Forscherliga-Wiki
Forscherliga-Wiki
Advertisement
Qsicon Exzellent Dieser Artikel wurde am 02. Mai 2017 als Spotlight der Woche vorgestellt.

Gedanken eines ehemaligen Knappen - oder: aus dem Leben des Sir Veyt van Roth[]

Gedanken eines Knappen - Navigation
Gedanken eines Knappen - Teil 1  •  Teil 2  •  Teil 3  •  Teil 4  •  Teil 5  •  Teil 6  •  Teil 7  •  Teil 8  •  Teil 9  •  Teil 10  •  Teil 11  •  Teil 12  •  Teil 13  •  Teil 14  •  Teil 15  •  Teil 16  •  Teil 17  •  Teil 18  •  Teil 19  •  Teil 20  •  Teil 21  •  Teil 22  •  Teil 23  •  Teil 24  •  Teil 25  •  Teil 26  •  Teil 27  •  Teil 28  •  Teil 29  •  Teil 30  •  Teil 31  •  Teil 32  •  Teil 33  •  Teil 34  •  Teil 35  •  Teil 36  •  Teil 37  •  Teil 38  •  Teil 39  •  Teil 40  •  Teil 41  •  Teil 42  •  Teil 43  •  (von Veyt van Roth)
Kategorie:Orden des ErbauersKategorie:Geschichten

Teil 12[]

Gedankenknappen12

Veyt saß auf der inoffiziell ordenseigenen Bank auf dem Kathetralenplatz und begutachtete den gignatischen Winterhauchkranz an den Türmen des heiligen Gebäudes. So schön das Grün auch anzusehen war, eine schlichte Weinlaub- oder Efeuranke würde den Zweck auch erfüllen,wenn auch nicht mit annähernd so aufdringlichem ... Zielscheibencharakter. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht da die Waisenkinder am Platz wohl das gleiche dachten, während sie sich mit Schneebällen bewaffneten. Sein Blick folgte einem geworfenen Schneeball, der mit einem FLATSCH auf dem Pflaster vor einem sehr haarigen und krallenbewehrten Fuß am Rande des Platzes landete.

Ein Vetreter der Gilnearer stand dort, grade so noch im Tunnel und nicht auf dem Platz, und schnüffelte laut Gerüchen hinterher...oder war einfach nur extrem verschnupft. Mit einem Stirnrunzeln beobachtete Veyt den Zylindertragenden. Es war ihm schon klar, dass der gesamte Kathedralenplatz gewaltig nach Katze und deren Markierungen riechen musste, aber musste man Duftnoten so geräuschvoll nachgehen? Er warf sich ja schließlich auch nicht laut schniefend in die Fußspur einer Sturmwinder Dame, deren Parfüm er mochte, nur um intensiver zu inhalieren. Allein wie dämlich das aussehen würde...

Der WorgEN (Veyt wurde nicht müde, die Leute diesbezüglich zu korrigieren) schnüffelte weiter und ein zweiter Vertreter der Kategorie „Mehr Fell, weniger Respekt“ gesellte sich dazu. Jetzt wurde es interessant, denn der zweite war ganz offensichtlich ein Todesritter. Worgen in Fellform war es untersagt, den Platz zu betreten, Todesrittern ebenso. Galt es für diesen Zähnefletscher jetzt doppelt oder hob sich Negatives erweitert mit Negativem auf und wandelte sich zu Positivem? Die beiden knurrten sich gegenseitig etwas zu, was die Kathedralenplatzkatzen irritiert die Ohren verdrehen ließ, dann zogen sie schweifwedelnd von dannen und die normale Ruhe kehrte auf dem Platz ein, abgesehen vom Plätschern des Brunnens.

Veyts Blick schweifte ebenso, allerdings gen Kathedrale, wo gerade die vertraute Gestalt seines Ritters die Treppe herunterkam. Langsam stand er auf und ging hinüber, Sir Arken zu begrüßen.

Just in dem Moment kam ein Soldat der Stadtwache kam vorbei und salutierte wie es sich gehörte.

„Ehre dem König, Sir van Roth.“

Beide Männer in Rüstung mit schwarz-weißem Wappenrock drehten sich zur Wache und antworteten in unisono: „Ehre dem König.“

Irritation. Unglaube. Zweifel am eigenen Gehör. Noch mehr Irritation. Und das dezent gequälte höfliche Lächeln eines braven Soldaten beim Versuch, die Antwort einfach hinzunehmen statt nachzufragen. Der Mann zögerte noch einen Moment, dann ging er weiter. Soll einer diesen Adel verstehen, er hatte genug damit zu tun, die Straßen zu kontrollieren, Beschwerden über die Nichteinhaltung des nächtlichen Flugverbots für Zivilisten über der Stadt aufzunehmen und die immer häufiger auftretenden Ertrinkenden aus den Sturmwinder Kanälen zu fischen weil irgendein Depp meinte, die Kloakenkrebse darin wären auf einmal eine Delikatesse. Blieb nur zu hoffen, besagter Jemnand kommt bald auf die Idee, seinen Interessenten gleich noch Beutel mitzugeben um noch den Müll vom Kanalgrund beseitigen zulassen.

Veyt kam nicht um ein Grinsen hin, denn Veyt Matthes gab es nicht mehr, nur noch Veyt van Roth, seit sein Ritter und dessen Dame ihn adoptiert hatten. Auch wenn dem Sohn in spe während des Unterschreibens der Papiere von seinen Noch-nicht-ganz-Eltern mit bemüht zurückgehaltenem Schmunzeln die Kehrseite vorgeführt wurde, wie zum Beispiel in deren Abwesenheit auf die kleinen Geschwister aufzupassen oder sich um die Rüstungen der eine Unterschrift und Siegelabdruck später amtlichen Eltern kümmern. Vorallem aber, und das war wohl das wichtigste, Sir Arken dufte ihm endlich wieder Kopfnüsse geben. Veyt konnte das SMACK förmlich schon fühlen.

Die Welt konnte so schön sein mit so einfachen Dingen.

Advertisement