Info: Dieser Artikel beschreibt einen inaktiven Spielercharakter. |
Allgemeine Infos[]
- Charaktername: Haruka Feuerherz (sie heißt jetzt Lylandra , da sie dauernd verwechselt wurde)
- Alter: unbekannt, geschätzt wird sie auf ca. 700 Jahre
- Aussehen: schwarz-violette Haut, perlmuttfarbene Augen, weißes Haar
- Charakter: schüchtern, ruhig
- Bevorzugte Orte: Die Exodar, Dalaran
Geschichte:[]
Ein lauter Knall zeriss die Stille. Metall knirschte. Ein heftiger Ruck fuhr durch das gesamte Schiff. Dann kippte es zur Seite. Die Exodar stürzte ab.
Haruka wurde unsanft gegen die Wand geschleudert. Die junge Draenei versuchte sich irgendwo festzuhalten, doch sie fand nirgends Halt. Als das Schiff kippte, fiel sie unaufhaltsam nach unten. Irgendetwas prallte gegen sie und stoppte so ihren Fall. Schmerzen zogen sich durch ihren Körper, als sie von dem Gegenstand eingeklemmt wurde. Sie spürte wie etwas ihren Oberschenkel durchbohrt hatte. Krampfhaft klammerte sie sich an die verbogene Tür hinter sich.
Das Metall schnitt in ihren Arm, doch es hielt sie davon ab weiter zu fallen. Schreiend fiel ein Draenei an ihr vorbei. Hilflos musste sie mit ansehen wie er aus dem Fenster der Exodar geschleudert wurde. Das Schiff ruckelte heftig. Mit aller Kraft die sie aufbringen konnte, hielt sich Haruka an dem Stück Metall fest. Etwas fiel auf ihren Kopf und die junge Draenei wurde bewusstlos. So wurde sie aus der Exodar geschleudert, als diese am Boden Azeroths zerschellte.
Schmerzen tobten durch ihren Körper. Sie bekam kaum Luft und konnte nicht um Hilfe rufen. So würde sie hier niemand finden. Verzweifelt versuchte sie sich zu bewegen, doch es war ihr nicht möglich auf nur die Augen zu schließen. Ich werde sterben. Dachte sie. Tränen rannen über ihr Gesicht.
Ich will nicht sterben. Bitte helft mir. Doch niemand konnte sie hören. Verzweiflung überkam sie. Wut über ihre Unfähigkeit etwas tun zu können. Eingeklemmt unter Metall lag sie Hilflos da und starrte auf den Boden unter ihr. Wieso? Wieso ich? Ich will nicht so enden? So helft mir doch, Naaru. Flehte sie in Gedanken, doch niemand konnte es hören. Langsam wich das Leben aus ihrem Körper. Tropfen für Tropfen.
Willst du leben? Vernahm sie eine Stimme. Ich werde dir helfen und dir die Schmerzen nehmen. Ja, ich will leben. Hilf mir. Dachte Haruka. Dann lass mich zu dir kommen. Lad mich ein. Bat die Stimme. Komm zu mir. Hilf mir. Keine Antwort. Stille. Wo bist du hin? Stille.
Durst ließ sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachen. Ihre Lage hatte sich nicht geändert. Doch die Schmerzen waren fort. Oder konnte sie sie nur nicht mehr spüren? Wieder versuchte sie sich zu bewegen. Sie schaffte es ihre rechte Hand zu bewegen.
Klopfen! Dachte sie, dann hören sie mich und retten mich. Leise begann sie mit ihren Fingern auf den Boden zu klopfen. Zu leise. Das hört niemand. Dachte sie und wieder überkam sie Verzweiflung und Wut. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als aus ihrer Lage befreit zu werden. Unter dem Metall eingeklemmt, würde man sie nicht finden. Wenn sie wenigstens sichtbarer liegen würde. Wut und Verzweiflung waren mächtig. Sie spürte in sich eine unglaubliche Kraft. Es musste doch möglich sein diese zu nutzen.
So konzentrierte sie sich und sammelte die Kraft ihrer Wut und versuchte sie zu lenken. Als ihre Verzweiflung sie fast übermannte, kam sie frei. Der Druck auf ihrem Körper war verschwunden. Sie lag auf einer freien Fläche, neben einem verbogenen Klumpen Metall. Frei! Dachte sie. Dann wurde sie wieder bewusstlos.
Regen prasselte auf sie nieder, als sie ein weiteres Mal erwachte. Mühsam setzte sie sich auf. Obwohl sie eine riesige Wunde im Bein hatte, ihr linker Arm offensichtlich mehrfach gebrochen war und sie aus zahlreichen Wunden blutete, verspürte sie kaum Schmerzen.
Sie erhob sich und humpelte vorwärts, auf der Suche nach Hilfe. Es musste doch jemand da sein, der den Absturz überlebt hatte. Oder vielleicht hatte jemand den Absturz der Exodar gesehen und würde ihr helfen. Warum ist sie abgestürzt? Warum haben die Naaru nicht aufgepasst auf uns? Haben sie uns verlassen? Sicher haben sie das. Warum sollte sonst so etwas geschehen? Warum hilft mir niemand? Ich bin doch da. Ich helfe dir wie versprochen. Hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf.
„Wer bist du?“ ihre Stimme klang heiser und sie spuckte Blut als sie sprach. Mein Name ist Wil’Kubral. Du musst nicht reden, ich kann dich auch so hören. Warum hilfst du mir? Bist du ein Naaru? Hoffnung und Glaube keimte in ihr auf. Ich bin kein Naaru, aber ich helfe dir trotzdem. Ich habe Mitleid mit dir, kleine Haruka. Gibt es noch mehr Überlebende? Ja, doch erzähle ihnen bitte nichts von mir.
Dies war eine ungewöhnliche Bitte, doch Haruka wollte sie befolgen. Denn sie war ihrem Retter dankbar. Er hatte ihr Kraft gegeben, als sie sie am meisten brauchte. Wenig später erreichte sie ein Lager mit Überlebenden. Eine fremde Frau mit langen spitzen Ohren half ihr und versorgte ihre Wunden. Während Haruka langsam in einen erholsamen Schlaf glitt.
Haruka erwachte. Sie lag in einem Zelt. Von draußen waren leise Stimmen zu hören. Es war dunkel, doch sie konnte trotzdem ihre Umgebung erkennen. Vorsichtig setzte sie sich auf. Es war kühl und man hatte ihr ihre Kleider ausgezogen. Eine leichte Decke bedeckte ihren Körper. Schmutz und Blut waren fortgewaschen worden. Ihr linker Arm war gerichtet und geschient. Sie trug frische Verbände fast am gesamten Körper. Nur Schmerzen empfand sie nicht. Dafür war sie dankbar. Sie wusste das es Wil’Kubral war, der dafür sorgte das sie ihre Schmerzen nicht spürte. Sie blickte sich in dem Zelt um. Ein weiterer Draenei lag in der Nähe und schlief offenbar. Einige Beutel und ein Stapel Decken lagen neben dem Eingang. Ansonsten war das Zelt leer.
Jemand näherte sich dem Zelt und schlug die Plane zurück. Eine Frau mit langen spitzen Ohren spähte in das Zelt. „Ihr seid wach, Elune sei Dank.“ Sagte sie und kam herein. „Doch solltet ihr noch liegen bleiben. Eure Verletzungen sind schwer. Wir hatten schon befürchtet das ihr tot wäret.“ Behutsam drückte sie Haruka wieder auf das Lager. Sie lächelte Haruka sanft an und ihre Augen leuchteten in der Dunkelheit grün. Langes Haar fiel über ihre Schultern. „Könnt ihr mir euren Namen sagen?“ fragte sie Haruka leise.
„Ha…Har…“ Haruka musste husten, ihr Mund war trocken. „Haruka.“ Brachte sie mühsam hervor. Die Fremde griff nach einem Krug und einem Becher. „Hier trinkt etwas.“ Sie reichte Haruka den Becher. Gierig trank die Draenei. Die Flüssigkeit schmeckte nach Kräutern und Honig. In wenigen Zügen hatte Haruka den Becher geleert. „Schlaft ein wenig, Haruka. Ich werde später noch einmal nach euch sehen.“ Die Frau nahm den Becher und wandte sich zum gehen. „Wie… wie viele…?“ wollte Haruka wissen. Der Blick der Fremden war traurig, als sie Haruka nun ansah.
„Wir wissen es noch nicht genau. Es gibt mehr als nur dieses eine Lager und viele von euch werden noch vermisst. Velen bekommt täglich neue Nachrichten. Doch nun ruht euch bitte aus. Versucht etwas zu schlafen.“ Damit wandte sich die Frau endgültig um und verließ das Zelt. Haruka starrte an die Decke. Velen lebte. Immerhin war das eine gute Nachricht. Doch was war mit ihrer Familie? Hatte jemand von ihnen überlebt? Eine Weile grübelte sie darüber nach, doch irgendwann übermannte sie der Schlaf. Im Traum durchlebte sie noch einmal den Absturz der Exodar.
Der Regen hatte nachgelassen und die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen. Haruka erwachte, sie war schweißgebadet und fühlte sich total schlapp. Dennoch erhob sie sich langsam und humpelte aus dem Zelt. Die Sonne blendete sie und so schirmte sie ihre Augen mit der Hand ab. Zum ersten Mal sah sie die Welt auf der sie gelandet… auf die sie abgestürzt waren. Das Lager bestand nur aus ein paar Zelten, und einer umfunktionierten Rettungskapsel. Um ein Feuer saßen einige Draenei und welche von den Wesen mit den langen Ohren. Ein Geruch von Essen wehte zu ihr hinüber, woraufhin ihr Magen kräftig knurrte. Seit Tagen hatte sie nichts vernünftiges gegessen. Eine der Fremden erhob sich und kam zu ihr hinüber, es war die Frau von letzter Nacht. Sie hakte Haruka unter und begleitete sie zum Feuer.
„Ihr solltet noch nicht herum laufen, aber ausreden kann ich es euch sicher nicht.“ Sagte sie sanft und setzte Haruka auf den Platz wo sie zuvor gesessen hatte. „Ich bin übrigens Mondpriesterin Lienara Nachtschimmer.“ Sie reichte Haruka eine Schale mit Suppe. „Ich leite dieses Lager. Wenn ihr mir die Namen eurer Angehörigen nennt, werde ich schauen ob wir sie schon gefunden haben. Vielleicht befinden sie sich in einem anderen Lager.“ Sie lächelte sanft und legte Haruka eine Hand auf den Arm. „Aber nun esst erst einmal etwas. Später werde ich mir eure Verletzungen noch einmal ansehen.“ Damit erhob sie sich und ging zu einem der Zelte. Einen Moment starrte Haruka ihr nach.
Sie ist eine Nachtelfe, ein Volk von dieser Welt und sehr alt. erklärte die tiefe Stimme Wil’Kubrals ihr. Du solltest vorsichtig sein, sie sind hinterlistig. Aber sie scheint sehr nett zu sein. Sie hat sich um meine Wunden gekümmert und hilft meinem Volk. Die Nachtelfen tun das nicht ohne Grund. Sie wollen euch zu ihren Werkzeugen machen. Sei vorsichtig und traue ihnen nicht. In Ordnung, wenn du das sagst Wil, wird es richtig sein.
Sie löffelte ihre Suppe und schwieg. Eine Zeit lang blieb sie noch am Feuer sitzen. Dann erhob sie sich. Sie wollte sich das Lager ansehen. Schauen wie viele Draenei hier waren, ob sie jemand fand den sie kannte. Vorsichtig humpelte sie durch das Lager. Einige Zelte waren offen und so spähte sie hinein. Sie sah schlafende Draenei, die meisten waren schwer verletzt. In einem Zelt lagerten Kisten und Fässer. Hinter den Zelten standen Elekks auf einer Wiese. Etwas Abseits davon lag ein großer Säbelzahntiger im Schatten. Haruka setzte sich an den Rand der Wiese und beobachtete die Elekks. Nach einer Weile gesellte sich ein Dreanei zu ihr. Er sagte nichts sondern setzte sich einfach dazu.
Verstohlen musterte Haruka ihn. Er trug einen Verband an der rechten Hand, sein Gesicht wies einige Blessuren auf, doch ansonsten schien er unverletzt. Er hatte offensichtlich Glück gehabt. „Sie sind schön, nicht wahr? So groß und stark und doch so friedlich.“ Sagte er nach einiger Zeit. Haruka nickte. Wieder herrschte Schweigen. „Meinst du sie haben uns vergessen?“ brach Haruka nun die Stille. Seine hellen Augen richteten ihren Blick auf sie. „Die Naaru. Meinst du sie haben uns vergessen?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, sicher haben sie das nicht.“ Antwortete er nach einer Weile. Seine Stimme war tief und rau.
„Ich heiße Haruka. Wie heißt du?“ wollte Haruka wissen. „Sie nennen mich Amar.“ Er klang traurig und schaute Haruka nicht an. „Wer nennt dich so? Ist das nicht dein Name?“ „Nein, den habe ich vergessen. Ich habe vieles vergessen.“ Haruka schwieg, sie wusste nicht was sie sagen sollte. Noch lange saßen sie zu zweit am Rand der Wiese und schwiegen. Jeder in seinen Gedanken.
Haruka ging es von Tag zu Tag besser. Ihr geschundener Körper erholte sich schnell. Nur ihr Geist trug noch immer Trauer. Die Suche nach ihrer Familie hatte ergeben, dass sie niemanden davon bisher lebend geborgen hatten. Hoffnung, dass sie noch lebten gab es nicht mehr. Haruka fühlte sich unendlich verlassen und allein.
Die Mondpriesterin suchte immer wieder das Gespräch mit ihr, doch Haruka wollte nicht mit ihr reden. Sie will dich nur aushorchen. Rede nicht mit ihr. mahnte Wil’Kubral sie immer wieder. Die Naaru haben euch verlassen. Sie waren eurer überdrüssig. Doch du bist stark Haruka. flüsterte Wil ihr zu. Ich habe überlebt. Auch wenn die Naaru das nicht wollten. Ich werde ihnen zeigen das ich ohne sie sehr gut dran bin. dachte sie und trat einen Stein beiseite. Wer braucht schon die Naaru. Nur Schwächlinge brauchen sie. Aber ich bin stark. Wil pflichtete ihr bei. Wir sollten dieses Lager verlassen. Es gibt hier zu viele Nachtelfen. Das ist mir nicht geheuer. forderte Wil sie auf. Ja, wir sollten gehen.
In der Nacht suchte Haruka einige Sachen zusammen und verschwand. Sie war felsenfest davon überzeugt, allein besser dran zu sein. Außerdem würde sie endlich diese Mondpriesterin los werden. Sie stahl eines der Elekks und ritt in die Dunkelheit. Ein klares Ziel hatte sie nicht, sie wollte nur weg von den Nachtelfen, den Dreanei und den Naaru. Den dunklen Schatten der ihr folgte, bemerkte sie nicht.
Dies ist ein wundervoller Ort, Wil. Ich möchte gern ein paar Tage hier bleiben sie stand vor einer alten Elfenruine im Feralas und bestaunte die wundervollen alten Säulen. Dann bleiben wir. Niemand erwartet das wir morgen weiterziehen. Seufzend ließ sich die Dreanei auf den hellen Stufen eines zerfallenen Gebäudes nieder. Ihre Wunden waren mittlerweile verheilt, lediglich eine Narbe zierte ihr Bein an der Stelle wo es durchbohrt worden war. Das gestohlene Elekk stand in der Nähe an einem Teich. Haruka fühlte sich einsam, aber sicher. Sie kramte in ihrem Beutel nach etwas zu essen. In der vergangenen Nacht hatte sie in der Scheune eines Hauses Brot und Obst gestohlen. Nun kaute sie auf einem Apfel und beobachtete die Sonne. Sie war so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte wie sich ihr jemand näherte. Unaufgefordert setzte sich ein Mann mittleren Alters zu ihr.
„Das sind interessante Ruinen, nicht wahr?“ Haruka erschrak und fuhr herum. Aus ihrer Hand loderten Flammen, die sofort auf den Fremden übersprangen. „Oh, so aber nicht junges Fräulein.“ Sagte er streng und sog die Flammen auf mit einer dunklen Magie. „Ich wollte dir nichts tun und es tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe.“ Erklärte er sofort etwas ruhiger. Haruka ließ die Flammen verklingen. Doch noch immer musterte sie ihn vorsichtig. Ein Magier würde ich sagen. hallte die Stimme Wils durch ihren Kopf. Hör dir an was er zu sagen hat. Mal sehen was er will. „Mein Name ist Marius.“ Stellte er sich vor und hielt ihr die Hand hin. Argwöhnisch betrachtete Haruka die Hand, ergriff sie dann aber.
„Haru.“ Sagte sie. „Freut mich Haru. Du bist eine Draenei wie ich sehe. Was verschlägt eine deines Volkes in diese Gegend?“ Marius setzte sich wieder auf die kühle Steintreppe. Haruka tat es ihm gleich, wenn auch mit gehörigem Abstand zu ihm. Misstrauisch beäugte sie ihn während er sprach. „Ich bewundere diese alten Elfenruinen.“ Es war nicht gelogen, sie bewunderte die alten Bauwerke tatsächlich. „Ja, die Elfen haben in ihren frühen Tagen fantastisches vollbracht.“ Stimmte er ihr zu. Marius erzählte ihr eine Weile alles mögliche über diese alten Ruinen und über die Elfen. „Ich habe übrigens ganz in der Nähe mein Heim. Wenn du möchtest lade ich dich zum essen ein. Ich habe selten Gesellschaft, noch dazu so reizende.“ Sein Grinsen war süffisant, doch Haruka konnte Menschen nicht einschätzen, zu wenigen war sie erst begegnet. So nahm sie den Vorschlag des Menschen an und folgte ihm.
Das Heim des Mannes war weniger eine Hütte als vielmehr eine Höhle. Sie war einfach eingerichtet und in zwei separate Hälften getrennt. „Bitte setz dich, ich werde uns einen Kräutertee machen.“ Marius deutete auf einen Schemel und Haruka ließ sich darauf nieder. Während er ein Feuer machte und Wasser kochte, betrachtete sie die Einrichtung der Höhle. An den Wänden gab es viele Malereien. Seltsame Kreaturen, einige davon waren Dämonen andere waren Elfen oder Titanen. Dazwischen waren Worte in einer für Haruka unbekannten Sprache.
„Ich erforsche die alte Geschichte.“ Sagte Marius unvermittelt als er Harukas Blick bemerkte. „Allerdings interessiert mich dabei hauptsächlich der magische Aspekt.“ Er musterte Haruka und stelle schließlich zwei Becher auf den Tisch mit Tee. „Verstehst du etwas von Magie?“ fragte er. Dann entsann er sich das sie ihn mit Feuer angegriffen hatte. Aber es könnte auch Zufall gewesen sein. „Etwas…“ murmelte sie, während ihr Blick weiterhin auf den Wänden lag. Er könnte dich lehren sie besser zu nutzen. flüsterte Wil in ihrem Kopf. „Du hast die Begabung, aber niemanden der es dir zeigt.“ Stellte Marius fest. Früher hatte sie diese Begabung nicht gehabt. Erst seit dem Absturz. Es waren Wils Kräfte, das war ihr bewusst.
Marius kratzte sich am Bart. Eine Schülerin wäre ihm ganz recht. Seit dem Ausschluß aus dem Orden, war er allein. Und vielleicht könnte er ihr zeigen wie er Magie verstand. Er grinste in sich hinein. „Ich könnte dich lehren, aber dafür musst du mir eine Gegenleistung erbringen.“ Interessiert schaute Haruka ihn an. „Was für eine?“ Egal was er verlangt, lass dich von ihm die Magie lehren. „Ich forsche in den alten Ruinen, aber allein ist das sehr mühsam. Wenn du meine Schülerin wirst, werde ich dich lehren und du wirst mir bei meinen Forschungen helfen. Außerdem wirst du das Haus in Ordnung halten, schließlich wirst du hier mit wohnen und essen.“ Aufmerksam beobachtete er die Reaktion der Draenei. Sie schwieg.
Sag schon ja. So wirst du die Macht der Magie besser nutzen lernen. Ich kann sie dir nicht so effektiv erklären. Dann nickte sie. Sie würde eine mächtige Magierin werden ohne die Hilfe der Naaru. Sie würde ihnen zeigen, dass sie sie nicht brauchte. Tief in ihrem Innern grinste Wil’Kubral, Haruka befand sich auf dem richtigen Weg, auf seinem Weg.
Langsam entfernte sich der Schatten von der Höhle in Feralas. Nach einiger Zeit rief sie einen Säbelzahntiger herbei, saß auf und ritt davon. Sie hatte getan worum sie gebeten worden war, nun war es an der Zeit die Nachricht zu überbringen. Der Mondpriesterin würde diese Nachricht nicht gefallen, doch das war dem Schatten egal. Ihre Aufgabe war vorerst erledigt.
In den folgenden Monaten lernte Haruka begierig alles was Marius ihr zeigte. Mittlerweile wusste sie warum er allein und fern ab der anderen Menschen lebte. Er war kein angenehmer Zeitgenosse. Gehorchte sie nicht, schlug er sie. Ging etwas zu Bruch, sperrte er sie in ein dunkles Erdloch und ließ sie ohne Essen. Verweigerte sie sich ihm, dann nahm er sich auf andere Art was er wollte. Mehrmals wollte sie fortlaufen, doch Wil’Kubral hielt sie davon ab. Er war es der ihr Mut machte. Er redete ihr ein, dass ihre Zeit kommen würde, aber sie müsse stark werden. Alles was sie jetzt durchlebte, dafür würde sie später belohnt werden. Seinen Worten fügte sie sich, denn er hatte ihr einmal das Leben gerettet. Und so blieb sie und ließ die Grausamkeiten von Marius über sich ergehen.
Mit der Zeit lernte sie auch das Lesen der Schriftzeichen an den Wänden der Höhle. Vieles begriff sie, ohne dass Marius es merkte. Die Magie fiel ihr unglaublich leicht, doch so lange sie lernen konnte, verhielt sie sich ruhig. Aber für sein Verhalten ihr gegenüber, würde sie sich irgendwann rächen. Ihre Seele verfinsterte sich zunehmends und sie entfernte sich Tag für Tag weiter von den Naaru, ihrem Volk und dem Licht das sie einmal so sehr geliebt hatte. Rache, Wut und Angst wurden ihre ständigen Begleiter.
Nach einigen Monden kehrte der Schatten zurück. Sie hatte einen neuen Auftrag erhalten. Die Mondpriesterin war nicht in der Lage selber nach Feralas zu reisen. Der Schatten sollte vor Ort bleiben, bis die Mondpriesterin kam. Der Schatten sollte beobachten. Doch was der Schatten sah machte ihr Angst und einmal mehr betete sie zu Elune sie möge die Priesterin bald schicken.
„Sie ist zu lange hier.“ Flüsterte der Schatten. „Ihre Seele ist von Dunkelheit umschlossen.“ In der Stimme der Mondpriesterin lag kaum noch Hoffnung. „Ihr seid zu spät Lienara Nachtschimmer. Wenn sie euch so wichtig ist, warum habt ihr so lange gebraucht?“ Lienara antwortete nicht. Vor Monaten wollte sie bereits hier sein, doch was ihr dazwischen gekommen war, war jetzt egal. Im Moment zählte nur, die junge Dreanei aus den Fängen des finsteren Magiers zu holen.
„Sie ist eine starke Magierin, ihrem Meister mittlerweile mehr als ebenbürtig. Aber irgendwas ist seltsam mit ihr. Manchmal redet sie mit sich selbst.“ Der Schatten fasste kurz zusammen was sie über Haruka wusste. Lienara Nachtschimmer nickte. Was war geschehen als die Exodar abstürzte? Das etwas nicht stimmte, war ihr damals im Lager schon aufgefallen, als das Mädchen blutüberströmt und fast tot dort ankam. Schon damals hatte sie etwas finsteres böses gespürt. Doch sie hatte das scheue Mädchen nicht verschrecken wollen. So hatte sie den Schatten auf ihre Spur geschickt, als das Mädchen eines Nachts das Alger verließ. Nun näherte sich die Mondpriesterin der Höhle des Magiers.
„Komm her du Biest.“ Fauchte Marius. „Ist das der Dank dafür das ich dich aufgenommen und gelehrt habe?“ seine Augen funkelten bösartig als er nach ihr griff. Sie entwand sich ihm. „Fass mich nicht an.“ Ihre perlmuttfarbenen Augen färbten sich dunkel. Du bist mächtiger als er. flüsterte die Stimme Wils in ihrem Kopf. Sie machte einen Satz rückwärts, als er erneut versuchte nach ihr zu greifen.
„Wie kannst du es wagen in meinen Unterlagen zu wühlen, du undankbares Biest.“ Marius kochte vor Wut. Er hasste und begehrte die Draenei gleichermaßen. Doch sie verweigerte sich ihm, wie jedes Mal. Bisher hatte er sie sich mit Magie fügig gemacht. Doch diesmal war er gescheitert. Sie war zu stark geworden. Er hatte nicht aufgepasst. Langsam ging er um den Tisch herum auf sie zu. Dabei achtete er darauf den Weg nach draußen zu versperren. Zu spät begriff Haruka was er vor hatte. Suchend sah sie sich im Raum um. Greif ihn mit deiner Magie an.
Flammen schossen aus ihren Händen auf Marius zu. Blitzschnell baute er ein Schild auf und die Flammen prallten wirkungslos daran ab. „So kriegst du mich nie, Kleine. Du bist zu schwach und viel zu ängstlich. Du könntest nicht einmal einer Fliege etwas zu leide tun.“ Verhöhnte er sie und kam näher. Sein Lachen ließ sie wütend werden. Verzweiflung zeigte sich in ihren Augen. Hilflos zitternd blickte sie den näher kommenden Magier an. Du bist stärker als er, warum zögerst du? Greif ihn an! flüsterte Wil’Kubral.
Lass ihn deine wahre Macht spüren. Zeig ihm wie sehr du ihn haßt. mit leisen Worten drängte er sie in die Richtung. Erneut loderten Flammen, züngelten über Harukas Hände, sprangen hinüber zu Marius und durchdrangen sein Feuerschild. Gierig verschlang das magische Feuer die Kleidung des Mannes. Entsetzte starrte er sie an. „Du bist mächtiger als ich dachte.“ Knurrte er und sprang auf sie zu. Mit seinen kräftigen Händen griff er nach ihr und zwang sie nieder. Die Flammen auf seiner Kleidung waren verloschen. Ich kann es nicht. flüsterte sie Wil zu. Ich bin nicht so stark, er wird mich töten.
NEIN. Nein das wird er nicht. Wehr dich gegen ihn. Benutze was du gelernt hast. Ich glaube an dich. Marius zerrte an ihrem Hemd. Verzweifelt wehrte Haruka sich. Sie spürte seinen gierigen Atem an ihrem Hals. Spürte wie seine Hände ihre Kleidung von ihrem Körper rissen. Sie hasste ihn. Sie hasste ihn abgrundtief. Es gab nur eines was sie wollte, ihn töten.
„Ich werde bekommen was ich will. Ich bekomme immer was ich will. Du kleines dummes Ding.“ Seine höhnischen Worte und sein gieriger Blick waren zu viel. Aus Angst, Wut und Verzweiflung wuchs eine unbändige Kraft in Haruka. Geschürt von Wil’Kubrals Willen die Dreanei bis ins Mark zu verderben. Der Dämon schürte die Kraft in der jungen Magierin, bis plötzlich alles in Flammen stand. Haruka, Marius, der Tisch, die gesamte Höhle stand in Flammen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Marius sie an. Ungläubig dessen das er gerade in den Flammen seiner Schülerin verbrannte.
Sein schmerzverzerrtes Gesicht zeigte Hass, als er sie ein letztes Mal packte, denn sie sollte mit ihm untergehen. Sie schaute in seine Augen und stieß ihn von sich. Abscheu empfand sie für ihn, er ekelte sie an. Die Flammen würden ihr helfen zu vernichten was sie hasste. Haruka hatte getan was Wil’Kubral wollte. Sie hatte getötet. Und während alles um sie herum verbrannte, sorgte er dafür, dass ihr nichts geschah. Sie war zu seinem Werkzeug geworden.
Entsetzt blieb die Priesterin stehen und starrte auf die Höhle. Flammen schossen aus ihr hervor. Alles verglühende Hitze rollte über sie hinweg. Sie konnte die mächtige Magie förmlich greifen. Und sie sah den Ursprung nur Sekunden später in den Flammen vor sich stehen. Eine Dreanei mit Haaren aus goldenen Flammen und Augen wie Rubinen. Wut und Hass gingen von ihr aus, unbändig und wild griff das Verderben um sich. So etwas kannte Lienara, sie hatte es schon einmal gesehen. Doch es blieb ihr keine Zeit zu überlegen, warum es hier war. Denn Haruka erkannte sie nicht. Die Dreanei wurde von Wut gelenkt und griff die Nachtelfe ohne Vorwarnung an. Höllenfeuer brach über die Mondpriesterin herein, nur die Macht der Mondgöttin schützte sie. Die Kraft der Magie war so heftig, das es sie von den Beinen riss. Der Boden unter ihr verwandelte sich zu Lava. Das Feuer wollte alles verschlingen, Haruka wollte jeden vernichten. TÖTE SIE! hallte eine körperlose Stimme im Feuer wieder.
Die Mondpriesterin starrte in die Augen der Draenei, als diese näher kam. Doch sie konnte die Draenei nicht finden. Nur Dunkelheit herrschte dort. TÖTE SIE! Erklang die hasserfüllte Stimme durch das lodern der Flammen. IN DER HÖLLE SOLL SIE SCHMOREN! Nur einmal hatte Lienara solch unbändigen Hass erlebt. Nur einmal hatte sie solch eine Kraft der Zerstörung gespürt. Elune schütze mich, das kann nicht sein. die Priesterin hielt ihren Blick fest auf die Dreanei gerichtet. Erneut schossen Flammen aus allen Richtungen auf sie zu. Das Feuer war unerträglich. Die Dreanei stand unbeirrt vor ihr. Ihr Blick starr auf sie gerichtet.
Lienara rief das heilige Licht Elunes zu Hilfe. Den Dämon konnte sie alleine nicht besiegen. Zu groß war seine Macht durch den Hass Harukas geworden. Doch sie musste ihn aufhalten, um jeden Preis. Traurig blickte sie in die Augen der Draenei. Noch immer hoffte sie, dass diese erwachen würde. Doch nichts dergleichen geschah. Der Dämon hatte die Kontrolle über sie. Also ließ sie das Licht frei, richtete es auf Haruka und betete für die Seele der Dreanei. Sie wollte nicht, dass dies geschah, doch sie war eine Mondpriesterin. Es lag in ihrer Pflicht, den Dämon aufzuhalten.
NEEIIIIIN!!!! Schrie der Dämon der zu spät erkannte was passierte. Er wollte den Körper in dem er war verlassen, doch es war nichts da wohin er hätte ausweichen können. Alles war zu Asche verbrannt. Er spürte wie das heilige Licht ihn durchdrang, wie es den Körper der Dreanei reinigte. Verzweifelt wehrte er sich gegen die Macht der Priesterin. Ein letztes Mal sammelte er seine Kräfte und ließ Feuer auf die Nachtelfe prasseln. Unbeirrt aber stand diese vor ihm und lenkte den Fluss heiliger reinigender Energie. Er hatte sie unterschätzt. Doch er wusste, dass auch die Priesterin verloren hatte, denn als seine Seele verging, nahm er eine zweite mit sich.
Stille. Frieden. Geborgenheit. Sie hatte die Augen geschlossen. Es fühlte sich so gut an. Sie fühlte sich frei. Dies ist noch nicht der Zeitpunkt für dich hier zu bleiben. eine sanfte Stimme, zart wie ein Windhauch, strich über sie hinweg. Hier war es so ruhig und friedlich. Warum sollte sie nicht hier bleiben? So gut hatte sie sich ewig nicht gefühlt. Kehre zurück. Geborgenheit. Frieden. Stille.
Ein Tropfen fiel auf ihr Gesicht. Ein weiterer Tropfen. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen. Wo war sie? Was war geschehen? Wer war sie? Über sich sah sie ein Gesicht, umrahmt von hellem grünem Haar und mit leuchtenden grünen Augen. Daher kamen die Tropfen. Es waren Tränen. Die Tränen einer Nachtelfe.
Epilog[]
Weißes Haar wehte im lauen Seewind. Sonne schien ihr auf das Gesicht. Sie lächelte als sie die vertraute Gestalt der Nachtelfenpriesterin auf dem Steg in Auberdine erkannte. „Sei gegrüßt Mondpriesterin.“ „Sei auch du mir gegrüßt, Haruka Feuerherz.“ Die beiden Frauen umarmten sich. „Du siehst gut aus, Haruka.“ Die grünen Augen strahlen sie an. „Danke, so fühle ich mich auch. Ich kann mich noch immer nicht erinnern was vor dem Absturz geschah, aber mittlerweile stört es mich nicht mehr.“ Auch die Draenei lachte und ihre perlmuttfarbenen Augen funkelten in der Sonne.
Gemeinsam gingen die beiden Frauen in das Gasthaus in Auberdine. Sie setzten sich an einen Tisch mit Blick auf das Meer und genossen die gemeinsame Zeit. Mondpriesterin Lienara würde ihrer Freundin niemals erzählen was geschehen war, denn sie war zu den Naaru zurück gekehrt.
Nachwort[]
Die Geschichte ist zu Ende, ich musste sie irgendwie so drehen das Haruka überlebt, schließlich will ich sie ja noch ein wenig spielen ;) Während des schreibens wusste ich nicht wie die Geschichte weitergehen oder gar enden würde. Ich habe nach einem Grund für die Magie bei Haruka gesucht und meine kleine Draenei dabei ganz neu kennengelernt. Ich hoffe euch gefällt das Ende, auch wenn es ein wenig vorhersehbar ist.
Danke fürs lesen ^^