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Von Khoan < Milites Conducticius >

Teil 1 - Die Trommeln des Krieges

Das Zwitschern der Vögel klang friedlich in seinen Ohren. Die noch stehenden, mächtigen Bäume überragten die Hütten und Hallen bei weitem. Khoan blickte sich nochmals um. Ein paar Bunker, ein Stall, und natürlich die Versammelungshalle wirkten immer noch etwas feindseelig im Wald von Ashenvale. Seit der Warsong-Clan sich im Wald östlich von Orgrimmar festgesetzt hatte, folgte ein Konflikt auf den nächsten, doch die Horde schien sich halten zu können.

Der Orc ging in Gedanken nochmal die letzen Tage durch. Die Ereignisse hatten sich überschlagen, und Khoan wusste noch nicht ganz, wohin ihn dieser Weg führen würde, den er eingeschlagen hatte. Angefangen hatte es ja schon vor einigen Wochen. Die Angriffe der Allianz - meist auf die Aussenposten und Dörfer der Horde hier in Azeroth - hatten wieder zugenommen. Irgendwann war ihm der Kragen geplatz, er hatte seine Männer genommen, war direkt nach Stormwind gestürmt und hatte sich bis zur Kathedrale gemetzelt, und schließlich auch dieses Heiligtum dieses seltsamen Menschenglaubens geplündert. Der Abend war blutig, und als er endlich seine Rüstung wieder ablegen konnte, da sie wieder auf sicherem Gelände der Horde waren, hatte er sich für einige Momente gefragt, was sie da eigentlich gemacht hattten.

Doch die nächste Nacht und der Tag danach überzeugten ihn mehr, als alle Worte es hätten tun können. Ruhe herrschte an diesen Tagen in den Grenzregionen. Zwar waren Botschafter und Gesandte von Allianz und Horde ganz wild und aufgeregt, doch kein einziges Dorf wurde überfallen. Ihre Tat - wenn auch blutig - hatte ihren Zweck erfüllt.

Das nächste Ereigniss, was wohl eine Umkehr unmöglich gemacht hatte, war die Nacht vor 2 Tagen. Khoan und seine Männer - inzwischen eine Truppe, die unter dem Namen "Kampfgruppe Zorn" bekannt geworden war - hatten sich gesammelt, für den ersten großen Angriff. Er war voher auch hier gewesen, in Ashenvale. Er war auch im Arathihochland, und im Alteractal gewesen. Er hatte geplant. Er hatte Bündnisse geschmiedet. Und er hatte Rat und Unterstützung bekommen. Als er sich sicher war, dass sie nicht allein stehen würden, und das sein Vorhaben richtig war, schlugen sie los.

In seinem Kopf schwirrten noch immer verschwommene Bilder der besagten Nacht. Blut. Zerstörung. Tod. Wenn er die Augen schloss, sah er noch immer die brennende Umgehbung, seine Truppen und die der Allianz in heftige Kämpfe verwickelt. Es war tatsächlich die Nacht gewesen, in der die Trommeln des Krieges wieder ertönten. Sie griffen gleichzeitig und kurz nacheinander an. Diesmal war es keine blinde Verzweiflugstag wie in Stormwind. Sie schlugen gegen alle Hauptstädte der Allianz gleichzeitig. Mehrere Wellen schlugen gegen die Exodar, gegen Darnassus, Stormwind und Ironforge. Auch wenn sie viele Männer verloren, die Verluste der Allianz waren wohl noch heftiger. Sowohl einfache Soldaten, als auch militärische und politische Führer der Allianz mussten nun um ihr Leben fürchten. Lange noch stand Qualm über den Städten der Allianz, bis in die frühen Morgenstunden tobten die Kämpfe. Und obwohl er noch bevor er in Orgrimmar angekommen bereits eine Nachricht von Thrall bekommen hatte - er wurde persönlich zum Kriegshäuptling bestellt, ausdrücklich allein und ohne Waffen - er hätte sich die Reaktion auf ihre Tat nicht vorstellen können.

Als er gegen Mittag wieder durch Orgrimmar zog, auf dem Weg zu besagtem Treffen, erstarrten die Leute kurz, wenn sie ihn sahen. Sie steckten ihr Köpfe zusammen und tuschelten. Einige zeigten auf ihn. Und ein paar knieten nieder.

Die Bedenkzeit, die der Kriegshäuptling ihm überlassen hatte, war großzügig. 30 Stunden. Das Ultimatum wäre heute mittag ausgelaufen. Doch Khoan wusste bereits, dass er es nicht annehmen konnte. Die Allianz forderte die Auslieferung aller Beteiligten, sowie deren offiziellen Ausstoß aus der Horde. Khoan würde sich natürlich nicht ausliefern, und viel weniger seine Männer. Aber soweit kam es ja nicht mehr.

Noch am selben Abend schlug die Allianz wieder zu. Khoan Darkthorn hatte seine Männer gerade gesammelt, um weitere Schritte zu planen, als ihn die Nachricht erreichte. Eine Brigade der Allianz - ob offiziell dort oder unter Banner einiger Einzelkämpfer wusste er nicht - sammelte sich vor Thunderbluff. Sie waren direkt aufgebrochen, kamen gerade noch rechtzeitig. Cairne kämpfte allein gegen eine Übermacht, seine Wachen lagen erschlagen vor seinem Zelt. Die Zorn-Truppe griff schnell ein und verhinderte schlimmeres. Nach dem kurzen, aber heftigem Kampf, sammelte Khoan seine Überlebende. 2 Bekannte Gesichter, die aber nicht zur Kampfgruppe gehörten, waren auch unter den lebenden. 2 Leute hatten es also geschafft. Er wusste, dass die Nachricht der vorrückenden Armee auch alle anderen Großen Gilden und Gruppierungen erreicht haben musste. Und alles, was hier ausser den Zorn-Truppen kam waren 2 Leute...

Cairne hatte sich bedankt, er versprach bei Thrall ein gutes Wort für Khoan und den Rest einzulegen. Dieser hatte darum das Ultimatum zurück gezogen. Er wolle sich noch einmal beraten, um keine vorschnellen Entscheidungen zu fällen. Im Anschluss auf den Abgewehrten Angriff auf Thunderbluff folgte das übliche.

Camp Taurajo...

Das Dorf der Bluthufe...

Junge Taurenkälber...

Unbewaffnete Alte und Frauen...

Wärend der Orc darüber nachdachte, spürte er ein kratzen im Hals. Seine Augen wurden, ohne das jemand es sehen könnte, wieder einmal ein wenig feucht. Er wischte den Gedanken weg, und ging zurück in die Halle. Diesmal würde es wohl so sein müssen. Seine Männer, die stolze Kampfgruppe Zorn, warteten schon auf seine Rückkehr, damit sie die Beratung fortsetzen könnten.

Diesmal würde es wohl so sein müssen.

(Geschichte wird fortgesetzt)

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