Geschichte der Untoten[]
- Teil 2 -
Kil’jaeden und der neue Pakt[]
Gerade als Ner'zhul und seine Anhänger den „Sog der Unterwelt“ betraten – die Astralebene, die alle Welten im Großen Dunklen Jenseits verbindet –, gerieten sie in einen Hinterhalt von Kil'jaeden und seinen dämonischen Handlangern. Kil’jaeden, der geschworen hatte, sich wegen seiner trotzigen Weigerung an Ner’zhul zu rächen, peinigte den alten Schamanen gnadenlos, indem er seinen Leib langsam in Stücke riss. Kil’jaeden ließ den Geist des Schamanen am Leben und unversehrt – damit Ner’zhul deutlich spüren sollte, wie sein Körper verstümmelt wurde. Zwar flehte Ner’zhul den Dämon an, seine Seele zu befreien und ihm den Tod zu gewähren, doch der Dämon erwiderte grimmig, dass der Blutpakt, den sie vor langer Zeit geschlossen hatten, nach wie vor Gültigkeit habe – und er seinen abtrünnigen Helfershelfer wieder einzusetzen gedachte.
Da es den Orcs nicht gelungen war, Azeroth zu erobern, wie es die Legion beabsichtigt hatte, war Kil’jaeden gezwungen, eine neue Armee aufzustellen, um Chaos in die Königreiche der Allianz zu bringen. Diese neue Armee durfte nicht in dieselben kleingeistigen Rivalitäten und Kämpfe untereinander verfallen, die die Horde geplagt hatten. Sie musste verbissen und gnadenlos nur das eine Ziel ihrer Mission verfolgen. Diesmal konnte sich Kil’jaeden keinen Misserfolg mehr leisten. Kil’jaeden hielt Ner’zhuls gequälte, hilflose Seele in Stasis, gab ihm aber eine letzte Chance, der Legion zu dienen oder aber ewige Folterqualen zu erdulden. Abermals ließ sich Ner’zhul unbedacht auf einen Pakt mit dem Dämon ein.
Ner’zhuls Seele wurde in einen eigens geschaffenen Block aus Eis von der Härte eines Diamanten befördert, das aus den entlegensten Regionen des „Sogs der Unterwelt“ herbeigeschafft worden war. In seinem tiefgefrorenen Sarg spürte Ner’zhul, wie sein Bewusstsein sich zehntausendfach ausdehnte. Von der chaotischen Kraft des Dämons verdorben, wurde Ner’zhul zu einem Astralwesen von unauslotbarer Macht. In diesem Augenblick verschwand der Orc namens Ner’zhul für immer, und der Lichkönig war geboren. Ner’zhuls loyales Gefolge aus Todesrittern und Hexenmeistern wurde ebenfalls von der Chaosenergie des Dämons verwandelt. Die bösen Magier wurden in Stücke gerissen und als skelettartige Lichs wiedergeboren. Der Dämon hatte dafür gesorgt, dass Ner’zhuls Anhänger ihm selbst im Tode treulich dienen würden.
Als der richtige Zeitpunkt gekommen war, erläuterte Kil’jaeden geduldig die Mission, für die er den Lichkönig geschaffen hatte: Ner’zhul sollte eine Seuche von Tod und Schrecken über Azeroth bringen, die die menschliche Zivilisation für alle Zeiten ausrotten würde. Alle, die an der grauenhaften Seuche starben, würden als Untote wieder auferstehen ... und ihre Seelen sollten für alle Zeiten Ner’zhuls Willen unterworfen sein. Kil’jaeden versprach, wenn Ner’zhul seine Aufgabe meistern und die Menschheit vom Antlitz der Welt tilgen könnte, dann würde er den Fluch von ihm nehmen und ihm einen neuen, gesunden Körper geben. Obwohl Ner’zhul einwilligte und offenbar darauf brannte, seine Rolle zu spielen, hegte Kil’jaeden Zweifel an der Loyalität seines Handlangers. Dass er dem Lichkönig keinen Körper gab und ihn in dem Kristallsarg gefangen hielt, sicherte vorerst sein gutes Benehmen, doch der Dämon wusste, dass er stets wachsam sein musste und den Lichkönig nicht aus den Augen lassen durfte. Aus diesem Grund rief Kil’jaeden die Elitegarde seiner Dämonen herbei, die vampirischen Schreckenslords, damit sie Ner’zhul bewachen und gewährleisten sollten, dass er seine grauenhafte Aufgabe erledigte. Tichondrius, der mächtigste und verschlagenste unter den Schreckenslords, stellte sich der Herausforderung – ihn faszinierte das Ausmaß der Seuche und das beispiellose Potenzial zum Völkermord des Lichkönigs. (Quelle: Warcraft III - Reign of Chaos)
Siehe auch[]
- Entstehung des Lichkönigs
- Kil'jaeden und der neue Pakt
- Eiskrone und Frostthron
- Krieg der Spinne
- Kel'Thuzad und der Kult der Verdammten
- Entstehung der Geißel
- Ein Erbe …