Dieser Artikel wurde am 25. Februar 2019 als Spotlight der Woche vorgestellt. |
Kapitel 4 - Die Scherbenwelt[]
Dann war der Tag gekommen. Endlich würde sie ihn wiedersehen: Prinz Kael’thas. Sie ritt ehrfürchtig auf das Portal zu, dass in den verwüsteten Landen stand. Mit etwas flauem Bauchgefühl betrat sie es.
Vor Staunen über die Beschaffenheit der neuen Welt blieb ihr der Mund offen stehen. Der Windreitmeister an der Treppe erklärte ihr, dass er sie noch nicht nach Shattrath schicken könne, da in Thrallmar dringend Hilfe benötigt werde. So reiste sie nach Thrallmar und nahm etliche Aufgaben an um zu helfen. Als sie nun endlich alles erledigt hatte schickte man sie von dort aus in die Zangarmarschen, mit der Bitte, einmal dort vorbeizuschauen, ob alles in Ordnung wäre, es läge schließlich auf ihrem Weg.
Natürlich benötigte man auch in Zangar ihre Hilfe und sie half. Malisea lernte in dieser Zeit Gebrauch von dem zu machen, was sie in ihrer Ausbildung gelernt hatte. Für sie war es Übung und sie wusste, je besser sie würde, desto besser konnte sie ihrem Prinzen dienen. Als ihre Aufgaben in Zangar erledigt waren, schickte man sie endlich nach Shattrath. Dort wurde sie bereits erwartet. Nicht vom Prinzen, nein, erstaunlicherweise wartete dort Khadgar auf sie.
Khadgar ließ ihr, von einem seiner Helfer, die Geschichte erzählen, wie sie in der Scherbenwelt stattgefunden hatte, seit er dort war. Sie sollte sich entscheiden, ob sie denn nun zu den Sehern gehören wollte, welche mit aller Macht den Prinzen bekämpften, weil er Hochverrat am eigenen Volk begangen hatte, oder ob sie lieber für ein bis dahin völlig unbekanntes Volk, die Draenei kämpfen wollte. Sie beschloss, sich erstmal bei den Sehern umzusehen und zu schauen, wie viel von den unglaublichen Geschichten über den Prinzen wahr sei. Die Seher erklärten ihr, der Prinz habe sich mit Illidan Sturmgrimm zusammengetan und die Dämonische Energie, mit der sie Tag für Tag umging war nichts weiter, als die Energie der brennenden Legion.
Für Malisea war das ganze unvorstellbar. Die Seher jedoch rieten ihr, einmal den Posten der Feuerschwingen zu besuchen. Diese Elfen waren dem Prinzen nach wie vor treu ergeben. Malisea folgte dem Rat. Sobald sie sich jedoch dem Posten näherte wurde sie angegriffen. Ohne zu fragen wer sie ist und was sie vorhatte griffen ihre eigenen Brüdern und Schwestern sie an. Malisea war schockiert. Sie kämpfte und kam wieder frei. Sie schaffte es sogar, einen Wachposten der Feuerschwingen mitzunehmen, nachdem sie ihn bewusstlos geschlagen hatte. Als er wieder zu sich kam befragte Malisea ihn sorgfältig. Nachdem ihr klar war, dass die Seher die Wahrheit gesagt hatten, das Kael’thas, der geliebte Prinz, sich mit der Legion verbrüdert hatte und auch noch einige seiner Anhänger korrumpiert hatte, stand Malisea vor den Trümmern ihres Traums. Der Mann, dem sie am meisten vertraut hatte, stellte sich als übelster Verräter heraus.
Verächtlich ließ sie den Wachposten liegen, nahm ihm aber noch seine Marke ab und nahm sie mit zu den Sehern. Sie hatte sich entschlossen von nun an gegen den Prinzen zu kämpfen. Die Seher nahmen sie bei sich auf. Man riet ihr, sich aus Silbermond fernzuhalten, da es dort eine Art Überwachungsstaat gebe. Niemand würde ihr Glauben schenken, wenn sie ihre Erkenntnisse dort verbreitete. Malisea überlegte lang. Dann ging sie zurück nach Silbermond, verabschiedete sich unter fadenscheinigen Ausreden bei ihrer Lehrmeisterin und nahm alle Habseligkeiten mit nach Shattrath.
Dass die Magie, die immer noch aus ihr selbst zu kommen schien ebenfalls dämonischen Ursprungs war, begriff Malisea aber noch immer nicht.
Seitdem lebt und arbeitet Malisea in Shattrath. Ab und zu schleicht sie nach Silbermond um sich mit ihrer Lehrmeisterin zu beraten, aber niemals verrät sie auch nur ein Sterbenswörtchen von dem, was in der Scherbenwelt vor sich geht. Sie arbeitet hart an sich, um sich irgendwann an dem Prinzen, dem sie so sehr vertraut hat, zu rächen.
Sie hat sich von ihm und seinen Lehren komplett losgesagt und sieht sich wieder als Hochelfe.
Noch ist sie stark genug um den Kräften in ihr zu widerstehen, sie hört noch keine Stimmen und hat Gelernt, wieder positive Gefühle zu empfinden, aber wann immer Malisea Wut oder Hass empfindet wird die Energie in ihr stärker und stärker. Die Dämonen wissen, dass sie sie irgendwann überwältigen könnten. Malisea ahnt von alledem nichts. Die Schatten in ihren Augen aber, werden mit jedem Wutausbruch dunkler.