Forscherliga-Wiki
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In der Nacht...[]

... haben alle Streiter des Kreuzzugs einen seltsamen Traum.

Fynrion[]

Fynrion fuhr mit einem Keuchen auf. Man sollte ja meinen, irgendwann wär man seltsame Träume gewohnt, ebenso wie das immer wieder hoch schrecken aus solchen. Von wegen! Mit einem weitern Schauder schob er sich von seinem Lager und suchte im Dunkel seinen Trinkschlauch. Viel trinken hatte ihm der Heiler gesagt. Wie, wenn man das Gefühl hatte mit allem was man hier trank, weiter dem Irrsinn zu verfallen, dem Wahnsinn Freund zu werden und der Verderbtheit Stück um Stück etwas näher zu rücken mit allem was man zu sich nahm. Sei es die Luft, das Wasser oder das Essen? Einen Vorteil hatte seine Heiserkeit ja, er konnte Oderike nicht mehr über den ganzen Platz hinweg anbrüllen, wie es ihm seit Tagen einfach nur noch Wunsch war. Dafür hatte er langsam die Schnauze gestrichen voll von Träumen.
Erst die Gestalt die ihn seit Monaten immer wieder dort jagte, dann das brennende Licht das alles um ihn herum seit neustem im selben Traum verschlag, seit einem gewissen Punkt des Kreuzzuges im mal wieder die Stimme, eine von der wohl mehre geträumt hatten und die ihm das nervigsten Thema überhaupt jedes mal um die Ohren haute, das Licht, und jetzt DAS!

Er schleppte sich ins Freie und sah hoch zum Himmel. Konnte man den Dreck da oben eigentlich Himmel nennen? Aber eines hatte er nicht. Einen roten Mond, der so stark in seiner Farbe gewesen war, dass man erwartet hatte, dass Blut aus dem er bestünde tropfe auf einen hinab. Erneut schauderte er als er an das Waber der roten Masse dachte. »Nein Einbein, es gibt keine Blutwurst.« Murmelte er zu dem dummen Kommentar, den er irgendwie in seinem Inneren Ohr hörte. Ein letzter Blick hoch, aber da war kein roter Mond. Also zog er sich zurück auf sein Lager. Vielleicht fand er ja noch etwas Schlaf bevor man sie alle weckte. Eigentlich wollte er einfach nur noch Heim, denn ehrlich gesagt waren ihm seine Kreuzzugskameranden langsam unheimlicher als der Ort hier selbst.

Jemand hatte ihm mal gesagt, dass der Blutmond als Omen für die Apokalypse stand. Prima, sie wussten alle aus Erzählungen was mit der Scherbenwelt passiert war. Ihrem Draenor, also dem was sie bis jetzt gekannt hatten, das woher die Orcs waren gegen die er immer wieder gekämpft hatte. Würde diese Welt auch zerrissen? Oder würde man es dieses mal auf halten können? Es wurde Zeit, dass er bei der nächsten Schlacht wieder mitgehen würde, egal was irgendwelche Heiler meinten. Fynrion war eh nicht der, der auf dem Feld wirklich herum brüllte. Das hob er sich immer unfreiwillig für seinen Ritter auf. Man konnte so einen Orc auch stumm ungespitzt in den Boden rammen. Ein grimmiges Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht und er drehte sich wieder um, schloss die Augen und nahm sich vor lieber davon zu träumen wie er einem der Orcs aus seinem Traum einfach mal ganz gepflegt sein Schwert wo hin rammte. Mit diesem Vorhaben schlief er wieder ein.
Bis zum Morgen blieb dieses grimmige Grinsen im Schlaf auf seinem Gesicht.

Safina[]

Sie wälzte sich in ihrem Bett hin und her, irgendwie versuchte sie aufzuwachen, aber es war ihr nicht möglich. Es war so, als würde man sie in diesem Traum festhalten. Genau ansehen sollte sie sich das, aber warum? Irgendwann nach einer gewissen Zeit, hatte man sie doch einmal los gelassen und sie schreckte auf. Es war vorbei, mehr oder weniger. Ganz zersaust auf dem Kopf, kroch sie aus ihrem Zelt und blickte sich um. Gut sie war noch immer hier gewesen und nicht irgendwo anders. Zu früh gefreut. Wie konnte sie auch glauben, dass sie nicht irgendwas träumen würde, bloß weil es die Nacht davor geklappt hat.

Irgendjemand muss das Lagerfeuer angemacht haben oder es brannte einfach immer noch. Immer wieder sah sie sich um, um auch wirklich sicher zu gehen, dass sie noch hier war wo sie auch wirklich eingeschlafen ist. Die Decke die sie mitgenommen hatte, zog sie etwas fester um sich. Für eine Weile saß sie zitternd am Feuer und versuchte der Kälte und dem Zittern so entgegen zu wirken, aber es half alles nichts. Es war vergebens. Sie rappelte sich auf und blickte sich erneut um. Barfuß und mit einer Decke umschlungen, machte sie sich auf den Weg zu Hana und Svogthos. Auf der Hälfte des Weges allerdings, drehte sie wieder um und rannte zu ihrem Zelt zurück. Sie kramte wie verrückt in eine der Kisten herum. Irgendwo hier musste sie doch sein.

Leises fluchen könnte man dabei vernehmen und sie kramte weiter in der Kiste herum. Nach einiger Zeit hörte die Suchaktion allerdings auf und sie zog sich ihre komplette Rüstung an. So gut es ging mit den zittrigen Händen. Die Schwerter wurden nicht angelegt, nein diese wurden direkt in die Hand gekommen. Sie ging wieder nach draußen, schaute sich aufmerksam um und ging zu dem Hang, von wo aus, sie genau auf die Zitadelle schauen konnte. Die restliche Nacht würde sie hier verbringen, den ganzen Tag. Bis sie wohl jemand von dort wegholen würde. Und würde man sie wohl von weitem Beobachten, könnte man fast davon ausgehen, dass sie sich gerade auf alles gefasst machen würde.

Patrick[]

Patrick wälzte sich auf seinem Lager hin und her. Unruhig lag er da, seine Stirn zu einem Runzeln verzogen und immer mal drang ein Stöhnen aus seinem Mund.

Sein Herz raste und mit einem Schrei auf den Lippen wachte er auf. Er blickte sich um und schnaufte schwer. "Licht ..." murmelte er und blickte zu Andrias. Sein Mitbruder schlief, doch auch er wirkte als hätte er einen Alptraum.

Ihm war flau im Magen und der Traum hatte ihn immer noch in seinem Bann. Dieser Mond, Rot wie Blut ... die Orks, die Verderbung. Er rüttelte an Andrias Schulter als jener unruhiger wurde.
"Wach auf, Andi!" "Wach auf" mit den Worten versuchte der seinen Mitbruder aus dem Traum aufzuwecken, der ihn zu quälen schien.

Trystan[]

Blinzelnd öffnete er die Augen und schob sich schlaftrunken die Haare aus der Stirn. Er schüttelte den Kopf, als könne er die Bilder dadurch loswerden. Doch sie waren immer noch sehr präsent.
Ritualkreise, Dämonen, gepeinigte Seelen, Verderbnis, ein Orc, der genau auf ihn zu zeigen schien und über allem dieser blutrote Vollmond.
"Und es wird Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des Lichtes kommt", murmelte er vor sich hin. Von derlei martialischen Prophezeiungen hatte er nie viel gehalten, doch drängte sie sich ihm jetzt förmlich auf.
Er massierte sich die schmerzende Schläfe. Draußen tappte jemand herum, der offenbar ebenso schlecht geschlafen hatte wie er oder aber von der Wache kam.
Trystan schloss die Augen. Sofort waren da wieder dieser rote Mond und das felgrüne, schwebende Auge. Es schien ihn zu verfolgen, zu beobachten.... Gelesen hatte er davon - und die Erinnerung an das Gelesene gefiel ihm nicht.  

James[]

James schreckte auf und schaute sich im Zelt um. Er riss sich die verschwitzte Decke vom Körper.

"Jetzt reichts. Irgendwas muss ich tun."

Er stand auf und legte seine komplette Rüstung an. Dann verließ er das Zelt. Kurz runzelte er die Stirn als Safina in voller Montur und gezogenen Waffen um eine Ecke verschwand. Er selber ging weiter, grüßte die Wachen am Tor und ging auf dem Weg entlang Richtung Dschungel.

In der Nacht...[]

Es sollte keine ruhige Nacht werden...

Edwina[]

Edwina saß in ihrem Zelt. Kurz zuvor war sie aus einem Traum aufgewacht. Seele, Geist, Körper, Herz ... sie seufzte und griff nach "Treue". Ihr Anderthalbhänder hatte ihr immer treu zur Seite gestanden. Wie lange war es jetzt her? 20 ....30 Jahre?

Ihr kantig, hageres Gesicht war in tiefen Falten gelegt als sie nach dem Amulett um ihren Hals griff und es unter dem Hemd hervorholte.

"Licht, erhelle unsere Seelen und schütze unseren Geist, gib Zuversicht und Stärke in unsere Herzen und stähle unsere Körper, denn wir werden für dich in den Kampf ziehen", leise betete sie für den gesamten Kreuzzug. Sie würden die Kraft des Lichts benötigen.

In der Nacht...[]

... schläft jeder unruhig. Wieder und wieder hört jeder Stimmen und sieht seltsame Bilder.

Als jeder in einen Halbschlaf gedämmert ist, diese Phase, in der man noch zu sehr im Schlaf ist, um zu reagieren, aber schon wach genug ist, sein Umfeld zu hören, macht sich ein Kratzen und Schaben auf den Zeltwänden bemerkbar.
Müdigkeitsschwere Augenlider heben sich hier und da und sehen durch die Zeltwände hindurch gen Lagerfeuer. Dort steht die Silhouette eines Orcs. Groß. Breit. Mit einem Wilden Haarbusch zu einem Zopf hochgeflochten. Eben noch scheint er am Feuer zu stehen, einen Augenblick später direkt am Zelt. Obwohl eine Sihouette sieht man ein einzelnes rotes Auge selbst durch den Stoff hindruch leuchten und es scheint jeden anzublicken, jeden direkt in die Seele zu starren.

Unsichtbare Hände legen sich gegen die Zeltplanen, beginnen diese einzudrücken.

Ein Kichern liegt in der Luft, ein Flüstern und Tuscheln, ein schnarrendes Lachen. Blätter rascheln, als sie von Schritten aufgewirbelt werden. Neben dem Orc steht auf einmal ein zweiter SChatten. Kleiner. Schmaler. Ein Mensch, ohne Zweifel. Hoch gewachsen, schlank, schwarze lange Haare mit einem weitkrempigen Hut mit einer langen Feder daran. Man muss seine Haut nicht sehen um zu wissen, dass sie dunkel gebräunt ist. Seine Augen leuchten in einem intensiven Grün im Dunkel und dort, wo sein Mund ist, entblößen sich blendend weiße Zähne zu einem breiten, spöttischen Grinsen. In seiner Hand hält er eine Flasche, aus der heraus dutzende von Augen starren. Anklagend. Vorwurfsvoll. Tadelnd.

Mit einer freien Hand zieht der Mann seinen Hut und wirbelt ihn kurz durch die Luft, dann hebt er die Flasche und wirft sie auf den Boden, wo sie in tausend Scherben zuerspringt und ihren Inhalt über das Lager verteilt. Rote und violette Schlieren und Dämpfe steigen auf, kriechen in jede Ritze, durch Zeltplanen hindurch, unter Decken, über Tische, durch Rüstungen, auf Matratzen... Nach und nach verhüllen sie das Lager und legen sich schwer über die Zelte des Kreuzzugs.....

Nicolá[]

Hell schien der Mond durch ein schmales, vergittertes Fenster, als sich ein Schatten über den Gefangenen legte. Laut heulte ein Wolf vor der Festung. Wind fegte Laub ins Innere der Zelle und auf den Steinen an Wänden und Boden bildete sich ein feines Netz aus Tropfen. Zu dem Heulen des Wolfes gesellten sich Trommeln und fremdartige Stimmen, die dem Rhythmus des Schlagwerks folgten. Vom Wind hereingetragen, verfing sich der archaische Klang in dem Gefängnis und schwoll zu aller Deutlichkeit an.

Die Flamme einer Fackel an der Wand wuchs schlagartig an, hinterließ schwarz den Umriß der Stichflamme am Gemäuer. Ein Windstoß brachte ein im Vorraum an der Decke hängendes Öllicht zum schwanken. Flüssigkeit tropfte aus der Lampe zu Boden, kroch durch die Fugen in die Zelle, auf den Gefangenen zu. Ein Flämmchen ritt auf dem kriechenden Öl mit. Es rann auf ihn zu und verschwand in ihm. Einen Moment lang passierte nichts. Der Wind legte sich und die Feuchtigkeit auf den Steinen zog sich zurück. Dann schließlich begann die Haut des Doks zu kokeln - nur ein kleiner Fleck auf seinem Arm. Langsam breitete es sich aus. In dünnen Fäden zog es sich von innen über Arme, Beine, Brust und Rücken, bildete kunstvolle Linien. Den Tättowierungen folgend, wie sie noch einige Stunden zuvor auf dem Troll zu sehen waren, verbrannte die Haut des Kultisten von innen und hinterließ ein schwarz-verkohltes Kunstwerk im lebenden Objekt.

Als das Werk vollendet war verebbten die Trommeln und der rhythmische Gesang. Kurz darauf schwieg auch der Wolf und ließ den gepeinigten Mann in seiner Zelle zurück.

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