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Qsicon Exzellent Dieser Artikel wurde am 17. April 2018 als Spotlight der Woche vorgestellt.

Gedanken eines ehemaligen Knappen - oder: aus dem Leben des Sir Veyt van Roth[]

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Kategorie:Orden des ErbauersKategorie:Geschichten

Teil 13[]

Gedankenknappen13

Hämmerschläge dröhnten laut und dumpf durch die Hallen aus Stein. Die Luft war heiß und stickig, ließ kaum Platz zum Atmen. Man hätte sie mit einer scharfen Axt zerteilen können. Die herrschende Finsternis wurde nur vom roten Glühen der Schmiedeöfen unterbrochen und tauchten den Ort in ein bizarres Konstrukt aus zuckenden scharfkantigen Schatten.

In einer der unbeleuchtenden Ecken, zwischen gewaltigen runenverzierten Säulen drückte er sich flach gegen die steinerne Wand.

Verschmelz mit den Schatten, werde unsichtbar! Dieser Ort ist dunkel, lass die Dunkelheit dich verschlucken!

Schwere Stiefel scharrten über den Boden und ein wütendes Schnauben kündigte die nahende Gefahr an, ließen ihm die Nackenhaare zu Berge stehen. Veyt straffte die Schultern und hielt die Luft an. Sein Herz schlug ihm heftig bis zum Hals, wollte ihm in Panik fast aus der Brust springen. Er hatte das Gefühl, dass das Schlagen seines Herzens selbst die Hämmer von Eisenschmiede übertönte und seinen Verfolger direkt zu ihm führte.

Ein dumpfes Grollen erfüllte den Gang, ein wütendes, drohendes Knurren eines Raubtieres, das seine Beute gewittert hat und wusste, das dessen letztes Stündlein gekommen war. Es kam näher und näher. Schwerer Atem hallte in einem noch schwererem Helm wieder. Das Kreischen einer Klinge, die einen Moment unachtsam über den Boden schleifte. Oder war es Absicht?

Vorsichtig setzte Veyt die Hände hinter sich gegen den Stein. Leise raschelte der Stoff seines Wappenrocks, kaum hörbar und doch in seinen eigenen Ohren kreischend hell schabte seiner Rüstung über den schwarzen Fels. Er schaute auf eine kleine Wasserlache an der gegenüberliegenden Säule, wo Wasser von der Decke tropfte.

WAMM!

Wellen kräuselten sich auf der sonst spiegelglatten Oberfläche.

WAMM!

Ein weiterer Hammerschlag setzte ein und ließ selbst en Boden unter seinem Füßen spürbar vibrieren.

WAMM!

Die Pfütze erzitterte abermals. Der Ritter spürte wie eine Panik in ihm aufkam.

WAMM!

Schweiß perlte auf seiner Stirn und rann ihm über das Gesicht. Er hörte auf zu Blinzeln, die Augen weit aufgerissen. Erbauer stehe ihnen allen bei, sie hatten zu tief gegraben! Und dann plötzlich….

Nichts. Selbst die gewaltigen Hämmer standen für einen Moment still. Als hätte Eisenschmiede selbst den Atem angehalten lag eine gespenstige Ruhe über der Stadt der Zwerge. Veyt lief es erst eisigkalt, dann brühend heiß über den Rücken. Angestrengt lauschte er nach einem Hinweis. Wie nah war sein Verfolger? War er noch da? War er weg?

Ein gellender Schrei durchriß den Moment.

„LAUFT JETZT, KURZE BEINE RENNEN LANGSAMER!!“

Unverkennbar Sir Dunriks Stimme, die da das Signal zur Stampede gab. Der barhäuptige Ritter sprintete im vollen Ornat durch die verwinkelten Gänge von Eisenschmiede vage in Richtung Greifenmeister. Hinter sich, mit einem tiefen Brüllen das direkt aus der Unterwelt zu kommen schien, schnaufte die personifizierte Wut, deren Augen wie zwei glühende Kohlen blitzten.

„ICH HABE ÄXTE!“ donnerte Vas-Kathul Darrgosch Steinschlag und setzte ihm schnaufend nach, einer unaufhaltbaren Tiefenbahn gleich.

Das war die Chance! Veyt löste sich von der Wand und rannte was seine Beine hergaben, nur um keine 10 Sekunden später das irre Lachen des Vas-Kathul hinter sich zu hören zusammen mit dem unheilvollen Kreischen der Axtblätter auf Stein.

„Erbauerstehunsbei!“

Silbergreif huschte gerade so noch um die Ecke, suchte Deckung hinter einem Widder. Weißes Haar, weißes Fell. Perfekte Tarnung. Veyt sprintete weiter, konnte schon die rettenden Greifen sehen und hätte sie auch fast erreicht, wäre das nicht der verdammte mit Lava gefüllte Graben dazwischen gewesen! Sir Dunrik hatte inzwischen die Greifen erreicht und flog knapp über ihre Köpfe hinweg während sein Ruf noch durch die Dunkelheit hallte: "Fliiiieht, ihr Narren!" Dann bog der Vogel ab und ward samt Reiter nicht mehr gesehen.

Panisch schaute Veyt nach rechts und links, suchte einen Weg zu den Greifen hin und von dem Vas-Kathul weg… dessen schwere gepanzerte Hand just in diesem Moment hart gegen Veyts Schulter schlug.

Veyt schrie auf und zuckte zusammen, das Ende war gekommen!

„Oh! Eh… Vas-Kathul! Was für eine .. eh… Überraschung! Ihr! HIER!“

Drohend schob sich die Gestalt des Zwergen näher.

"Wir haben nicht gelauscht, wirklich nicht! Reiner Zufall! Es war doch keine Absicht! Ehrlich! Und es ist doch gut, dass Eure Dame den Ring genommen hat! Das ist doch was positives, nicht wahr? Vas-Kathul?"

Keine Reaktion. Veyt schickte innerlich ein Stoßgebet zum Licht als der Vas-Kathul und vor sich her schubste. Alles, was danach kam, wurde von der Dunkelheit Eisenschmieder Gassen und dem lauten Hämmern der Schmieden verdeckt.

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