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(ooc: Diese rekonstruierte Hintergrundgeschichte von Quenzhal Aum Adona'jin hat sich zum Großteil erst im RP während des Spiels entwickelt und fand in mehreren kleineren Events auch so statt)

Das Gesetz des Dschungels[]

Die junge Trollin mit dem grünen Haarschopf sitzt am Steg der Insel Yojamba im Schlingendorntal und schaut mit nachdenklichen Blick in Richtung des Strandes, dort wo der Dschungel beginnt und sich die Ruinen befinden in denen die Feuer der Blutskalpe brennen. Aus der Ferne meint sie das Brüllen eines Löwen zu vernehmen. Instinktiv kneift sie ihre Augen zusammen und sucht den fernen Strand nach jenem Tier ab ... in der Hoffnung, es sei ein weißer Löwe. Einer der beiden weißen Löwen, die sie gut kannte. Und mit ihm den Troll oder die Trollin, zu denen er gehörte. Doch es zeigt sich kein Tier. Jahre sind vergangen, seit sie nach Ihrer Befreiung den Dschungel das erste Mal wieder betreten hatte. Wo sie in den Ruinen eines alten Dorfes stand, die sie gerade erst entdeckt hatte ... Und sich die Blutgeister plötzlich erhoben hatten.

Blutgeister[]

Wie im Blutrausch war sie damals in Richtung der Ruinen der Blutskalpe gerannt … Nur einen blutigen Ritualdolch in ihrer Klaue. Ihre Fähigkeiten das Juju zu formen vergessen. Denken vergessen. Wie ein wahnsinniges Raubtier, welches von unsichtbarer Hand sicher zu seiner Beute geführt wird ... und Blut gerochen hatte. Und es war viel Blut an diesem Tag geflossen. Jasha hatte sie schließlich gefunden … Quen konnte nicht mal mehr sprechen. Alles was aus ihrem Mund kam, war ein tiefes Knurren und Fauchen. Und wäre ihre Freundin nicht so stark und keine so erfahrene Kriegerin gewesen … hätte es ein weiteres Opfer gegeben. Doch Jasha hatte es am Ende geschafft, die junge Trollin mit dem grünen Haarschopf aus ihrer Raserei zu holen und als sie ihre Freundin aus den Ruinen geleitete, war Quen nicht mehr als ein zitterndes verstörtes Dingo, was sich die Welt nicht mehr erklären konnte. Für das der Frieden und der Einklang, den sie bisher gekannt hatte, mit einem Schlag zerstört worden war.

Und die Blutgeister verstummten nicht. Sie riefen nach ihr. Sie zerrten an ihr. Regelmäßig verfiel sie in den Blutrausch und töte wie ein wildes Tier, weder Wunden Schwäche beachtend bis sie danach irgendwann schöpft zusammen brach ... und immer waren es Blutskalpe. Wochenlang ein ständiges Rufen, welches kein wirkliches Ziel und keine Quelle zu haben schien und ein ständiger innerer Kampf gegen die Raserei. Berserker nennen die Trolle die Krieger, die den Blutgeistern verfallen sind. Doch Quen war kein Krieger. Das hier war anders. Etwas völlig anderes. Quen hatte überall nach Antworten gesucht. War zu vielen heiligen Stätten und vielen mächtigen und weisen Wesen gereist. Sogar in die Städte der Allianz und hatte gebetet, meditiert … Vom Mondtempel der Nachtelfen bis hin zu den Katakomben der Heiligen Kathedrale in Sturmwind … aber es schien nirgendwo eine Antwort zu geben. Am Ende hatte sie sich resigniert auf ihre kleine Insel im Schlingendorntal zurückgezogen - Nicht mehr als zwei Felsen, die am Rande des unendlichen Ozeans aus dem Wasser ragten und ratlos auf nächsten Ruf gewartet, wenn die Blutgeister sich wieder über sie stürzen würden.

In den Sternen[]

Doch es war anders gekommen. Denn ein Gesicht erschien in den Sternen. Das Gesicht eines Trolls. Jung an Jahren, gerade erst im Mannbarkeitsalter. Es war unbekannt und doch so erschreckend vertraut. Ebenmäßig mit verschmitzten, leuchtenden bernsteinfarbenen Augen, mächtigen messerspitz zugefeilten Hauern und dickem nach oben aufgetürmten blauem Haar. Wie das Blau des unendlichen Ozeans, in dem sich die Sterne spiegelten. Und ein Name erklangt in ihrem Geist: Adona'jin.

Es war wie eine Erleuchtung. Es musste eine sein und Quen hatte keine Zweifel, dass sie einen Loa vor sich hatte. Einen der mächtigen Schicksalsgeister. Gottgleich strahlend. Und ab dem ersten Augenblick, wo sie dieses Gesicht in den Sternen sah, liebte sie es und nichts anderes schien mehr von Bedeutung. Sie hatte einen Loa gesehen und es war mit Abstand das Schönste, was ihre Augen jemals erblicken durften. Das Leben war wieder in seinen Bahnen und schöner als zuvor, wie in einem nie endenden mystisch verklärten Traum. Dachte sie ... Bis die Blutgeister erneut nach ihr riefen und diesmal hatten sie eine Gestalt: Ein gigantischer Bluthund mit zotteligen brauen Fell, riesigen gelben vom Speichel triefenden Zähnen. Eine Bestie aus dem tiefsten Alptraum entsprungen mit genau einem Ziel: Sie auf ihrem Weg zu Adona’jin aufzuhalten.

Seit dem Tag, an dem sie Adona’jins Gesicht zum ersten Mal in den Sternen gesehen hatte und er sich als ihr beschützender Loa offenbart hatte, ja einer mystischen Liebe geworden war, sah sie die Gestalt der Blutgeister in Form dieses gigantischen Bluthundes, der sie jagte. Adona’jin war körperlos - nur ein Name, der grenzenlose Erleuchtung versprach. Der Bluthund war genau das Gegenteil. Er versuchte sie auf ihrem Weg in die Bergeshöhen, um Adona’jin zu erreichen zu hindern. Der Körper einer Bestie ohne Namen, der alle Beschränkungen und Einengungen dieser Welt zu vereinen schien. Und immer wenn er auftauchte, kehrte sich die Freude des Lebens ins Gegenteil. Streit. Trauer. Verlust. Resignation. Und vor allem Angst. Und er weidete sich daran. Er genoss sein Festmahl. Immer wieder. Gar nichts war wie es sein sollte ... überhaupt nichts ...

Erlösung[]

Am Ende hatte sie sich in die Hände eines sehr alten und weisen Schamanen der gefürchteten Dunkeltrolle des Shadowmoon Stammes begeben. Er kannte sich mit Geistern aus. Er kannte sich vor allem mit Blutgeistern aus. Das Sapta-Gebräu, welches er ihr verabreicht hatte, war im besten Falle ekelerregend. Quen hatte sich auf einen einsamen Berg in Winterquell zurückgezogen und meditierte. Und in dieser Winterskälte, im tiefen Schnee, als sie ihre Glieder kaum mehr spürte vor Frost, hatte das Sapta seine Wirkung gezeigt. Sie war auf den mystischen Traumpfaden die Berge empor geklommen ... hin zu Adona’jin. Immer voran. Doch die Berge, die sie übersteigen musste, schienen kein Ende zu nehmen. Und diesmal gab es keinen Bluthund, der sie versuchte aufzuhalten. Und wenn der Bluthund sie nicht versuchte aufzuhalten, dann wusste sie, dass sie Adona’jin niemals erreichen würde. Der Weg zu ihm führte an der Bestie vorbei. Und sie konnte auch nicht den Weg zurückgehen, den sie gekommen war. Der Weg hinauf in die Berge, war DER Weg und sie war ihn schon zu weit gegangen.

Und dann erschien der Bluthund. Leise trabte er durch den sanft fallenden Schnee heran und blieb dicht vor ihr stehen. Blut tropfte aus seinem Maul und Quen wusste, dass er ein weiteres Festmahl gehabt hatte. Das wieder etwas, was ihr wichtig war sich ins Finsternis verkehrt hatte. Quen spürte nicht die Kraft, gegen diese Bestie zu kämpfen. Sie spürte überhaupt keine Kraft mehr. Hilflos blickt sie dem Bluthund entgegen, dessen Gesicht so dicht vor ihr war, dass sein warmes Schnaufen in ihre Nase drang. Angst hatte sie keine. Es war Schicksal und sie nahm es hin. Den Angriff erwartend blickte sie in die dunklen Augen der Bestie. „Zeigen dir“ flüsterte sie. Doch die Bestie verharrte stumm und abwartend. „Wer sein du?“ flüsterte sie und verspürte nicht einmal mehr die Kraft, auf ihren Beinen zu stehen, als sie in den Schnee auf die Knie sank.

Es herrschte völlige Stille und die Welt um sie herum schien im tiefen Schnee eingefroren. Das leise Schnauben der Bestie, die ab und an den gefallenen Schnee von ihrem Fell schüttelte, war das einzige, was erkennen ließ, die Zeit nicht stehen geblieben war. Unsicher starrte sie das Tier an, ihre Augen trafen sich und ihre Blicke verschmolzen. Und in diesem Moment erkannte die junge Trollin, wie sie sich in den Augen des Bluthundes widerspiegelte. Beinahe vorwurfsvoll blickten sie sie an. Und dann brach die Erkenntnis wie ein Schlag auf sie herein: Sie war die Bestie. Sie hatte dieses Wesen erschaffen. Und mit dieser Erkenntnis stürzten die Bilder aus längst vergangenen Tagen auf die herein. Bilder, die sie vergessen hatte. Aus einer Vergangenheit, an die sie sich über mehr als zehn Jahre lang nicht hatte erinnern können. Es war wie ein großes gewaltiges Tor, welches mit einem Male aufgestoßen wurde. Und die Augen des Bluthundes zeigten ihr diese Bilder.


Fortsetzung in: Der Weg zu Adona'jin - Teil 2

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