Dieser Artikel wurde am 23. September 2013 als Spotlight der Woche vorgestellt. |
Info: Dieser Artikel beschreibt einen inaktiven Spielercharakter. |
Aussehen und Charakter[]
Jinca ist eine junge Trollin von etwas über 20 Sommern, wobei ihre kurzen Hauer das ganze noch bestätigen. Man könnte sie für ihre Art als klein und zierlich beschreiben. Sie hat ihre feuerroten Haare stets zu einem Irokesen frisiert und an drei von vier Zöpfen die an den Seiten herunter hängen sind Federn und bunte Bänder eingearbeitet. In dem letzten Zopf ist lediglich ein einfaches schwarzes Lederband eingeflochten. Trifft man sie in Booty Bay (Beutebucht) an ist ihre Kleidung meist zweckmäßig und schlicht.
Sie hat meistens eine eher ruhige und besonnene Art an sich. Sie ist eigentlich eher still und hält sich lieber im Hintergrund, doch entfacht man ihren Unmut oder zieht gar ihren Zorn auf sich, kommt das Naturell der Trolle bei ihr durch und sie kämpft. Sie steht treu ihrem Stamm, den Anduri, und jenen, die sie liebt.
Ein neues Leben[]
Schreie weckten die junge Trollin und es dauerte eine Weile bis sie merkte, dass es wieder nur ihr Traum war. Derselbe Traum, den sie fast jede Nacht träumte. Doch schon lange waren die Bilder nur noch verschwommen und selbst die Geräusche die trotz allem immer so beruhigend im Traum waren, sie die Bilder ertragen ließen, wurden leiser und leiser. Sollte sie wirklich vergessen?? Nein... nein das dürfte sie nicht. Sie hatte schon zuviel vergessen hier an diesem Ort, der Grauen und Lehrstätte zugleich sind. Dort, wo man sie lehrte andere durch Gebete zu heilen und ans Licht zu glauben.
Langsam stand Jinca auf und bedeckte ihr Haupt, so wie es sich hier im "Gemäuer" gehörte und sie ging langsam zu ihrem Fenster. Der Tag brach an und es wurde Zeit das Tagwerk anzufangen. Wie jeden Morgen lauschte Jinca in die Stille des noch schlafenden Klosters und in ihrem Geiste hörte sie ein immerwährendes Summen und Gezirpe. Ihr Blick richtete sich voller Sehnsucht nach Süden. Was dort war wusste sie nicht, doch sie wusste, wenn sie hier eines Tages die Mauer verlassen durfte, so wie es Morgraine und ihr dümmlicher Handlanger versprachen, so würde sie ihr weg in den Süden führen.
Ein letzter Blick in den Spiegel, sorgsam darauf achtend, dass nicht ein feuerrotes Haar sich zeigte, schaute die Trollin in ein Gesicht, dass zwar jung schien, dennoch der Gram so manches Zeichen hinterlassen hatten, aber nicht auf der Haut sondern in den Augen. Nur noch selten war dort ein Feuer des Lebens zu erkennen. Erst wenn sie über den Hilfebedürftigen wachte und leise ihre Gebete der Heilung sprach und sah welchen Erfolg es hatte, dann huschte ein kleines Lächeln über ihr Gesicht und ihre Augen leuchteten voller Stolz.
Glockenschlagen riss Jinca aus ihren Gedanken und sie ging aus ihrer Kammer, hinunter in den Speisesaal, wo sie mit anderen Novizinnen des Klosters ihr Frühstück bekam. Das übliche Geplapper empfing sie und selbst nach so vielen Jahren, dachten die Menschenfrauen noch immer, dass Jinca sie nicht verstehe und sie redeten langsam und mit vielen Gesten mit ihr. Nur selten sprach sie mehr als ein Ja oder Nein, sondern saß stets stumm und alleine. Sie versuchte sich so gut es ging anzupassen, denn es war ihr verboten troll zu sprechen oder ihre Kultur zu pflegen. Niemand wusste, dass sich Jinca dennoch ihr Trollsein bewahren konnte. Sie hatte alles aufgeschrieben, oder aufgemalt, als sie noch nicht schreiben konnte. Diesen Schatz in Form eines schwarzen Buches trug sie stets bei sich.
Nach dem Frühstück wären eigentlich die Studien dran, nicht so an diesem Sommertag. Eine der Schwestern kam geradewegs auf Jinca zu und zog sie ohne ein Wort mit sich mit. Schnell stopfte sich die Trollin noch ihr trockenes Brot in den Mund und stolperte hinter der Menschin hinterher. "Wir haben hier einen besonders hartnäckigen Fall, Kleines und ich denke das fällt eher in dein Ressort." Ein selbstgefälliges Grinsen breitet sich auf dem Gesicht der Menschin aus, welches Jinca mit einem schüchternen Nicken quittierte. Schon vor Jahren hatte die Trollin gemerkt, dass es besser war, den Wildfang in sich zu bändigen... Irgendwann hatte er aufgehört zu existieren... in diesem Gemäuer gestorben, fort ihre trollische Wildheit.
Jinca öffnete die Tür zu der Zelle, die sofort hinter ihr geschlossen wurde. Die Trollin zuckte zusammen und starrte dann ins Halbdunkel. Erst sah sie niemanden, doch als sich ihre Augen an das Dunkel gewöhnt hatte, konnte sie in einer Ecke eine große Gestalt ausmachen. Sie überragte selbst Jinca um fast 2 Köpfe. Nein das war kein Mensch und gerade wollte sie an die Tür klopfen und bitten wieder raus zu dürfen, da legte sie eine schwere Hand auf ihre Schulter. Sie hielt den Atem an und erstarrte. Leisen Atem an ihrem Ohr hören, erreichte sie ein Sprache, die sie seid langem nicht mehr gehört hatte. "En Fuego, Kleines... Ey, machens eine so niedliche Chicca wie du hia an sonnem scheußlichn Ort?" Es war orcisch mit sehr schwerem Trollakzent. Langsam drehte sich Jinca um und betrachtet ihr Gegenüber.
Vor ihr stand ein großes schweres Trollmännchen mit breiten Schultern und einem durchaus muskulösen Körperbau und grün-blauer Haut wie sie selbst. Ihr Blick glitt über sein Gesicht, dessen Augen sie mit einer Mischung aus Argwohn und Mitleid anblickten. Seine Hauer waren nicht sehr lang, ob das gut oder schlecht war wusste Jinca nicht mehr, doch sie wusste, dass dies der erste Troll war, den sie seit Jahren gesehen hatte und sie bemerkte nicht wie sie ihn begaffte. "Eh? Alles klaro mid dia? Sehens Geista? Maan, wie lange seins schon hia, dass de nicht mal mehr redest...." Der Troll drehte sich um und humpelte schwer zurück zur Pritsche und legte sich darauf.
"Ich kann sehr wohl reden. Ich denke besser als so mancher anderer in diesem Gemäuer." Jinca Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und der Satz war mehr als abgehackt, denn die Trollin musste immer wieder überlegen wie die Worte in ihrer Muttersprache lauteten. Langsam durchschritt sie die Zelle und öffnete durch die Gitter hindurch die Fensterläden, so dass Licht in die Zelle fiel. Nun konnte sie auch sehen, dass sein Haar zum Irokesen frisiert war und so leuchtend blau wie der Himmel war. Ihr Blick glitt über seinen Körper und als sie eine tiefe Wunde in seinem Oberschenkel sah, atmete sie tief durch und nickte kurz.
"Ich helfe dir... Du brauchst nur liegen zu bleiben." Sie bemerkte nicht dass sie die Sprache der Menschen gesprochen hatte, bis sie ein lautes Knurren hörte, dass von dem Troll kam. “Ey maan, nimm nicht solche Worte innen Mund. Mia verstehen kein Wort und mia wollens nicht wissen. Was bistn du für eine, dassu sie schnackn kannst, eh?" Er entzog ihr das Bein, oder besser gesagt er versuchte es, doch Jincas Klaue packte es am Fußknöchel und hielt das Bein mit erstaunlicher Kraft fest. Nach einigen Sekunden in denen sie seinem wilden Blick standhielt, gab er nach und leise sprechend begann Jinca zu beten und ein warmes Leuchten ging von ihren Klauen aus, das sich auf das Bein des Trolls übertrug. "Ah du bist eine Priesto. Aba wo sein deine Zeichen, deine Schutzouangas und wo das Vévé des Heilens aufn Boden?" Er schnupperte in der Luft und schüttelte dann den Kopf. "Nay hia seins keine Loas..." Jinca blickt auf und sah ihn mit fragenden Augen an und ohne dass sie auch nur ein Wort sagen musste, fing der Troll an zu erzählen. Seine Augen leuchteten, als er von dem Dschungel Stranglethorns erzählte und seinem Dasein. Jinca erfuhr dass er Quenn´jin hieß und Schamane war. Ein Geisterrufer. Jinca zückte ihr Buch und kritzelte so schnell sie konnte alles in ihr Buch, damit sie es nie vergessen sollte.
Einige Tage konnte Jinca seine Heilung hinauszögern um mehr von ihm zu erfahren, mehr von dem Trollsein, mehr von Stranglethorn, nun wusste sie was ihren Blick jeden Morgen nach Süden gezogen hatte... Dort mussten ihre Wurzel liegen, wie Quenn´jin es ausdrückte. Jinca Buch schien vor beschriebenen Papier zu bersten, doch sie stopfte immer wieder neue Blätter in das Buch, damit nicht eine Geschichte verloren ging.
Am Abend des vierten Tages, gerade als Jinca seine Zelle verlassen wollte, stand Quenn´jin auf und betrachtet sie. Ein warmes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Ey; Baby ich denke du hast Feuer gefangn und auch wennde hia einen Ort gefundn hast wo de sicha bist, so bedenke wasse hia mit und aus dia gemacht habn." Er nahm ihre Klauen und drehte die Handflächen nach oben. In jeder Hand konnte man nun ein Brandmal erkennen. Sie waren schon alt und Jinca wusste nur noch schemenhaft, dass diese einst so schmerzhaft beigebrachten Male damals Leben bedeutet hatten, denn sie war damals die Schlaueste gewesen und durfte leben. Nicht so die anderen. Jinca wusste nicht genau was aus ihnen geworden war, doch an diesen Abend hatte sie verbranntes Fleisch gerochen. Das wusste sie noch, obwohl sie damals noch ein Welpe war. Ein Flüstern an ihrem Ohr riss sie aus ihren Gedanken und sie sah in Quenn´jins blaue Augen. "Finde deine Pfade, Chica und kehr zurück nach Hause."
In dieser Nacht war das Heulen eines Wolfes zu hören. Es klang nach Triumph und Freiheit, war voller Wildheit, doch endete in einem schmerzerfüllten Jaulen.
Das einzige, was Jinca am nächsten Tag noch in Quenn´jin Zelle vorfand war ein schwarzes Lederband, das auf dem Fenstersims lag. Jinca nahm es an sich. Sie wusste, dass Quenn´jin nicht mehr war und ihr Herz verkrampfte sich vor Trauer, doch sie wagte es nicht zu weinen, sondern ging ihrem Tagwerk nach. Am Abend stand die Trollin auf den Zinnen des Klosters, eine Stelle wo man geschützt vor fremden Blicken sitzen konnte. Sie nahm die Kapuze ab und flocht sich vier Zöpfe an den Seiten. Auf jeder Seite zwei. Einen für jeden Tag da sie Quenn´jin kannte und seinen Geschichten lauschen konnte. In den letzten Zopf flocht sie Quenn´jins Lederband. "Vielleicht entfliehe ich eines Tages, oder sterbe hier, doch ich habe keine Angst, denn du bist bei mir...." Jinca Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, dass der Nachtwind nach Süden trug.
Die Tage zogen an Jinca vorbei und sie bemerkte nicht mal das hämische Gelächter der anderen Novizinnen, die sich über sie und Quenn´jin lustig machten. Doch als eine dieser Frauen ihr eine knallrote Feder auf den Tisch legten und mit einem boshaften Lächeln von der Hinrichtung Quenn´jin in allen Einzelheiten erzählte, stand Jinca auf und ohne ein weiteres Wort der Warnung griff die Trollin an. Sie schlug die Menschenfrau mit voller Kraft und biss ihr im Handgemenge einen Finger ab. Lautes Brüllen und das Geschrei der verletzten Novizin vermischten sich. Dann ein Schlag auf den Kopf und es wurde Nacht um Jinca.
"Du warst meine fähigste Schülerin und das obwohl du so ein gottloses Geschöpf warst, eine Ungläubige, die ich bekehrt habe. Ein gezähmter Teufel. Doch nun? Was ist aus dir geworden? Naja dein Verhalten zeigt, dass man euch ausrotten sollte mit Stumpf und Stiel. So was wie ihr, werdet nie das göttliche Licht erfahren. Verbrennt sie mit den anderen... Sie ist es nicht wert. nicht mehr als ein misslungenes Experiment." Morgraines Stimme drang nur dumpf zu Jinca durch und eine erneute Ohnmacht überkam die Trollin. Das nächste was Jinca mitbekam, war auch nur wie durch einen Schleier. Rauch, Asche und Geschrei. Eine Frau riss sie auf die Füße und während sie sich mit Flüchen um sich warf, die Morgraines Wachen tödlich trafen, war Jinca mehr bewusstlos als wach. "Kommt Schätzchen... Du hast mir einst geholfen, nu bin ich dran. Soll doch niemand sagen, dass Ennovy nicht dankbar ist. Du gehörst hier nicht her."
Da nächste Mal als Jinca die Augen öffnete, blickte sie in das Gesicht eines kleinen Trollmädchens, dass daraufhin quietschend zu seiner Mutter lief und an deren Robe zupfte. "Se is wach, eh... Mudda." Jinca bekam eine Schüssel mit heißer Suppe und als sie fragte wie sie hierher gekommen war und vor allem wo sie war, sagte die Trollin mit einem Schulterzucken, dass eine Weichhaut sie hier abgelegt hätte. "Mia sin hia im Tal der Prüfungen, Chica. Du seiens frei." Jinca schaut ihr gegenüber an und nickte nur.
Am Abend stand die junge Trollin neu eingekleidet auf einem Felsen und blickte über die steinigen Weiten Durotars. Stunden hatte sie zugebracht ihre Haare zu einem Irokesen zu frisieren, doch dann schaffte sie es und sogar Jahnissa, das kleine Trollmädchen lachte fröhlich und nannte ihre Frisur "Bueno". Jinca schaute in die Richtung in die nun Stranglethorn liegen sollte, in der Klaue eine rote Feder haltend. Der Wind umwehte die Trollin und zerrte an ihrer Robe. Langsam öffnet siech Jincas Klaue und der Wind riss die rote Feder mit sich fort. Er jetzt lies sie ihren Tränen freien Lauf. "Nun biste frei un mia wird den Pfad finden... "
Niemand außer Jahnissas Mutter hörte den schmerzerfüllten Schrei, der über die Ebene hallte. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und leise murmelnd schaut sie zur Hüttentür, als diese aufging und Jinca in der Tür stand. "Willkommen, Kleines. Nun biste bereit. Bereit füa n neues Lebn."