Forscherliga-Wiki
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Qsicon Exzellent Dieser Artikel wurde am 17. Juli 2012 als Spotlight der Woche vorgestellt.

Allgemeine Beschreibung[]

  • Name: Kitani
  • Augenfarbe: silber-weiß
  • Haarfarbe/Frisur: schwarz, lang
  • Hautfarbe: schwarz
  • Hornart: geschweift
  • Körperbau: trainiert
  • Besondere Merkmale: sieht Aurah sehr ähnlich, kann erschreckend intelligent sein

Hintergrund[]

Geboren wurde Kitani als Tochter Aurahs und ihres Gefährten auf der Flucht der Draenei vor der Brennenden Legion. Später verführte ein Eredar sie mit dämonischer Magie und Macht, die Feinde der Draenei zu bekämpfen, in Versuchung und brachte sie dazu, ihren Vater tödlich zu verwunden. Obwohl sie der üblen Magie abschwor und sich wieder dem Licht zuwandte, verfiel sie den dämonischen Kräften erneut, diesmal endgültig. Im Namen der Legion brachte sie die nächsten Jahrtausende Verwüstung und Verderbnis und übte sich in Verschlagenheit und Grausamkeit. Nach dem Tod Archimondes begann sie an den Wegen der Legion zu zweifeln und plante ihre Flucht, indem sie einige Artefakte auf die Scherbenwelt brachte und zu den Wesen, die sie fanden, Kontakt aufnahm. Durch etwas Glück geriet sie an einen Hexerzirkel, der mit großer Freude und brennendem Eifer ihre Beschwörung vorbereitete. Nach ihrer Ankunft jedoch trennte sie sich sofort von den Menschen und suchte Schutz und Wissen. In wenigen Wochen lernte sie viel über Azeroth, wurde dann aber enttarnt und fast getötet. Die Draenei, vor die sie geführt wurde, hielten sich an ihre Gesetze und gaben dem reuigen Dämon eine zweite Chance. Sie läuterten Kitani und brachten ihr die Wege des Lichts wieder näher. Aus Furcht, wieder abhängig zu werden, schwor Kitani jeglicher Magie ab und begann damit, den bewaffneten Kampf zu trainieren. Obwohl sie eine bemerkenswerte Kämpferin ist, hält sie sich aus Kämpfen heraus wenn sie kann oder versucht, sich von anfang an durch Waffen-, Stellungs- und/oder Rüstungsvorteile und/oder diverse Tricks der Ingenieurskunst und/oder des begabten Geists Vorteile zu verschaffen.

Die Nebelmondschar[]

In Ermangelung von physischer und magischer Macht gründete die geläuterte Kitani eine Söldnergruppe, um gesellschaftliche Vorteile und die Stärke einer Einheit zu erlangen. Durch radikales Vorgehen und eine hohe Erfolgsrate (sowie selbstsicheres Vorsprechen beim Lordmagistraten, bevor die Schar gegründet worden war), erreichte sie bald eine Zusammenarbeit mit der Stadtwache Sturmwinds und eine hohe Wertschätzung bei den Truppen der Allianz, die ab und an darauf zurückgreifen, dass jedes Mitglied der Schar eine gute taktische Ausbildung genossen hat, was sie zu guten Offizieren und Unteroffizieren macht. Geschickt wurden auch von misstrauischen Personen als Wächter über Kitani eingesetzte Leute in die Schar integriert. Der beeindruckendste Erfolg der Schar ist der verlustlose Sieg über einen Annihilan. Unter Soldaten sind sie als elitäre Söldnertruppe bekannt, in Sturmwind als Dämonen(diener)jäger und Informationsquellen.

Persönlichkeitsbeschreibung[]

Die Persönlichkeit Kitanis lässt sich nicht allzuleicht beschreiben. Will man es sich leicht machen, so sagt man einfach, sie sei wechselhaft. Mal dies, mal das. Von zynisch, hochmütig, gerissen und bösartig, über sonderbar, amüsant, unsinnig und kindisch, bis hin zu edel, freundlich, gutmütig und ruhig ist eigentlich alles mal vertreten oder vertreten gewesen. Blickt man tiefer, findet man eine Seele im Konflikt zwischen Vergnügen und Pflicht, Gut und Böse, Selbstliebe und -hass, Minderwertigkeitsgefühle und Größenwahn, Pessimismus und Optimismus, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, Geselligkeit und Rückzug. Ein großes Maß an Wissen und eine mal sachliche, mal romantische Weltanschauung tragen nicht viel zum Lösen der Konflikte bei und so findet man sie von einem Extrem zum nächsten taumelnd.

Erlebnisse[]

Kämpfe auf der Scherbenwelt[]

Als die steinerne Faust dort auf die Erde traf, wo einen Moment zuvor noch die Draenei gestanden hatte, zitterte der Boden, brach an manchen Stellen sogar zentimetertief auf. Hätte dieser Schlag sie auch nur gestreift, die Folgen hätte sie noch wochen-, wenn nicht sogar lebenslang spüren können. Mit einem Fluch löste sie die Riemen der schweren Plattenschulterpanzer und ließ sie einfach im Laufen fallen, warf ihren Schild fort und sprang mit einem Satz in die Felsspalte. Unschöne Flüche verließen ihre Lippen, während sie die nichteinmal metertiefe Spalte entlang kroch, bemüht, auf die Beine zu kommen und gleichzeitig nicht in die Reichweite der gigantischen, steinernen Pranken zu kommen, die sich immer wieder direkt über ihr schlossen. Wie sehr wünschte sie sich doch, Zauberwirkerin zu sein - jede Magie käme ihr jetzt gerade recht. Ebenso sehr wünschte sie sich, die Hilfe ihrer Kameraden nicht abgelehnt zu haben. War es Abenteuerlust gewesen? Übermut? Langsam kehrte ihre Fassung zurück. Nein, weder Übermut, noch Abenteuerlust, sondern simple Vergnügungssucht. Wenn sie nichteinmal einen solchen Riesen fällen konnte, wie sollte sie jemals ihren Traum verwirklichen, einen Annihilan zu fällen? Mit einem Schrei warf sie sich herum, zog eins der Wurfmesser vom Gürtel, die sie eigentlich zum Ablenken von Feinden bei sich trug und rammte es in die sich schließende Felsenhand. Gerade noch konnte sie ihre Hand zurückziehen, ehe diese zerquetscht wurde und fragte sich einige bange Sekunden lang, ob das Metall des Messers nicht einfach seine Form verlieren würde. Das verzauberte Thorium hielt stand, die Pranke nicht. Risse bildeten sich und kleinere Steine rieselten auf die Draenei in Elfengestalt herab. "Für Lord Illidan!", brüllte sie und rammte ihr Schwert in die größte der entstandenen Wunden, stemmte sich dagegen und brach die Hand vom Arm des Riesen ab. Stein und einige Kristallsplitter begannen den Graben zu füllen, beinahe wäre sie erschlagen worden, jedoch nur beinahe. So schnell sie konnte, kletterte sie aus dem Spalt, steckte ihr Schwert in die Scheide, umkreiste den Riesen, schlitterte ihm durch die Beine und rammte ein Messer in seinen Bauch. Einer Eingebung folgend ließ sie es nicht los, sondern zog sich daran hoch. Sekunden später sah sie sich bestätigt. Der Riese hatte mit seiner anderen Hand an genau den Ort geschlagen, an dem sie zu landen geplant hatte. So ruhig sie sich zu sein zwingen konnte suchte sie nach weiterem Halt, fand ihn und zog sich Stück für Stück immer und immer weiter hinauf. Dabei versuchte sie, so weit es möglich war, auf seiner verwundeten Seite oder in seinem Rücken zu bleiben, wich ansonsten der noch funktionellen Hand aus. Nach vielen Mühen hatte sie es geschafft. Sie hatte den Nacken erreicht. Ohne weiter nachzudenken zog sie ihr Schwert erneut und führte einen schnellen Stich gegen das rechte, dann gegen das linke Auge. Zwei letzte schwere Hiebe zielten auf das, was bei fleischlichen Wesen die Kehle und den Nacken, bei einem steinernen Riesen die Stellen darstellten, die Kopf und Körper verband. Mit einem gequälten Grollen brach der Riese zusammen und diesmal bebte die Erde weit schlimmer als unter seinen Schritten oder Hieben. Kitani wurde von seinen Schultern geschleudert, kullerte einige Meter über den Boden, raffte sich aber schnell wieder auf. Sie fühlte sich erschöpft - ihr Gegner fühlte nichts mehr, er war bezwungen. Mit zufriedenem Grinsen machte sie sich auf die Suche nach ihrem Schild und ihren Schulterpanzern. Dann streifte sie den verzauberten Wappenrock ab und kehrte endlich zu ihrer eigenen Gestalt zurück.

Grob. Das war so ziemlich der einzige Gedanke, der ihr zu den Höllenorks gekommen war. Ihre Schwerter und Äxte waren grob, ihre Sprache war grob, ihr Äußeres war grob, ihr Verhalten war grob - ja selbst ihr Kampfstil war nicht mehr als grob. Berserker gefangen im ewig währenden Blutrausch, nur darauf bedacht, zu kämpfen, zu töten. Sie selbst war ja völlig anders. Sie selbst kämpfte... Weniger tänzelnd als sonst wich sie dem Axthieb aus. Ausweichen war essenziell, denn die schweren Waffen waren kaum zu blocken. Sie würde sich den Arm brechen oder ihren Schild verlieren. Die Orks waren stark. Möglicherweise auch schlau und bedacht, doch wenn sie es waren, dann zeigten sie es nicht. Mit einem wütenden Knurren rammte sie dem Ork der sie gerade verfehlte ihre Schildkante gegen die Kehle, hob ihr eigenes, grobes Schwert und ließ es mit aller Kraft in den Nacken des Orks beißen, der sich vor Schmerz genug gekrümmt hatte, diesen Angriff möglich zu machen. Sie selbst kämpfte für rechte Ziele. Sie selbst kämpfte... Mit einem Grinsen, dass manche Leute ohne weiteres Überlegen als irrsinnig abgetan hätten, wandte sie sich dem nächsten Gegner zu. Der hatte gerade einen Soldaten der Ehrenfeste niedergestreckt und sich schon wieder hinter seinem Schild verbarrikadiert. Ihrem favorisierten Kampfstil treu bleibend blieb Kitani zwar in Deckung, konzentrierte sich aber nicht zu sehr auf's Blocken, sondern deckte ihren Gegner mit groben Angriffen ein. Verwüsten - es war einfach ideal auf sie zugeschnitten. Der Schild des Höllenork zerbarst, ihr Schwert fuhr durch die Trümmer und grub sich tief in den Schildarm des Orks. Jetzt war es an der Zeit, ihren Schild zu gebrauchen. Mit einem Ausfallschritt kombiniert hieb sie die wuchtige Eisenplatte gegen den unbekleideten und ungepanzerten Oberkörper des Orks. Knochen brachen, als die spitz zulaufende untere Schildkante auf den Körper traf. Mit noch breiterem Grinsen riss die schwarze Draenei ihr Schwert aus dem nutzlos herabhängenden Arm, parierte einen groben, aufgrund des Zustands des Gegners nicht gut gezielten Hieb seiner Einhandaxt und entwaffnete ihn mit einem schnellen Streich. Der nächste Hieb war tödlich für das grobe, rothäutige Wesen. Sofort sah sie sich nach einem neuen Gegner um. Verdammt, sollten doch die Beschönigungen fallen gelassen werden. Es kümmerte sie nicht mehr. Der Blutdurst war zu weit fortgeschritten, als dass sie sich noch verstellen wollte. Sie liebte den Kampf, das Ziel war nur eine Rechtfertigung. Sie war grob. Ihr Kampfstil war grob. Grobe Gegner waren gute Feinde! Mit einem lauten Schrei warf sie sich auf den nächsten Höllenork und führte einen groben Schlag.

'Ihr seid die Krankheit, nicht ich.' Was sollte das bedeuten? Was wusste Hydross, das sie nicht wusste? Der Angriff des Naga-Myrmidon brachte sie aus ihren Gedanken und aus dem Gleichgewicht. Die Schlangenwesen waren unglaublich geschickt mit Dreizacken und anderen Stangenwaffen, aber auch nicht unerfahren im Schwertkampf. Sie hatten vielleicht keine Beine, konnten dadurch aber auch bei weitem nicht so leicht niedergezwungen werden. Ein schneller Schritt zurück rettete ihr das Leben. Der Dreizack bohrte sich lediglich in das dicke Leder, das zwischen den Panzerplatten ihrer Beinrüstung saß, nicht in ihren Bauch oder schlimmer noch, ihre Brust. Brennender Schmerz durchzuckte sie und ihr Bein drohte einzuknicken, als der Naga zum weiteren Angriff ausholte. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der ehemaligen Eredar aus. "Ich war die Krankheit. Nicht du", sagte sie. Einen Moment lang nur starrte der Myrmidon sie verwirrt an. Ein Moment war genug, um ihm die Klinge durch den Unterkiefer, den Mund und ins Hirn zu rammen. Humpelnd trat sie zurück, durch die Schlachtreihen nach hinten, auf die Zelte der Heiler zu. "Ob ich jemals vollständig ungefährlich für diese Welt sein kann? Stecke ich noch jemanden an?" Grinsend schüttelte sie den Kopf. Vielleicht missdeutete sie die Worte des großen Elementars auch nur. Ein Aufschrei breitete sich durch die Kehlen der Kämpfenden immer weiter fort aus. "Vashj ist gefallen! Sieg den Truppen der Naaru!" Das Grinsen erstarb. Sie hatte den besten Kampf verpasst.

Sie hasste die Blutelfen. Das war kein Wunder, denn sie hasste so ziemlich alle Dinge auf der Welt. Sie hasste selbst Dinge, die ihr gefielen, denn ab und an waren auch jene müßig. Und natürlich hasste sie sich selbst, das verfehlte, makelhafte Wesen, das sie war. Aber die Blutelfen weckten langsam einen besonderen Hass in ihr. Die Elfen der Sonnenklingen standen ihr in großer Zahl im Weg und viele von ihnen waren in der Lage, Magie zu wirken. Sie hasste Magiewirker, sie waren lästig und würden es immer bleiben. Sie konnten sich im Nahkampf oftmals kaum verteidigen, doch ihre Zauber reichten weit und waren tödlich. Gesegnet sollten jene sein, die ihren Schild verzaubert hatten, dass er... Eine Flammenwelle schoss knapp über dem Boden direkt auf sie zu. Das hasste sie an Zaubern: Sie suchten ihr Ziel! Knurrend ging sie in einen sicheren Stand, hob ihren Schild und warf sich mit aller Wucht dem Zauber entgegen. Einen Moment lang spürte sie die sengende Hitze, die sie umfing, dann schwand die Magie, entfernte sich. So schnell, wie sie zuerst die Draenei als Ziel gesucht hatte, suchte sie jetzt den eigentlichen Wirker heim und brannte ihm zuerst die Kleider, Haare und Haut vom Leib und dann das Fleisch von den Knochen. Übrig blieben verkohlte Überreste und ein glühender Ring, das Symbol der Treue zu Kael'thas, der langsam abkühlte. Wie stark musste ihr Vertrauen in die Dämonen sein, dass sie diese Temperatur erreichten? Sie grinste und streckte einen Elfen nieder, der mit einem ihrer Verbündeten rang.

"Inucari, nach rechts! Position sichern!" Kitani deutete mit der Hand eilig in Richtung der elfischen Beschwörer, die ihre Konzentration zu verlieren drohten. All ihre Wachen waren gefallen und der Feind kam näher. Mit schnellen Schritten eilte die Kriegerin des Lichts, passenderweise in goldener Rüstung gekleidet an den angedeuteten Punkt, setzte ihren Hammer direkt zwischen ihren Hufen ab und schlug ihren Buchband auf. "Rhael, schalte diese Schwächlinge aus, solange sie noch abgelenkt sind!" Eine weitere Geste und die draeneiische Magierin begann sofort ihre Zauber zu wirken, Frostblitze flogen durch die Luft und schalteten einen Gegner nach dem anderen aus. Die Magie, die den mächtigen Grubenlord in seiner Verbannung hielt, wurde schwächer. Immer heftiger begann er in die Realität zurückzuflimmern, bis er schließlich stabil war, wie lang zuvor einmal. "Zurück! Das ist mein Kampf! Wagt nicht, mir den Spaß zu verderben - und wenn ich sterben sollte!" Irrsinn - das ist die geläufige Bezeichnung für den Versuch, gegen einen Annihilan in den Nahkampf zu stürmen. Spaß - aus Kitanis Sicht der Kampf gegen das ultimative Ungetüm. Mit einem wilden Schrei stürzte sie auf den Grubenlord zu und führte ihren ersten Hieb, noch bevor er seine gewaltige Waffe erheben konnte. Die zweihändig geführte Klinge, gegen die sie Schwert und Schild eingetauscht hatte, fuhr tief ins rechte Knie des Grubenlords und ließ sein Bein einknicken. Mit einem gewaltigen Satz gelangte sie aus der Reichweite der Bestie, bevor diese zuschlagen konnte. Jedoch war der Grubenlord nicht so bewegungsunfähig, wie sie angenommen hatte. Auch auf drei Beinen war er erstaunlich beweglich und hatte sie erreicht, als sie gerade wieder auf die Beine kam. Nur ein weiterer Satz rettete sie vor der Klinge, die sie vermutlich nicht nur zerteilt, sondern auch zerschmettert hätte. Diesmal stützt sie sich auf den besonders langen Griff ihrer Waffe, um schneller wieder aufzustehen, sprintete los und hieb nach der Achillessehne des zweiten Vorderbeins des Annihilan. Wütend brüllte der auf und ließ sich donnernd in Richtung der Draenei fallen, traf sie aber seitlich und schleuderte sie dadurch nur erneut aus seiner Reichweite. Ohne Zeit zu verlieren streckte er die Waffenhand zum Himmel und riss sie dann gen Kitani hinab. Seinem Befehl folgend schossen zwei Höllenbestien über den Himmel und schlugen fast direkt neben der Draenei ein, dass sie wieder zu Boden geschleudert wurde. Die Dämonen kamen jedoch nicht weit. Einer von ihnen wurde trotz der lodernden Flammen von magischem Eis eingehüllt, der andere zerfiel nach einem schnell auf geweihtem Boden ausgeführten Exorzismus zu leblosem Stein. Der Annihilan tobte, robbte herum und gab sich größte Mühe, Kitani nicht zu erlauben, in seinen Rücken zu gelangen. Sie war dazu übergegangen, Wurfmesser auf seinen Oberkörper und Kopf zu schleudern, die er nur schwer abwehren konnte. Der Dämon brüllte wütend, schleuderte die Waffe fort, ohne jemanden zu treffen und hob die Hände. "Gegenzauber!", bellte Kitani der Magierin Rhael entgegen. Diese reagierte sofort und schleuderte Azaloth ihre Handfläche entgegen, einen Stillezauber über den gewaltigen Feind legend. Der Annihilan erstarrte, eine Sekunde wirkte es, als hätte er vergessen, was er tun wollte. In dieser Sekunde hatte Kitani ihm das Schwert durch den Nacken getrieben, herumgerissen und den Feind enthauptet. Mit gewagten Sprung zum Rand der nächsthöheren Terasse rettete sie sich vor dem wild zuckend zusammenbrechenden Leib und richtete sich so zufrieden wie sie nur sein konnte auf. Selbst die Nachricht, dass andere das Hauptziel des Angriffs erreicht hatten, trübte ihre Laune nicht. Denn sie hatte ihren Traum erfüllt. Sie war stärker.


Warmes Fest, kalter Hass und Likörlebkuchen[]

Warm lag Eisenschmiede tief im Berg, um den die ach so kalten Winde herum und herüber fegten. Kalt fiel der Schnee - dichter und schwerer als sonst - auf die Berge, Hügel, Täler und kleinen Ebenen von Dun Morogh. In allen vertretbaren Temperaturen flossen alkoholische Getränke in den Städten der Zwerge. Lauwarmes Bier, heißer Apfelwein, kühles Bier, warmer Met, kaltes Bier, kühler Likör, warmes Bier...

Frostig funkelten Kitanis Augen, als sie über die Brücke auf die Bank der Eisenschmiede zuschritt. Ein besonders eisiger, hasserfüllter Blick fand seinen Weg zu jenem Zwerg, der in roter Gewandung mit weißem Flaum geschmückt auf dem goldfarben angestrichenen und mit rotem Samt bezogenen Holzthron saß und an ihn herantretenden Leuten die Decke herab log, wie wundervoll das diesjährige Winterhauchfest werde und wieviel mehr tolle Geschenke er doch für alle beschafft habe. Nur ein kleines Stück abseits standen die Goblins und rieben sich die Hände. Das Geschäft der Winterhauchzeit brachte ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Gewinn, als ihre Arenawettgeschäfte und die Auktionshausgebühren ihrer Städte.

"Werte Dame, könntet Ihr mir...?", begann der 'Altvater Winter'-Darsteller, als sie gerade unweit von ihm entfernt ihr Postfach öffnete, nur um festzustellen, dass kein Brief ohne Winterhauch-Verzierungen darin zu finden war. Mit einem lauten Knall und einem wütend geknurrten "Nein!" wandte sie sich zum Bankeingang, um die Erz- und Edelsteinvorräte der Bank der Nebelmondschar zu prüfen und die Tränkebestandslisten zu korrigieren.

"Werte Dame, Milch und Leb...?", versuchte der Zwerg es erneut und machte einen beinahe mitleiderregenden Eindruck, als er nur eine rüde Geste und ein weiteres "Nein!" entgegen geschmettert bekam. Andere vorübereilende Personen gaben ähnliche, wenngleich weniger ruppige Antworten.

"Ah, werte Kämpferin...", troff eine krähende Stimme süß wie gezuckerter Honig um ihre Ohrenspitzen und versuchte, in den Gehörgang einzudringen. "Es ist furchtbar! Jemand hat unsere Leckereienlieferung gestohlen!" Das Geräusch perfekt gestimmter und dadurch umso leichter als solche erkennbarer, zart klimpernder Goldmünzen weckte ihre Aufmerksamkeit. Jedoch nur für einen Moment. Dieses verdammte Fest ging ihr auf den Geist! Sie wollte nichts damit zu tun haben! Auf der Stelle drehte sie sich um und marschierte grundlos zornig in die andere Richtung davon.

"Nein!", schmetterte sie dem Zwergen entgegen, noch bevor er den Mund öffnen konnte, seine Bitte nur ansatzweise zu formulieren. An einem weiteren Zwergen vorbei, der ihr anbot, ihr die 'ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit' über das Winterhauchfest zu berichten, den sie aber ob ihrer Wut ignorierte, lenkte sie ihre schnellen Schritte zur Schmiede, durchquerte sie ohne langsamer zu werden, die Hitze des geschmolzenen Metalls nur wenige Sekunden genießend und wandte sich dem Greifenmeister zu.

"Ausgeflogen?!" Ihre Stimme überschlug sich beinahe vor loderndem Zorn. Die kalte Wut hatte sich angestaut und nun stand die schwarzhäutige, schwarzhaarige Draenei kurz vor der Explosion. Deutlich vor der Explosion. Der Greifenmeister ließ sich nicht beirren, nahm einen tiefen Zug aus seinem Bierkrug und zuckte mit den Achseln. "Es war angekündigt, Mädel. Ich kann auch nichts dafür. Wenn Ihr hier weg wollt, nehmt die Tiefenbahn. Aber warum solltet Ihr hier fort wollen? Feiert Winterhauch!" "Oaaaaarghh!"

Der Schrei musste durch ganz Eisenschmiede zu hören gewesen sein, doch das kümmerte sie kein bisschen. So breit, brutal und finster dreinblickend wie möglich vorwärtsstampfend machte sie sich auf zum Gasthaus. Immerhin hatte sie ein Zimmer ganz für sich allein. Laut knallend schlug sie die Tür hinter sich zu, setzte sich auf das große, weiche, kuschlige Bett und öffnete ihren Rucksack. Und hätte beinahe endgültig einen Tobsuchtsanfall bekommen. Was in des Lichtes Namen war DAS?!

In ihrem Rucksack lagen anstelle der Sprengstoffpakete, Schleifsteine, Wurfdolche und Feinwerkzeuge frische Eier, Zucker, Mehl, verschiedenste Gewürzkräuter, mehrere Flaschen Festtagsgeister, einige süßlich duftende Äpfel und lustige Förmchen zum Ausstechen von Backwerk. Einige Minuten dachte sie stumm darüber nach, alles aus dem Fenster zu schütten, die Eier nach fröhlichen Gnomen in grünen und roten mit Flausch verzierten Kostümen zu werfen und aus den Gebäckformen Wurfwaffen zu fertigen und damit die Angriffe, die vorher die Eier als Waffen nutzten, zu wiederholen, um dann ihre eigenen Einkäufe erneut zu erledigen oder denjenigen zu finden und zu foltern, der ihr diesen üblen Streich gespielt hatte. Nach wenigen Momenten der Ruhe jedoch entschied sie sich dann anders.

Das Schicksal verlangte von ihr also Winterhauch... dann wollte sie Winterhauch liefern. Mit nichteinmal gezwungen guter Laune kramte sie im Rucksack und fand tatsächlich einige Rezepte auf seinem Boden. Es hatte einfach so sein müssen, ohne Rezepte wäre es kein richtiges Winterhauchnotfallpaket gewesen. Leise pfeifend folgte sie den Angaben auf den Zetteln, wenngleich sie nicht ganz sicher war, ob sie sich nicht ab und an in der Schüssel vertan hatte. So hätte sie zum Beispiel schwören können, den Schuss Festtagsgeister nicht in die Apfelweinkaraffe, sondern in die Keksschüssel Nummer Zwei gegeben zu haben. Und die Gewürze waren wo genau gelandet? Apfelstücke im Lebkuchenteig? Komisch, standen Äpfel auf der Lebkuchenzutatenliste? Sie hätte schwören können, dass das nicht der Fall war...

Nach einigen Stunden des eifrigen Mischens, Rührens und uneifrigem, aber dafür umso gespannterem Ziehenlassen, war der Teig endlich backbereit. Nun nur noch den Ofen vorheizen und...

Die Schlange vor dem Tavernenofen reichte weit. Kitani dachte einen Moment nach und schätze großzügig, dass die letzten Wartenden sich wohl gerade in der Gaststätte von Kharanos ein Bierchen gönnten. Das Haus des Kochkunst-Lehrers, welches die offensichtlich einzige Ausweichmöglichkeit bot, war von einer deutlich kürzeren Schlange belagert - jedoch waren die Teigbehälter hier dafür ungleich größer. Scheinbar buken die eifrigen Zwergendamen für diverse Großfamilien und halb Gnomeregan obendrein. Kitani seufzte. Erst verdarb ihr das Schicksal die Dinge, die ihr Freude bereitet hätten und dann auch noch jene Dinge, die es von ihr zu verlangen schien. Wie sollte sie Winterhauchlaune verbreiten, wenn sie nichteinmal ihre Plätzchen und Lebkuchen gebacken bekam?

"Achtung!", schallte es von der Schmiede herüber. Ein gnomischer Angler schwang seine Rute durch die Luft und navigierte das kugelförmige Etwas, das da am Haken hing in Richtung des Sees aus geschmolzenem Metall. Als er es wieder einholte, glühte es in hellem Orange. "Ohhh neinnn!", tat er laut sein Missfallen kund. "Schon wieder verbrannt!" Die Draenei verstand. Und die Idee war genial! "Guter Mann, darf ich?" Ungestüm zog sie die noch nichteinmal wieder schwarze Kugel aus seiner Zange, klopfte das völlig verkohlte Plätzchen heraus und sah sich das Ding an.

"Hee!", protestierte der überrumpelte Gnom und langte nach seiner Erfindung, jedoch nur, um sich daran die Finger zu verbrennen. "Gebt es zurück, Diebin!" Kitani beachtete ihn kaum, wandte sich ihm dann jedoch mit plötzlichem Interesse zu. "Wieviele habt Ihr davon?" "Zweihundertundelf" kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen. "Eine Kugel in dieser Größe?" Die Draenei streckte ihre Arme aus. Erneutes, festes Nicken war die Antwort. "Was wollt Ihr damit?" Der Zorn über den Diebstahl war gewichen und stattdessen sprach nun offene Neugier aus der Stimme des Gnoms. Sie grinste bloß. "Holt die Kugeln, ich hole Schnee. Dann backen wir!"

Kurze Zeit später trafen sie wieder zusammen. Die Draenei hatte einen ganze Berg Eis bei sich, der zwar langsam schmolz, aber ausreichte, um die Kugel mehr als viermal zu füllen. Was sehr gut passte, da der Gnom noch drei weitere Kugeln hatte auftreiben können. Sie zerstießen das Eis, verstauten es in den großen Kugeln und füllten die kleinen Kugeln mit dem Teig der Draenei. Dann füllten sie jene kleinen Kugeln in eine der großen und schlossen diese zu. Mit einer Eisenkette ließen sie den improvisierten Ofen zum Metallsee hinabgleiten, zogen ihn aber schnell wieder hinauf, um an hastig angebrachten Instrumenten Temperatur und Druck abzulesen. Nach der zweiten Testöffnung waren die Plätzchen und Lebkuchen fertig gebacken und die nächste Kugel konnte gefüllt werden. Am Ende des Tages hing noch immer der Geruch frischen Gebäcks über der großen Schmiede. Und der Geruch einer Explosion. Nachdem das Backwerk der Draenei vollendet war, verbuken sie den Teig des Gnoms. Dann den der ersten Zuschauer, die sich hinzugesellt hatten - bis die Kugel in einem Feuerwerk aus heißen Teig, Metallteilen und Dampf explodierte.

Gelangweilt saß der 'Altvater Winter'-Darstellen auf seinem unbequemen, aber optisch ansprechenden Thron. Sein Magen knurrte ohne Unterlass und diese geizigen Goblins wollten ihm nichts von ihren Waren geben, wenn er sie dafür nicht bezahlte. Und das konnte er nicht, denn sie hatten ihn noch nicht bezahlt. Was würde er nicht für ein Gläschen Milch und einige leckere Lebkuchen hergeben? Ein Glas Bier wäre auch in Ordnung und einige Eberrippchen würden die Lebkuchen sicherlich prima ersetzen, doch Milch und Lebkuchen gehörten einfach zu seiner Rolle - und er mochte sie gern: Milch und Lebkuchen UND seine Rolle.

Schritte ließen ihn zusammenfahren und Haltung annehmen. Er wandte den Kopf und wünschte sich noch im selben Moment, nicht geschaut zu haben. Das war doch schon wieder diese grauenvolle Draenei. Grob, unsympathisch - ein typischer Kanditat, heute am Festabend keine Geschenke zu bekommen. Noch einen Moment später glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Sie hatte ihre Plattenrüstung gegen ein edles, schwarzes Samtkleid getauscht, ihren Waffengurt abgelegt und trugt beschwingten Schrittes ein hölzernes Tablett heran, auf dem in einer kreisrunden Vertiefung ein Glaskrug mit kühler, frischer Milch platziert war, neben dem ein Teller voller Lebkuchen und Winterhauchkekse den köstlichen Geruch frischen Gebäcks verbreitete. Auf seinem Weg zu ihm hob sie eine rote Winterhauchmütze auf, die einer der Goblins wohl dort hatte liegen lassen, setzte sie sich auf den Kopf und reichte ihm dann das Tablett hin.

"Frohes Winterhauchfest, dicker, alter Zwerg", sagte sie freundlicher und wärmer, als er je für möglich gehalten hätte. Beinahe wäre ihm eine Träne aus dem Augenwinkel geronnen, so gerührt fühlte er sich. Beinahe vorsichtig trank er einen Schluck aus dem Krug und ließ den Geschmack der Milch seinen Mund füllen, bevor er einen der Lebkuchen aufnahm und behutsam davon abbiss. Ein Ausdruck der Verwunderung stahl sich in sein Gesicht. "Likör?", fragte er, seine Begeisterung über die kulinarische Besonderheit nicht verbergen könnend. Sie zuckte beinahe verlegen mit den Schultern. "Ein Fehler im Rezept, nehme ich an...", erklärte sie ihre Gebäckvariation. "Ist schon gut, schon gut, keine Sorge", brummte der 'Altvater Winter'-Darsteller und fügte lobend hinzu: "Sie schmecken sehr gut."

Mit einem Zwinkern winkte er sie näher. Als sie der Aufforderung nachkam, öffnete er eine Klappe an seinem Thronsessel, die vorher von einem roten Samttuch verdeckt gewesen war und zog ein kleines, unscheinbares Winterhauchpaket hervor. "Es ist gerade Mitternacht", erklärte er schmunzelnd. "Hier ist dein Geschenk. Ich werde es gar nicht erst unter den Baum legen." Er reichte das Päckchen an sie weiter und tatsächlich, dort war ein kleines Schild, auf dem ihr Name prangte. Nervös zupfte sie an der Schleife, zog behutsam die Bänder vom kaum handgroßen Kästchen und hob den Deckel an. Ein wundervoller Ring aus feinstem Gold strahlte ihr entgegen und inmitten der kunstvollen, aber nicht übertrieben wirkenden Verzierungen leuchtete ein Topas. Überwältigt hielt sie den Atem an.

"Wie habt Ihr die Goblins dazu bekommen, soviel Geld auszugeben? Oder habt Ihr etwa selbst...?" Verwirrt starrte sie das Geschenk an. Der Zwerg war an ihr vorbei gegangen und hatte begonnen, einen großen Leinensack unter den Baum auszuleeren. Mehr und mehr Geschenke beförderte er zu Tage. "Die Goblins? Das haben die Winterhauchgnome gemacht. Mit all ihrer Liebe!" "Nicht die Goblins...?", murmelte die schwarze Draenei. "Winterhauchgnome...?" Ein Gedanke durchzuckte ihren Kopf. Das konnte doch nicht möglich sein!

"Ho, ho, ho", ertönte es verhallend hinter ihr. So ruckartig sie sich auch umdrehte, als sie sich umblickte, war der 'Altvater Winter'-Darsteller bereits verschwunden. Unter dem Baum lagen auf einmal viel mehr Geschenke, allesamt versehen mit Namensschildern. "Ho, ho, ho", tönte es noch einmal leise wie ein Flüstern im Wind durch die Halle vor der Bank. Mit einem warmen Gefühl tief in der Brust, einem wundervollen Geschenk am Finger und einem aufregenden Geheimnis tief ins Gedächtnis gebrannt machte sich Kitani auf zu ihrem Gasthaus-Zimmer. Im Schlaf glaubte sie nocheinmal die gutmütige, tiefe Stimme des alten, dicken Zwergs zu hören. "Ho, ho, ho, ein frohes Winterhauchfest euch allen!", sagte sie.

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