Forscherliga-Wiki
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Lyrelle[]

Vor wenigen Stunden erst waren Paiyu Schattenschlag und sie am späten Abend aufgebrochen. Das was sie erledigen wollten war simpel, Spuren eines Druiden finden, überwältigen, Informationen herauspressen und eine eindeutige Botschaft hinterlassen. Klang simpel, hätte simpel sein können, endete aber desaströs.

Ihre Taktik ging insofern auf, das sie einen Druiden fanden...ja. Und einen entarteten Bären und einen weiteren von Fel getriebenen Jünger des Schattenwandlers, einen Hexer, und dazu alle drei gleichzeitig. Die Erleichterung die Druidin und den Bären niedergerungen zu haben wich an diesem Abend allzu schnell der Erkenntnis, dass das Thema "Tod" beim Schattenwandler eine sehr flüchtige Bedeutung zu haben schien. Der Hexenmeister schien ein gelehriger Schüler, denn es gelang ihm, die Druidin auf eine groteske Art neu zu beleben. Einer Marionette gleich erhob sich der zerschundene Leib der Kaldorei erneut und stellte sich abermals gegen sie, dazu kam noch ein auf gleiche Weise unterworfener Mensch. Und schon stand es wieder drei zu zwei.

Der Kampf war hart gewesen, hatte viel Blut als Tribut gefordert. Paiyu blutete stark aus einer verschmutzten Beinwunde, Lyrelle selbst wies einige Blessuren auf und hatte ein Schlüsselbein, das zumindest angebrochen war. Aber sie waren noch am Leben und sie hatten einen immerhin noch nicht ganz toten Hexer.

Der Mann erwies sich als redselig, wenn auch nicht bezüglich der Dinge, die sie hören wollten. Schlimmer war aber, dass er starb, dass ihnen die Zeit verrann, wenn sie Informationen wollten. Lyrelle gab ihren Namen Preis während des Gesprächs, es war ihr recht, wenn das Geflecht ihn wusste, wenn auch der Schattenwandler wusste, wer ihm auf die Füße trat, doch sie unterschätzte, das vor ihr nicht nur ein Jünger stand, sondern auch ein Hexenmeister der alten Schule welcher aus Namen Macht zu ziehen wusste, wie sie wenig später bitter feststellte. Der Hexer gab an nicht zu wissen, wie viele Schüler der Druide hatte, doch angeblich sollten sie zahlreich sein.

Er behauptete auch niemand von ihnen wisse warum der Druide nach den Samen der Lebensweide suche. Nicht einmal liebevolle Versuche mit einem guten Schluck Essig brachten eine andere Wahrheit zu tage. Zwar griff der Essig auch den Setzling an, das führte aber nur zu einem noch schnelleren Verfall des Sterbenden – Lyrelle du Idiot. Der verschlagene Hexenmeister allerdings erwies sich als jemand mit einem gewissen Maß an Überlebenswillen. Zumindest die Frage nach weiteren Standorten von Samen würde er beantworten doch das nicht ohne Gegenleistung. Seine Seele würde nach seinem Tod vergehen, verzehrt werden was mehr als nur den Tod bedeutete. Also suchte er Heil in einem Pakt.

Der Pakt den er Lyrelle vorschlug sah vor, seiner Seele die Flucht in einen Seelenstein zu ermöglichen. Dafür bekämen sie sein Wissen. Da er ihren Namen kannte konnte er den Stein an sie binden, das wurde ihr nun klar. Das würde bedeuten sie würde ihn nicht ohne weiteres entsorgen können. Entgegen der Warnungen von Paiyu willigte Lyrelle ein. Mit Blut und uralter, verbotener Magie wurde der Pakt besiegelt. Sie wünschte sie könnte behaupten, sie habe es nur für ihre Antworten getan, doch das war nur die halbe Wahrheit.

Während die Felmagie ihr Blut erkalten ließ lauschte sie den Worten: Drachmakuhl ewig im Stein…Mühlenbern…die Hexe ohne Gesicht…sein Quell…Elunes Tränen gefangen im Licht des Mondes…auf ewig vergewaltigt. Der eben noch matte Seelenstein glomm dumpf und träge zogen violette Schlieren ihre Bahnen dahin. Lyrelle glaubte weiterhin ein Flüstern zu hören. Das also war es. Paiyu und sie schleppten den jetzt seelenlosen Leichnam nach draußen. Die Kaldorei trieb grimmig ihre Sense hinein so dass er Tote wie ein Mahnmal stehend mitten auf dem Platz gut sichtbar da stand. Die Botschaft würde gefunden werden so viel war sicher.

Paiyu vermied es Lyrelle anzusehen, mehrfach forderte sie sie auf vorzureiten. Lyrelle konnte nicht leugnen einen Hauch Verachtung in der Stimme der Elfe zu vernehmen. Als sie sich weigerte machte ihr die Kaldorei unmissverständlich klar, das sie mit ihrem Handeln die Verderbnis dieser Seele in der Welt halten würde. Das es eigentlich ihre Pflicht sei den Stein und sie zu richten und das sie es nur nicht tat, weil sie das gleiche Banner einte. Zugegeben, seit der Sache im Brachland entwickelte Lyrelle ein gewisses Maß an Todessehnsucht. Ihr war nur zu gut klar, was passieren würde, wenn jemand von dem erfuhr, was geschehen war.

Erntezeit

Sie verstand Paiyu nur zu gut. Sie sah eine schlechte Seele, eine gefährliche obendrein. Sie mochte Recht haben. Für Lyrelle war gut und schlecht eher eine Sache des Blickwinkels und das für sie viel bedeutendere war, das sie eine Seele vor der Vernichtung bewahrt hatte. Sie nahm die Last des Steins wahr, weniger Physisch als Symbolisch, sie hatte seine Stärke und seinen Überlebenswillen anerkannt. Trotzdem gab es den Moment in dem sich Lyrelle wünschte Paiyu würde ihren Prinzipien folgen und sie doch an Ort und Stelle nieder machen, aber die Kaldorei wand sich nur von ihr ab.

Also schleppte Lyrelle sich müde nach Herdweiler zurück. Ihre Kleidung war über und über mit Sekret und anderem besudelt. Den meisten Fragen wich sie aus, die hartnäckigsten erhielten die Antwort, dass sie an einen Pestlandbären geraten war. Die Kleidung verbrannte sie wenig später, die Wunden und den Bruch ließ sie noch in der Nacht richten und versorgen. Anschließend zog sie sich ins Freie zurück, rollte sich unter einem der Bäume draußen ein und suchte Trost in einem unruhigen Schlaf.

Brihanna[]

Versagt! Sie hatte in ihrer Führung der Truppen ebenso versagt, wie die Mission als Ganzes ein Fehlschlag war. Die Tagelange Pilgerreise hätte Zivilisten wie Wächter ermüdet und der Übergriff hätte rasch und verlustlos von statten gehen können. Stattdessen wartete eine nicht unerhebliche Zahl frischer Kämpfer auf sie und das Banner des Erbauers stand dabei in erster Reihe. Natürlich waren sie gekommen, sie selbst hatte eine Warnung ausgesprochen und selbstredend hatten die anderen die richtigen Schlüsse gezogen. Erinnerungen stiegen in ihr auf und noch immer glaubte sie die feurigen Schmerzen in ihr zu spüren die die bloße Anwesenheit der Druidin in ihr verursachten, glaubte die beißenden Fesseln zu fühlen die diese ihr gegen Ende den der Schlacht angelegt hatte. Malora.

Dann riss unvermittelt ihr Gedankenfaden, die Frage nach Sinnhaftigkeit und dem Warum entglitt ihr. Augenblicke stand die dunkel gerüstete Frau die einmal Brihanna gewesen war am Ufer des mächtigen Sees vor Darrowehr, blind für Zukunft und Vergangenheit und kaum in der Lage sich im Hier und Jetzt zu halten stritten zwei Seelen um die Vorherrschaft ihres Bewusstseins. Schwerfällig griff ihre Hand nach dem Streitkolben neben sich, das vertraute Gewicht verlieh ihr ein beruhigendes Gefühl und während sich die Frau in ihr zurückzog bereitet sich der Ritter auf die bevorstehende Konfrontation vor. Der Sinn trat in den Hintergrund, die Pflicht war jetzt das war ihrem Handeln Form verlieh.









Die Lebensspenderin[]

Malora - Teil 1[]

Schweißgebadet schreckte die Kaldorei aus dem Schlaf. Sie sah schwer atmend an ihrem Körper hinab und tastete nach Verletzungen. Es gab keine. Ihr nackter Körper war unbeschadet und die Schweißperlen, die ihn zierten glitzerten sacht in dem Schein von Mutter Mond, als wäre sie ein sonderbares, unwirkliches Kunstwerk.

Sie lebte noch…
Ein Traum…
Brihanna… die Scholomance…
Die Druidin ließ sich rücklings in das weiche Moos fallen und breitete die Arme aus.
Kein Traum… Das wusste sie…
Verderbte…Setzlinge… Der Wandler…

Langsam wanderte ihr Blick nach links. Er schlief - natürlich. Es war mitten in der Nacht und Menschen schliefen des Nachts. So auch er, ruhig und sorglos.

„Ich habe mich Azeroth versprochen und versprochen für die Natur dieser Welt zu sterben, wenn es nötig sein sollte.“
„Du sagst ich bin ein Teil Azeroths?“
„Natürlich.“
„Gut. Dann sage ich dir hiermit im Namen Azeroths, dass wir nicht möchten, dass du für uns stirbst.“
Die Worte hallten in ihrem Kopf wieder und gewannen ihr ein kurzes Grinsen ab.

Malora wollte lachen, laut und hysterisch. Sie wollte ihre Angst in die Nacht hinein schreien und ihre Sorgen vor den Augen Mutter Monds ausbreiten. Sie wollte rennen. Sie wollte lachen. Sie wollte weinen.

Denn wer wusste wie lange sie dies noch konnte… Der Wandler wartete...

Malora - Teil 2[]

Der Schmerz umkreiste sie schon seit Stunden- wie ein Geier, der gierig darauf wartete, dass seine Beute endlich verstarb. Noch nie war ihr der Tod derart willkommen vorgekommen. Ein erlösender Trost, der herzlich seine Arme offen hielt, um sie zu begrüßen. Fürchte dich nicht, Kind. Ich nehme dir den Schmerz!

Malora sehnte sich danach, dass der Schmerz aufhörte. Und doch schien es Personen zu geben, die ihr diesen letzten Gang nicht gestatteten.
Um sie herum war Trubel. Sie spürte Hände auf ihrer Haut, roch Kräuter, hörte Stimmen. Und doch war alles nur ein weit entfernter Traum und der Geier, der sie stetig umkreiste viel realer.

In ihrem Geist tanzten zwei Schemen- grün und rot. Der grüne Schemen hatte den Roten zum Tanz aufgefordert. Er hatte sich tief verneigt, einen Knicks getan und dem Roten die Hand gereicht.
Fröhlich tanzten sie im Kreis und wanden sich umeinander. Wie zwei neckische, leuchtende Irrwische schmiegten sich beide aneinander und vergnügten sich in einem wilden, schnellen Tanz.

Bis auf ihre Farbe waren sie sich so gleich…

Ein Schrei. Das Bild zerbrach, als das Feuer erneut in Malora ausbrach. Es regte sich. Es schlich unter der Haut entlang und breitete sich in ihrem Organismus mehr und mehr aus. Sie spürte, wie sich die gierigen Dornen in ihre Organe schlugen und wie Blutegel daran festkrallten. Sie fraßen sich durch sie hindurch, ohne Rücksicht, ohne Verstand, um sie mehr und mehr in den Abgrund zu ziehen.

„Fühlt meinen Schmerz, Lebensbringerin. Die Welt gehört den Lebenden… dann genießt diese Art von Leben…“

Alarmiert von dem Geschrei laufen die Heiler in das Krankenzimmer. Die Druidin liegt in seltsam verrenkter Pose auf dem Bett. Sie zittert und krampft. Unter ihrer hellen Haut pulsieren schwarze, kleine Äderchen, die sich wie Ranken darunter hervor heben. Sie spuckt dunkles, fast schwarzes Blut. Es riecht nach Blut und Erde.

Die Frau zappelt mit den Beinen, schlägt mit dem rechten Arm um sich. Der linke Arm ist fort. Es bleibt nur ein Stumpf.
„Wir fixieren und betäuben sie!“, schreit ein Heiler und holt die Lederbänder hervor.

Malora - Teil 3[]

Malora lehnte sich zurück und sog tief die frische, sorgenfreie Luft Darnassus‘ ein. Lächelnd sah sie über den Trainingsplatz.
Ihre Schwester und sie waren schon seit einiger Zeit dabei den Schildwachen bei ihrem Training zu zu sehen, große Leistungen mit einem anerkennenden Nicken und Fehler mit einem leisen Kichern zu begleiten.
Der Blick der Druidenschülerin wanderte zum Mondpriester, welcher mit strengem Blick am Rand der Szene stand und die Anstrengungen der Rekruten musterte. Sein Blick war für Malora stets eine Maske gewesen, die sie nie ganz zu entschlüsseln verstand…

„Ich glaube Do Dranara vertraut mir nicht.“ Die junge Kaldorei sah nach links und blinzelte mehrmals. Sie zog die Beine an und legte das Kinn auf die Knie, sodass ihr kinnlanges Haar in ihr Gesicht fiel. Kaylais Blick war kalt und ausdruckslos.

Mein Haar ist ab… Wieso?

„Wie kommst du darauf, Schwester?“ Malora musterte ihre Mitschülerin, während ihre Finger unwillkürlich mit einem Grashalm herum spielten. Sie fuhr mit der Fingerkuppe über das frische Grün und zurück.
Kaylai schwieg, sodass Malora wieder geradeaus sah. Ihr Blick fixierte erst Shan’do Juniperus Silberhaar, dann wieder Mondpriester Schattenschlag. Nachdenklich wippte sie vor und zurück.

Shan’do Silberhaars Verbrennungen sind fort…

Ein frischer, mossiger Duft ließ Malora herum fahren und entlockte ihr ein Grinsen. Mit mütterlichem, liebevollem Lächeln sah Shan’do Dranara auf die junge Druidenschülerin hinab und beugte sich hinab, um ihr einen Kuss auf den Haaransatz zu hauchen.
„Du dummes Kind.“, raunte sie leise. Ihr langer, weißer Zopf rutschte von ihrer Schulter und streifte Malora sanft. „Wir sind doch gar nicht mehr da. Du bist ganz alleine.“


Der Wind pfiff um ihre Ohren, als die Szene um sie herum zu gefrieren schien. Und plötzlich fröstelte sie. Die Kälte schlängelte sich um sie herum, ließ ihre Muskeln spielen und suchte nach Wegen ins Innere- in das Innenleben der frierenden, einsamen Kaldorei.

Mondpriester Radul ist tot…

Maloras Blick fuhr hektisch zum Mondpriester herum und erst jetzt erkannte sie: Seine Augenhöhlen waren eingefallen, seine Haut fahl. Sie hing an seinen leblosen Knochen wie ein zerfetzter, absurder Stoff an einer alten Trainingsattrappe. Das kaldoreische Leuchten seiner Augen war erloschen, sein verbleibendes Haar nur noch ein alter, weißer Strang an Dreck.
Die Druidin würgte laut, als ihr der Gestank der Fäulnis und Verwesung entgegen schlug. Sie fiel nach vorne über und krallte sich mit den Fingern im Erdreich fest, als könnte sie dieses aus dieser Farce befreien.

„Du dummes, dummes Kind.“ Erneut drang die liebevolle Stimme ihrer Mutter an ihr Ohr und Malora wollte weinen. Ihr Kopf fühlte sich an, als wäre er mit lauwarmem Humus gefüllt, der in eine paradoxe Hülle aus Deutlichkeit eingeschlossen war.

„Ihr seid Schuld an meinem Zustand. Du auch, Malora.“ Kaylai schrie laut auf vor Schmerz, als die Flammen aus den Poren ihrer Haut ausbrachen und sie einschlossen. Das silberne Glimmen ihrer Augen verdunkelte sich, ihre Miene wurde eiskalt. Voller Hohn, erfüllt mit Hass und Enttäuschung sah ihre ehemalige Mitschülerin auf Malora hinab. Die Flammen leckten an ihrer Haut, ihrem Haar und liebkosten die Flammendruidin.

Sie sind fort…

Die Welt um Malora herum brach zusammen. Das liebevolle Gesicht ihrer Mutter verschwand und alles was blieb war Schwärze, Schmerz und Einsamkeit.
Plötzlich fühlte sie sich ausgesetzt. Wie ein unerwünschtes Kind, das man im Wald zurücklässt.
Ausgesetzt. Klein und zerbrechlich war sie.
Ausgesetzt. Nackt und hilflos.

Es droht Unheil… es ist in dir…

Vor ihrem inneren Auge begannen der grüne und der rote Schemen erneut miteinander zu tanzen. Wie zwei neckische Irrwische begannen sie sich erneut aneinander zu schmiegen und sich gegenseitig zu jagen. Sie schlangen sich umeinander, umkreisten und neckten sich.

Minn’da… Radul… nehmt mich mit!

Malora wollte schreien vor Schmerz, der plötzlich in ihr aufflammte. Die hämischen Erinnerungen zur Verdeutlichung ihrer Lage, die Alpträume und Bilder zerrten an ihrem Verstand und ließen ihre Standhaftigkeit bröckeln.
Sie wollte sich krümmen und nach Hilfe rufen. Doch war niemand hier.
Nur sie, der grüne und der rote Schemen...

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