängen begannen.

Man hatte ihm den Mund verboten. Ihn des Hauses verwiesen, dafür, dass eine Neunzehnjährige nichts verstand und er noch einmal ihren Lehnsherrn bat, die Sachlage zu erklären. Er hatte definitiv auf den falschen gehofft, um eine Klärung zu schaffen, das war ihm inzwischen klar. Und dass er diesbezüglich nichts mehr zu erwarten hatte, ebenso. Seine Füße würden ihn vorerst nur noch nach Westen führen denn dass er nicht erwünscht war und man nicht einmal ansatzweise seine Argumentation verstand oder verstehen wollte, das war mehr als deutlich klar geworden, von mehr als nur einer Seite.

An und für sich war es keine Überraschung. Noch zu gut erinnerte er sich wie es damals war, als er Seenhain verlassen hatte, wie es gewesen war, als er die Gräber seiner Eltern erneut verschlossen hatte. Das jetzt die Hand der Treue seine Brüder und Schwestern waren war im Prinzip nur der letzte Tropfen des übervollen Fischlikörfasses, genannt Seenhain.

Dennoch. Sein Eid galt dem Orden und er galt Sir Viktor und den anderen und daran würde er fest halten. Und er würde nicht einfach tatenlos zusehen, wenn man sie missachtete, als wären sie unerwünschter Hausrat. Nein, dafür schuldete er ihnen zuviel.

"Wenn auch nur ein Funke des Ehrgefühls dieser Männer und Frauen in jedem einzelnen der Geldadligen wäre...."

Die Klinge rutschte in die Schwertscheide. Er griff zu seinem Becher und leerte ihn.

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