Dieser Artikel wurde am 06. Mai 2013 als Spotlight der Woche vorgestellt. |
Ihr wollt wissen wie aus mir der Goblin geworden ist der ich heute bin? Ihr wollt wissen wie Gligg der Neue Handelsprinz des Immergrins Kombinats geworden ist? Ihr wollt wissen wo die ganze Geschichte dieses Goblins angefangen hat? Ja das kann ich mir schon vorstellen. Es ist eine echt spannende Geschichte. Früher war ich ein genau so ein armes Würstchen wie ihr. Wenn nicht sogar noch ärmer. Heute habe ich mehr Gold als ich zählen kann und tausende Bedienstete unter mir.
Ich erzähle euch die Geschichte, doch wer ab hier weiterliest hat zuvor 30 Goldmünzen an mein Postfach zu senden. Und Ja - Ich kontrolliere das!
Also gut... Das ganze fing wie folgt an:
Wie es begann[]
Ich war wohl in etwa 8 Jahre alt als ich die kleine Dschungelinsel verließ dessen Namen ich nicht einmal mehr weiß. Vielleicht war sie auch so klein und unbedeutend das sie gar keinen Namen hatte. An meine Eltern habe ich keine Erinnerungen mehr. Die haben sich bei einem Experiment in die Luft gesprengt als ich noch ein kleines Goblin-Baby war. Ich war also schon früh auf mich allein gestellt.
Auf dieser Insel lebten wohl etwa 20 oder 30 Goblins. Allesamt Versager die nie etwas auf die Reihe kriegen würden. Ein Nachbar versorgte mich die ersten Jahre mit seinen Essensresten und brachte mir später das Angeln bei. Viele Optionen hatte ein Goblin unserer Insel nicht. Entweder man arbeitete in der winzigen Kupfermine die sich auf der Insel befand, baute auf einer Plantage Baumwolle oder andere Pflanzen an oder organisierte Nahrungsmittel. Und was lag da schon näher als die Angel auszuwerfen?
Irgendwann baute ich dann meine eigene Angelrute aus einem alten Kupferrohr und ein wenig Zahnseide. Tag für Tag saß ich auf der felsigen Klippe und zog Fische aus dem Meer um sie entweder selbst zu futtern oder bei den anderen Goblins der Insel gegen andere Waren oder Kupfermünzen zu tauschen. Ein einfaches Leben. Ein erbärmliches Leben. Ein Leben ohne Zukunft. Eines Tages trieb ein großes Unwetter auf unsere Insel zu. Die alte Wellblechhütte die meine Eltern mir hinterlassen hatten hielt dem Sturm natürlich nicht stand und so verabschiedete sich mitten in der Nacht die vierte Wand. So langsam hatte ich es satt auf dieser Insel. Das war kein Leben für mich. Und so fasste ich einen Entschluss.
Ich ging zu Umbiz, dem einzigen Goblin auf der Insel der ein Fischerboot besaß. Oder naja, zumindest war diese Nussschale das einzige was einem Boot ähnlich sah. Und wir kamen ins Geschäft. Ich überließ ihm meine alte Hütte, eine Truhe voller gammelnden Fischen, meine selbst gebaute Angel und all meine Kupfermünzen die ich über die Jahre zusammen gespart hatte. Dafür überließ er mir großzügiger Weise sein kleines Boot. Und klein ist gar kein Ausdruck. Es war winzig. Denn mehr als ein Goblin hätten darin niemals Platz gehabt. Ich stopfte mir also etwas Proviant in meinen löchrigen alten Rucksack, stieg in die Nussschale und paddelte ohne Ziel drauf los.
Wenn ich diesen Umbiz heute noch einmal über den Weg laufen würde, dann würde ich ihm erst mal richtig die Meinung geigen. Denn schon Stunden später lief Wasser ins Boot. Der dreckige Halsabschneider wusste das sein altes Klapper-Boot voller Löcher war und hatte sie provisorisch mit ein paar Korken verschlossen. Zum Glück lag ein alter Eimer im Boot und so konnte ich mich noch einige Zeit gut über Wasser halten. Genau - nur einige Zeit. Denn das Südmeer ist unberechenbar. Und so kam es, dass erneut ein Sturm aufzog und ich mich nur noch an die morschen Holzplanken krallen konnte.
Das einzige was ich danach noch weiß ist, dass mir die Sonne ins Gesicht schien. Es war brüllend heiß und ich lag im noch heißeren Sand am Strand von Tanaris. Ein wenig verwirrt wo denn mein kleines Boot geblieben ist, aber heil froh noch am Leben zu sein, machte ich mich auf ins Landes Innere.
Ich weiß nicht mehr wie lange ich durch die staubige Wüste irrte aber bald wurde ich halb verrückt vor Durst. Auf jedenfall traf ich irgendwann und irgendwo auf Grumb und Zezjak. Ein Oger und ein Goblin die an einer Art selbstgebauter Windmühle standen und Wasser aus der Erde pumpten. Als sie mich erblickten kamen die zwei direkt auf mich zu. Grumb war ein recht großer, fetter Oger. Er packte mich mit nur einer Hand am Nacken und hob mich in die Höhe. Dann sabberte er zu seinem kleinen Goblin-Kumpel: "Schau was Grumb findet! Kleiner Goblin sich verlaufen! Bwahaha! Der andere Goblin kam auf mich zu und sah mich prüfend an. "Sieht durstig aus..." Und ich war durstig!! "Brauchst du Wasser, Mann?" Ich sah auf Zezjak hinunter und nickte nur. "Tja, Wasser ist kostbar hier in Tanaris, weißt du? Was kannst du denn zahlen?, funkelte er mich an. Ich sah mich hilflos um. Ich hatte nichts. Mein letztes Hab und Gut hatte ich gegen dieses verdammte Boot eingetauscht und das verdammte Boot schien in dem Sturm wohl gesunken zu sein.
Ich... Ich habe nichts bei mir bis auf die zerissenen Klamotten die ich trage... antwortete ich ihm. "DU LÜGEN!!" schrieh Grumb mich an und fing an mich zu schütteln. Er wollte wohl sehen ob nicht doch ein paar Münzen aus meinen Taschen fielen. Aber seine Bemühungen blieben erfolglos. "Nichts dabei!" grunzte Grumb traurig und ließ mich auf den sandigen Wüstenboden fallen. Mir drehte sich alles und ich sah Zezjak ein paar Schritte auf mich zukommen. "Du kannst es dir erarbeiten. Wir können hier immer Hilfskräfte brauchen." lächelte er mich an. Ich stand auf und schaute abwechselnd vom Oger zum Goblin. "Kannst du arbeiten?!" stocherte Zezjak weiter. "Ja. Kann ich." entgegnete ich ihm. "Wunderbar! Willkommen im Team! Grumb! Gib dem kleinen den Wasserschlauch! Eh... wie heißt du überhaupt?"
Ich erzählte den beiden meine Geschichte und sie nahmen mich mit in ihr Lager. Das bestand eigentlich nur aus zwei verschlissenen Zelten und einer Palme mitten in der Wüste aber immerhin hatte ich nun wieder Wasser und Nahrung. Die zwei verdienten Geld damit das Wasser aus dem sandigen Wüstenboden zu pumpen und zu verkaufen. Sie erklärten mir wie diese selbstgebauten Windräder funktionierten und ich half ihnen beim pumpen und abfüllen. Das Wasser das wir erbeuteten verkauften wir meist an Menschen die es mit einer Karawane weiter in die nächstgelegene Stadt transportierten und weiter verkauften. Aber auch an vorbei ziehende Reisende deren Wasservorrat knapp wurde. Bei denen ließ sich immer mehr Profit rausschlagen.
So ging es ein zwei Jahre und die zwei wurden schon so etwas wie Freunde für mich. Zezjak war wohl froh endlich Gesellschaft von jemanden zu haben, der wenigstens vernünftig sprechen kann. Was man von Grumb wirklich nicht behaupten konnte. Er war zwar ungeheuer stark aber in seinem Kopf schien große Leere zu herrschen. Auf jedenfall lachten wir Abends zusammen am Lagerfeuer, jagten zusammen Aasgeier und Hyänen in der Wüste und besserten immer weiter unsere Kasse auf um die Wüste irgendwann einmal verlassen zu können und uns etwas vernünftiges aufzubauen.
Ich weiß noch als uns eines Tages ein ganzer Haufen Piraten angriff. Zezjak, der mir immer mal wieder den Umgang mit Dolchen beigebracht hatte, und ich konnten uns mit Mühe und Not verteidigen. Doch ohne Grumb wäre es wohl übel ausgegangen. Mit seinen riesigen Pranken fegte er mit einem Schlag gleich 3 unserer Gegner weg. Ist schon nicht schlecht einen großen dummen Beschützer zu haben. Es dauerte also nicht lange und die Piraten mussten fliehen. Und sie kamen auch nie wieder. Trotzdem konnte ich sowas nicht auf mir ruhen lassen. Sollte ich mich immer auf jemanden größeres Verlassen? Also trainierte ich Nachts heimlich weiter und was soll ich sagen, ich wurde immer besser und besser mit meinen Klingen.
Dadurch wurde ich nicht nur Stärker sondern auch mein Selbstvertrauen stieg. Und das wirkte sich ebenfalls auf mein Verhandlungsgeschick beim Verkaufen unserer Wasservorräte aus. Ich lernte unseren Kunden immer mehr Geld dafür aus der Tasche zu ziehen. Zezjak überließ bald mir alle Verkäufe und machte sich eher ein gemütliches Leben in unserem Lager während Grumb dafür sorgte das die Windmühlen liefen und Wasser abfüllte. Alles lief bestens. Bis zu diesem einen Tag. Ja. Bis wir eines Tages auf eine ganz besondere Handelskarawane trafen...
Immanuel Immergrins[]
An diesen Tag erinnere ich mich noch als wäre es erst gestern gewesen. Die Sonne brannte mal wieder unvorstellbar heiß. Ich stand auf einer Sanddüne und beobachtete die Umgebung. Ganz in der Nähe hantierte Grumb an einer Windmühle herum und von Zezjak war mal wieder nichts zu sehen. Er lag warscheinlich schlafend im einem unserer Zelte. In der Ferne spiegelten sich einige Fata Morganas - das einzig Interessante was es in Tanaris zu sehen gab. Doch da erblickten meine Augen auf einmal eine Handelskarawane. Es war keine der uns bekannten Karawanen und diese dort zwischen den Sandhügeln war auch viel länger als jene die sonst zu uns kommen. Statt 2 oder maximal 4 Kodos die eine normale Karawane ausmachten plus natürlich 2 bis 6 Treiber, bestand diese Handelskarawane aus mindestens 10 Kodos. Dazu noch 3 Wagen und bestimmt 20 oder 25 Treibern.
Ich gab einen lauten Pfiff von mir um Zezjak und Grumb zu mir zu lotsen doch die beiden hörten mich wohl nicht. Langsam trottete der ganze Zirkus auf mich zu, ich stand nur oben auf meiner Düne und beobachtete sie. Beim Näher kommen musste ich erkennen das die ganzen Leute wohl keine gewöhnliche Kodo-Treiber waren. Sie sahen aus wie starke Krieger. Große Oger und Tauren und auch ein paar Orcs waren dabei. Allesamt gut bewaffnet. Als die Karawane mich fast erreichte und ein kleiner Goblin, der auf dem Kodo saß der den ersten Wagen zog, mich erblickte, gab er einen schrillen Pfiff von sich. Der ganze Trupp kam langsam zum stehen.
"Warum halten wir?!", ertönte eine Stimme aus einem der Planwagen. Der kleine Goblin auf dem Kodo drehte den Kopf nach hinten und zeigte dann auf mich. Dann trat ein anderer Goblin aus einem Planwagen hervor und sah mich an. "Du da!! Was treibst du hier im Nirgendwo? Bist du einer dieser Wasserhändler?" Ich stand immer noch auf meiner Düne. Sämtliche Leute der Karawane sahen zu mir hoch. "In der Tat! Ich verkaufe Wasser!" rief ich. Langsam kam der Goblin jetzt die Düne hoch spaziert. Er trug einen großen Hut, in er Hand einen Spazierstock mit einem gewaltigen Klunker oben drauf. Seine Finger waren mit schweren Ringen besetzt und um den Hals trug er mehrere goldene Ketten. Einige davon mit bunten funkelnden Edelsteinen besetzt. Kein Zweifel - er war ein Goblin der es zu was gebracht hatte in dieser Welt.
Da stand er also vor mir. Einen halben Kopf größer als ich. Eine dicke Zigarre im Mundwinkel. Einen großen seidigen Umhang um die Schultern. Schuhe aus festem schwarzen Leder. Und sein Anzug schien ebenfalls aus feinen Leinen gewesen zu sein. Er stand also vor mir und musterte mich genauestens. "Als wir in Gadgetzan aufbrachen, sagte man uns es gäbe in der Wüste Wasserhändler, falls uns die Vorräte ausgehen sollten." Er grinste mich breit an. "Nun, uns gehen bald die Vorräte aus und wir brauchen Neues. Kommen wir da ins Geschäft?" Ich nickte langsam. Mein Blick viel auf seine Dicken Klunker und ich dachte mir, Hey - Ein Golbin der so viel Kohle hat, kann auch ordentlich was für unser Wasser springen lassen. "Selbst verständlich, werter Herr. Wir haben das beste Wasser in ganz Tanaris!" Der reiche Goblin nickte nur und stützte sich auf seinen Gehstock ab. "Und wir bieten unser Wasser für nur..." Ich überlegte kurz. "...nur 10 Goldmünzen pro Liter!" Das sollte unsere Fahrkarte aus dieser trockenen Wüste werden. Bei der Menge die diese Karawane benötigen würde, würden wir reich werden! Doch es kam ein wenig anders.
Das grinsen dieses Goblins wurde nur noch breiter. "10 Goldmünzen? In der Stadt erzählte man mir ihr hättet vernünftige Preise. Ich hörte ihr nehmt für einen Liter frisches Wüstenwasser nur 50 Silbermünzen?" Er sprach beängstigend ruhig und gelassen. Ich biss mir kurz auf die Lippe. "Ja ja. So war es auch. Aber zur Zeit haben wir eine große Trockenperiode. Ausserdem sind uns einige Maschinen ausgefallen und darum ist der Preis nunmal gestiegen!", log ich ihn an. Ich hätte nie damit gerechnet das es überhaupt geht, aber jetzt wurde das Grinsen dieses reichen Schnösels sogar noch breiter. "Junge. Du weißt wohl nicht wen du vor dir hast.", murmelte er und schnippste zwei mal mit dem Finger.
Fast im gleichen Augenblick zogen vier der Oger die an der Karawane gewartet hatten ihre großen Waffen und kamen auf mich zu. Ich trat nervös einen Schritt zurück und schaute die vier großen Schläger an die sich langsam hinter dem Goblin aufbauten. "Ich bin Immanuel Immergrins! Handelsprinz des Immergrins Kombinats. Und wenn ich noch einmal schnippse nehmen diese vier Herren dich kleinen Wicht in nur wenigen Sekunden auseinander und ich nehme mir eure Wasservorräte einfach so!" Erschrocken trat ich noch einen Schritt zurück und grübelte wie ich aus dieser Situation wieder heraus kommen könnte. Ich hatte zu hoch gepokert - und verloren. "Aber, du scheinst mir ein talentierter Bursche zu sein. Ich gebe dir noch eine Chance mich davon abzuhalten. Überzeuge mich!" grinste er mich an.
Mein Verstand raste eine Meile in der Sekunde. "Ja, ja, ich habe großes Talent Herr Immergrins!" stammelte ich. Mein Blick fiel auf die vier Oger die leise lachten und sich wohl schon freuten einen kleinen Goblin wie mich aufzumischen. "Ich werde Ihnen ein unschlagbares Angebot machen!", nickte ich. Immanuel Immergrins zog eine Augenbraue hoch. "So? Ich höre!" lachte er. Ich nahm allen Mut zusammen, dann sagte ich: "Ich verkaufe Ihnen unseren gesamten Wasservorrat. Das dürften so in etwa 45 Liter sein. Zusätzlich biete ich Ihnen einen weiteren, sehr starken Oger für ihre Leibgarde an. Er hört auf den Namen Grumb. Recht einfältig, aber extrem gut im Zuschlagen. Und als Bonus habe ich noch einen Goblin hier, er eignet sich hervorragend für jegliche Arbeiten. Sein Name ist Zezjak." Der Handelsprinz runzelte die Stirn. "Zezjak, sagst du? Ein schmieriger Goblin Names Zezjak schuldet mir noch einen Haufen Gold!" Ich sah ihn an, dann zu unseren Zelten wo Zezjak laut schnarchend von alle dem hier nichts mitbekam. "Na dann könnt Ihr ihn sicher gut als Sklaven weiterkaufen!" entgegnete ich ihm. "Und dieses ganze Komplett-Paket biete ich Ihnen, Herr Immanuel Immergrins für nur lächerliche 100 Goldmünzen an!"
Der Handelprinz fing laut an zu lachen und nach ein paar Sekunden stiegen auch die Oger mit ins Gelächter ein. "Wie heißt du mein Junge?", fragte er mich und wischte sich eine Träne von den Augen. "Gligg, mein Herr." antwortete ich leicht verunsichert. "Nun, mein werter Herr Gligg. Ich glaube wir kommen ins Geschäft. Sie scheinen ein gutes Gespür für Geschäfte zu haben. Was halten Sie davon für mich zu arbeiten? Sie könnten es im Immergrins Kombinat noch weit bringen." Er hielt mir seine Hand hin. Ich überlegte nicht lange und schlug ein: "Liebend gern Herr Immergrins!". Und ich fühlte wie ich selber leicht grinsen musste. Immanuel Immergrins pfiff kurz und seine Leute machten sich auf den Weg unser ganzes Hab und Gut einzusammeln. Einschließlich Zezjak der sich laut schreiend zu wehren versuchte als sie ihn gut verschnürt in einem der Wagen verstauten.
Ich hatte also meine zwei Freunde verkauft, aber Hey - Grumb hätte es doch gar nicht besser treffen können als jetzt. Besser als in der Wüste zu versauern ist so ein Leibwächter-Job allemal. Und tja Zezjak... Der wurde schon gleich in Gadgetzan an den Arenaleiter weiter verhökert. Das kommt nun mal davon wenn man sich mit den falschen Leuten anlegt. So ist nun mal das Leben. Aber immerhin hatte ich somit meine ersten 100 Goldmünzen verdient und noch besser - Ich hatte Fuß gefasst im wohl besten Goblin-Kombinat in ganz Azeroth!
Bezirk Kalimdor Nord[]
So kam ich zum ersten mal nach Orgrimmar. Nachdem mir alles gezeigt und mir einige andere Mitarbeiter vorgestellt wurden, teilte man mich für den Bezirk Kalimdor Nord ein. Kein einfaches Verkaufsgebiet. Von der glühenden Hitze in Tanaris befreit hatte ich nun mit der eisigen Kälte in Winterquell zu kämpfen. Ich gehe bis heute immer noch davon aus das er das mit voller Absicht gemacht hatte. Doch nicht nur Winterquell gehörte zu meinem Gebiet. Der Teufelswald - wo wirklich nichts und niemand etwas kaufen will, ebenso lagen Ashenvale und die Nachtelfen-Wälder nördlich davon in unserem Bereich. Zudem waren die Wälder von Furbolgs und Dryaden und Nachtelfen geradezu verseucht.
Weiter im Süden lag auch das Steinkrallengebirge in unserer Region. Doch dort hatte bereits die Venture Corp. ihre dreckigen Krallen ausgefahren und beuteten das ganze Land aus. Bäume wurden abgeholzt, Öl wurde aus der Erde gepumpt, die Minen wurden nach Erzen und Edelsteinen abgegrast. Nicht leicht da noch Fuß zu fassen. Meine erste Aufgabe bestand also darin, das zu ändern.
Unser Team Nord bestand aus 4 Goblins und einer Hand voll kleinen bedeutungslosen Hilfskräften und noch ein paar Wächtern. Das waren zum einen Iggy, ein Tüftler der sich einen Arm durch eine Roboterprotese ersetzen musste. Seine richtige hatte er in einer Kreissäge verloren als er einen Rodungs-Roboter nachbauen wollte. Dann noch Dana, eine Goblina mit einem richtig hübschen Gesicht unter ihrer 3-fach geklebten Brille jedoch mit einer derart schrillen Stimme, dass man lieber seine beiden Ohren verkauft hätte als sich auch nur länger als 5 Minuten mit ihr zu unterhalten. Tja und dann noch Viggo und ich.
Mit Viggo verstand ich mich auf Anhieb gut. Nachts experimentierte er immer heimlich mit verschiedenen Chemikalien, in der Hoffnung das irgendwann mal etwas nützliches dabei herauskommen würde und ihn unvorsetellbar reich machte. Auf jedenfall lernte ich so die Grundzüge der Alchemie kennen und führte auch nach seinem Tod eines seiner Experimente zuende. Mit Erfolg. Ihm zu Ehren habe ich das Ergebnis dann selbst verständlich auch nach ihm benannt. Aber auch das ist wieder eine andere Geschichte. Also wo waren wir? Achja - Meine erste Aufgabe im Steinkrallengebirge.
Ich schlich mich also in einer dunklen Nacht in das Gebiet der Venture Corp. Der Himmel war verhangen mit dicken Wolken und so konnte man weder Mond noch Sterne sehen. Ein großer Vorteil für mich. Ich stand oben auf einer Klippe und sah ins Tal hinab. Die Baustellen standen still. Die Rodungsmaschinen standen regunglos auf dem Feld herum. Nur hier und da brannte ein kleines Lagerfeuer. Keine Arbeiter weit und breit. Alles schien zu schlafen. Auch aus der nahen Echtsilbermine war kein Ton zu hören. Nur eine Ölpumpe zischte leise vor sich hin während Sie mit rhytmischen Kreisen weiter Öl aus der Erde förderte. Leise und Vorsichtig machte ich mich auf den Weg den Berg hinunter.
Ich huschte flink wie ein Wiesel über das Feld, immer im Schutz von großen Baumstümpfen oder irgendwelchen Geräten die hier und da in der Gegend herumstanden. So klapperte ich jede Maschine ab und klebte überall eine kleine Tellerförmige Sprengkapsel an die Unterseite. "Was für Schwachköpfe - eine ganze Baustelle unbewacht zurück zu lassen." kicherte ich und schlich weiter zur großen Ölpumpe. Auch hier war niemand in Sicht und so bekam diese hübsche Maschine gleich 3 Sprengkapseln von mir verpasst. Dann machte ich mich auf dem Weg zum Mineneingang.
Ich presste mich an die Felswand und spähte in die Mine hinein. Dunkelheit. Stille. Eine Lore stand noch auf den Schienen vor dem Eingang doch als mein Blick den Schienen folgte erkannte ich kein Ende. Sie verschwammen nach wenigen Metern mit der Dunkelheit. "Das ist ja schon fast zu einfach..." sagte ich zu mir selbst und legte den großen Sprengkörper den Iggy mir mitgegeben hatte in die Lore. Mein Plan war, die Lore in die Mine zu schieben und mit einer heftigen Explosion den Eingang zum Einsturz zu bringen. Ich stellte mich also vor die Lore und schob mit ganzer Kraft.
Quiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeetssssssccchhhhhhhhhh!!!!
Mit einem Satz ließ ich erschrocken meine Hände vom Wagen und sprang hinter einem Felsen in Deckung. Hatte mich jemand gehört? Diese rostige Lore quietschte so laut das man es sicher noch in Orgrimmar gehört haben musste. Und das Echo aus dem Tal verstärkte es sogar noch. Ich hielt den Atem an und wartete. Wenn ich auffliegen würde wäre alles Umsonst gewesen. Schlimmer noch - Meine Karriere im Immergrins Kombinat wäre auf einen Schlag vorbei. Plötzlich tippte mir jemand auf die rechte Schulter. Erschrocken zog ich blitzschnell meine zwei Dolche und wirbelte herum, doch da wurden mir meine Waffen schon aus der Hand geschlagen und flogen mit so einer Wucht gegen die Bergwand, dass sie im Stein stecken blieben. Ich schaute angespannt auf meinen Gegenüber, wollte grade mit meinen Fäusten zum Schlag ausholen als mein Blick auf sein Gesicht fiel.
Vor mir stand Viggo und grinste mich an. Er hielt sich den Finger vor dem Mund. "Du weckst hier ja noch alles auf!" flüsterte er. "Was zum Geier machst du hier?!" zischte ich und zog meine Dolche aus dem Felsen. "Na ich muss doch sehen ob unser Neuer seine Arbeit auch gut macht! Und Ausserdem - glaubst du etwa du darfst den ganzen Spaß alleine haben?" kicherte er mich an. Ich stemmte meine Hände in meine Hüfte und sah ihn mit erhobenen Kinn an. "Als ob ich das hier nicht allein schaffen würde!" Doch insgeheim war ich froh das Viggo da war. Also erzählte ich ihm meinen Plan. Er nickte nur und zog eine kleine Phiole. "Ein Goblin sollte für den Notfall immer etwas Öl dabei haben Gligg!" grinste er mich an und träufelte die Lorenräder damit. Ich nickte nur und schob die Lore in den Mineneingang. Der Wagen rollte leicht. Kein Ton war zu hören. Das musste gutes Öl gewesen sein. Wir nickten uns grinsend zu und wollten uns gerade aus dem Staub machen als wir eine Lampe in etwa 30 Meter Entfernung bemerkten. "HALT !! WER IST DA?!", donnerte eine Stimme.
Viggo und Ich sahen uns an und gingen in Deckung. Wir spähten zu der Lichtquelle. Dort hinten lief ein großer Oger mit einer Laterne in der Hand. Und er kam geradewegs auf uns zu. "Los, nichts wie weg hier!" flüsterte ich und wollte grade lossprinten als mich Viggo am Arm packte. "Nicht da lang! Den Berg hoch!" Mit diesen Worten kletterte er flink wie ein Affe die Felswand hinauf. Ich versuchte mit ihm mitzuhalten doch damals war ich im klettern noch nicht so geübt. Ich war schon ein paar Meter weit gekommen als mich etwas am Bein zerrte. "HIER BLEIBEN!!" Ich war zu langsam, der Oger hatte mich erwischt. Ich krallte meine Finger an eine Felskante um zu verhindern das er mich zurück zieht und sah nach unten. Der Oger erinnerte mich ein wenig an Grumb, doch dieser hier war noch ein Stückchen größer. Und noch schlimmer - neben ihm sprang eine Hyäne auf und nieder und schnappte nach mir. "WOHIN WILLST DU DENN?" brüllte er.
Ich hatte bereits mit meinem Leben abgeschlossen als auf einmal der Griff vom Oger nachließ. Ich strampelte mich frei und rettete mich auf den nächsten Vorsprung. Dann sah ich nach unten. Der Oger lag regungslos auf dem Boden. Die Hyäne umkreiste ihn und schnüffelte. "Nu komm schon!" Zwei Felsvorsprünge über mir saß Viggo mit einer Art Gewehr in der Hand und schaute auf mich hinunter. "Der steht nicht mehr auf!" Ich nickte nur und kletterte weiter nach oben. Nach ein paar Metern blickte ich noch einmal zurück und sah wie die Hyäne sich langsam daran machte ihr altes Herrchen zu fressen.
Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit aber irgendwann kamen wir oben an der letzten Klippe an. Ich setzte mich erschöpft neben Viggo an die Kante. "Danke..." murmelte ich doch er grinste mich nur an. "Feines Baby mh?" Er streichelte über sein Gewehr. So saßen wir da und redeten bis die Sonne hinter den Klippen hervor trat. "Es ist soweit." nickte ich Viggo zu und zog eine kleine Fernbedienung hervor. Er nickte ebenfalls und ich drückte einen Knopf. Mit einer gewaltigen Explosion gingen nach einander sämtliche Maschinen in die Luft. Unten im Tal regnete es Schrauben und andere Ersatzteile. Sägeblätter surrten durch die Luft und mähten alles nieder was ihnen im Weg stand. Und da wo vor wenigen Sekunden noch die große Ölpumpe stand, war nur noch ein brennender Ölteppich zu sehen. Mit einem weiteren Klick auf die Fernbedienung spürten wir, wie die Erde unter uns wackelte als die Mine in sich zusammen stürzte.
Wir grinsten uns zufrieden an und machten uns auf den Weg zurück zu unserem Stützpunkt. Mission Erfolgreich.
Immanuels "Rechte Hand"[]
Natürlich bemerkte die Venture Corp. diese Sabotage schnell, aber wem sie das ganze zu verdanken hatten, darauf kamen sie nicht. Auf jedenfall wurden ab diesem Tag dutzende Wachleute eingestellt die alles und jeden angriffen, was sich auch nur ihrem Tal näherte. Aber was solls, wir hatten unseren Auftrag erfüllt. Wir bekamen eine nette kleine Provision und die Venture Corp. hatte mit ziemlichen Gewinnverlusten zu kämpfen. Herr Immanuel Immergrins war zufrieden.
Über die Jahre hinweg wurden wir so ein richtig gutes Team. Wir erledigten viele Aufträge. Ich wurde mit Viggos Hilfe ein recht guter Alchimist und lernte auch meine Fähigkeiten im Kampf zu verbessern. Iggy brachte mir den Umgang mit Sprengstoff und anderen Bomben bei. Von Dana lernte ich den perfekten Umgang mit Geld. Sie hatte ein Talent dafür jedes Goldstück so auszuquetschen das es soviel Wert war wie 3. Keine schlechte Eigenschaft. Aber wie man das macht, darauf werde ich hier natürlich nicht weiter eingehen.
Wir freundeten uns mit den Furbolgs der Holzschlundfeste an um mit ihnen zu handeln und um durch ihr Höhlensystem zu gelangen. Das war nicht so einfach, doch leider war es zwingend notwenig. Die Furbolgs lebten in einem komplexen und weit verzweigten Bau unter den Bergen. Und somit hatten wir zwei perfekte Handelsrouten erschlossen. Zum einen konnten wir so ungehindert und bequem zu den Druiden der Mondlichtung und ebenfalls kamen wir leichter nach Winterquell und zur Ewigen Warte. Unser Ansehen im Kombinat stieg immer mehr und mehr.
Als eines Tages die Orcs der Horde anfingen das Holz aus Ashenvale für sich zu beanspruchen, versorgten wir sie mit Werkzeugen und Maschinen. Und was soll ich sagen - die Horde zahlte sehr gut. Wir bekamen sogar orcische Wächter zugeteilt die uns sicher durch den Wald geleiteten. Alles lief bestens für uns. Ich kam mit vielen wichtigen Personen und Organisationen in kontakt. Ich bereiste Donnerfels und die Echoinseln. Ich lernte die anderen Goblin-Verbindungen wie die Kokelwälder und das Dampfdruckkartell, die Gontojo Corp. und natürlich auch die Bilgewassergoblins unter Handelsprinz Gallywix. Ich war zu Besuch in Ratschet und Booty Bay. Selbst Silbermond und Unterstadt hatte ich gesehen.
Wir verdienten uns immer mehr Gold, doch im vergleich zu dem was Immanuel Immergrins durch uns verdiente, waren es nur ein paar Kröten. Ja und eines Tages war es soweit. Immanuels "Rechte Hand" verließ unsere Welt. Was genau passiert ist wusste keiner so genau. Er war auf einmal einfach verschwunden. Einige munkelten, er habe das Gleichgewicht verloren als er an der Klippe über den Mahlstrom stand. Bei seinem Gewicht dauerte es wohl nur wenige Sekunden bis er unten ankam. Andere meinen er seih einfach geplatzt. Sein ganzes Gold tauschte er meistens gegen Schokolade oder anderen Süßkram. Die Leute scherzten, dass er sich sein Gehalt sogar lieber in Schockomünzen auszahlen ließ.
Was ich aber eigentlich damit sagen wollte ist, so eine "Rechte Hand" eines Handelsprinzen verdient nicht wenig. Und das sah man diesem speckigen Fettsack auch an. Zumindest war er nun fort, und unser Handelsprinz suchte einen würdigen Ersatz für den freien Posten...
Die Chance[]
Es ging also im Kombinat das Gerücht herum das Immanuel Immergrins einen Neuen Handelsmogul suchte, der ab sofort seine Geschäfte leitete und alles im Auge behielt, während der Handelsprinz selber sich ein schönes Leben in seinem luxuriösen Wohnsitz machte. Die Stelle sollte an denjenigen vergeben werden, der ihm die beste Idee vorschlug womit man am meisten Umsatz machen könne. Selbst verständlich wollte ich diese Stelle haben. Also überlegte ich sehr lange. Mir schossen viele Ideen durch den Kopf doch ich fand nichts Gescheites was ich vorstellen könnte. Selbst nach ein paar Schluck der guten Kaja'Cola war nichts gutes dabei. Aber zum Glück ging es nicht nur mir so. Viele andere Goblins versuchten ihr Glück, bauten neue Roboter oder Fahrzeuge, erfanden neue Tränke und Elixiere, aber die meisten wurden nur müde belächelt.
Eines Tages lief ich durch unsere riesigen Lagerräume und da traf es mich wie ein Blitzschlag. Ich ging sofort zum Hauptgebäude und wollte meine Idee vorstellen. Die Sekretären des Handelsprinzen ließ mich in Immanuels Büro und da stand ich nun vor ihm. Er lehnte gemütlich in seinem Sessel und beäugte mich kritisch. "Noch einer?" raunte er. "Na gut Herr...", er blickte auf seinen Zettel, "Gligg. Dann versucht mich mal zu überzeugen!" Ich nickte und erzählte ihm von meiner Idee: Der Immergrins Auktion! Ich erzählte von unseren randvollen Lagern und das so eine Auktion die perfekte Gelegenheit wäre, alte Ladenhüter loszuwerden. Immanuel hörte mir nachdenklich zu und nickte hin und wieder. Doch erst als ich ihm vorschlug, das ganze auf neutralem Boden zu veranstalten, um auch illegale Waren anbieten zu können, weiteten sich seine Augen und ein grinsen huschte über sein Gesicht.
"Herr Gligg, also ich muss sagen, ich bin überrascht." Er kratzte sich am Kinn. Ich sah ihn nervös an und zwang mir ein lächeln ins Gesicht. "Gut. Ich lasse es auf einen Versuch ankommen! Solltet ihr mit so einer Auktion genug Gold verdienen, werdet Ihr meine neue Rechte Hand!" rief er. Ich verbeugte mich tief und mit einem: "Ihr werdet es nicht bereuen!" verließ ich sein Büro. Ich hatte es geschafft. Der Handelsprinz gab mir eine Chance. Jetzt durfte ich nur nicht versagen. Ich brauchte Ware, seltene Ware! Und gut zahlende Kunden. Und einen guten Veranstaltungsort. Ich musste Werbung machen und, und, und.
Ich machte mich also fix an die Arbeit. Eines Abends begab ich mich zum Lokal "Aas und mehr" in Ratschet. Ich wollte hören was bei der Bevölkerung auf Anklang stoßen würde, welche Waren wirklich gefragt sind. Vor der Tür begegnete ich den Brüdern Darkstorm. Zwei Tauren groß wie Schränke und nicht grade zimperlich falls jemand aufmüpfig wurde. Später am Abend kamen wir ins Gespräch und was soll ich sagen, als Aufpasser bei der Auktion sind diese zwei fast unverzichtbar. Jetzt arbeiten die zwei öfters für mich und haben mir schon das ein oder andere mal den Hals gerettet. Meine Leibwächter hatte ich also schonmal gefunden.
Ebenso fand ich Ratschet genau den neutralen Umschlagspunkt den ich gesucht hatte. Viele Betrunke und Gesetzlose aber auch viele Durchreisende konnte man hier täglich antreffen. Es war nicht zu weit von der Hauptstadt der Horde entfernt, jedoch galten die Gesetze der Orcs hier nicht. Oh nein. In Ratschet galt nur ein Gesetz: Wer die durchschlagendsten Argumente hat oder das meiste Gold in den Taschen (was ja in gewisser Weise oftmals das selbe ist) hat hier das Sagen. Sicherheits halber entschied ich mich jedoch für eine Verkaufsbühne kurz vor der Stadt. Ich gab also schonmal die Werbung in Auftrag und kurze Zeit später hing in jeder noch so kleinen Stadt der Horde mindestens ein Plakat meiner Werbung. Selbst im fernen Silbermond sprach man darüber wie sich später herausstellte.
Jetzt waren es noch gut zwei Wochen bis zur Auktion und mir fehlte nur noch eins. Gute Ware. Ich machte mich also mit einer kleinen Handelskarawane auf den Weg durch Kalimdor. Wir durchzogen das Brachland, Desolace und Feralas. Ich suchte wirklich überall und schließlich kamen wir so auch nach Tanaris. Es war ein komisches Gefühl wieder hier zu sein. In Gadgetzan füllten wir unsere Wasservorräte auf, ich wusste schließlich wieviel wir benötigen würden, und machten uns auf dem Weg Richtung Zul'Farrak. In dem alten verfallenden Trolltempel ließ sich doch sicherlich etwas wertvolles finden, dass wir versteigern konnten. Doch so weit kamen wir garnicht denn nach gut einem halben Tag trafen wir auf Sie...
Die Sonne stand hoch und brannte gnadenlos auf die sandigen Ebenen nieder. Schatten war in Tanaris Mangelware, was mich später zu einer weiteren Geschäftsidee führte. Wir zogen also durch die Dünen und trafen bald auf drei Trolle aus Zul'Farrak. Sie waren hinter einer Nachtelfe her, die offensichtlich auf der Flucht vor ihnen war. Aber schnell war sie nicht. Die Trolle holten die Elfe schnell ein und prügelten auf sie los. Zum Glück hatte ich ein paar große Schläger dabei und da ich diese Wüstentrolle ohnehin nicht ausstehen konnte, befahl ich meinen Ogern die Trolle auseinander zu nehmen. Es dauerte ungefähr zwei Minuten dann war der Kampf auch schon vorbei.
Ich ging zu der halb toten Nachtelfe und betrachtete sie. Sie rappelte sich auf, fiel vor Erschöpfung aber wieder auf die Knie. Sie brabbelte irgendwas auf Elfisch was natürlich niemand von uns verstand. "Was?", fragte ich. Sie verstand mich wohl ebenfalls nicht aber sie machte eine Geste die wohl sowas wie Danke bedeuten sollte. Ich nickte ihr zu. "Du siehst nicht gut aus, Nachtelfe. Brauchst du Hilfe?" grinste ich sie an. Sie musste sich mit den Händen am Boden abstützen um nicht umzukippen. Meine großen Ogerwächter hinter mir zuckten mit der Schulter. "Vielleicht Durst, Boss!" Ich nickte nachdenklich als hätte ich das ganze schon einmal erlebt, nur aus einer anderen Sichtweise. "He Elfe! Hast du Durst? Brauchst du Wasser?" fragte ich. Die Elfe blinzelte mich an, sie verstand wohl wieder nichts aber immerhin machte sie langsam mit Ihrer Hand eine Trinkbewegung. Ich zog einen Wasserschlauch aus meiner Tasche woraufhin sie gierig nickte. Doch als sie danach greifen wollte zog ich ihn wieder zurück.
Jetzt erinnerte ich mich wieder. Ich dachte an Zezjak. Damals war er genau an meiner Stelle. Was aus dem wohl geworden ist? "Meine liebe Nachtelfe, nichts ist umsonst im Leben. Und Wasser in Tanaris am aller wenigsten!" lachte ich. Ich zog ein paar Münzen aus der Tasche und klimperte damit. "Was kannst du zahlen?" Die Nachtelfe blickte mich traurig an und schüttelte nur langsam den Kopf. Ich dachte mir schon das sie nichts wertvolles dabei hatte, so wie sie aussah war sie sicher schon lange in der Wüste herum geirrt. Oder vielleicht war sie sogar eine Gefangene aus Zul'Farrak. "Du kannst also nicht zahlen?" Ich kratzte mich nachdenklich am Kinn. "Kein Problem, kein Problem!" rief ich und ging zu unserem Wagen. Die Elfe blickte mir nur verdutzt hinterher.
Ich holte einen Vertrag aus meinen Taschen und hielt ihn der Nachtelfe vor die Nase. Dazu einen Stift. "Unterschreib, und du bekommst ganze 3 Schläuche voller Wasser." nickte ich ihr zu. Die Elfe schaute auf das Papier. Den Text schien sie wohl nicht zu verstehen, aber eine Zeile mit den Buchstaben S.K.L.A.V.E. musste sie ganz eindeutig erkannt haben. Sie sah mich wieder traurig und fragend an. Ich deute auf die Stelle wo sie unterschreiben musste. "Entweder du unterschreibst hier, oder..." Dann zog ich langsam meinen Finger an meinem Hals vorbei. Sie ließ den Kopf hängen dann nahm sie zitternd den Stift und kritzelte elfische Buchstaben auf das Papier. Ich grinste breit, riss ihr den Vertrag aus den Händen und warf ihr einen Wasserschlauch hin. Dann ging ich wieder zu unseren Wagen und rief den Ogern noch zu: "Ladet unsere Ware gut verpackt auf unseren Wagen und sorgt dafür das Sie gut versorgt wird. Wir wollen diese wertvolle Fracht ja nicht sterben lassen!"
Ich hatte also einen erstklassigen Gegenstand aufgetrieben. Die Auktion konnte kommen. Klar - sklavenhandel wird in vielen Gebieten Azeroths nicht gern gesehen. Und das sollte ich auch schon bald am eigenem Leib erfahren, aber Hey - Die Auktion musste ein großer Erfolg werden und ausserdem haben wir der Nachtelfe somit das Leben gerettet. Zählt das nichts? Wir machten uns also auf den Rückweg und ich bereitete mich ausgiebig auf meine erste Auktion vor.
Die erste Immergrins-Auktion[]
Dann kam der Tag. In wenigen Minuten begann die erste Immergrins Auktion. Ein wenig nervös war ich ja schon. Viele Leute waren gekommen und versammelten sich vor unserer Bühne. Die beiden großen Tauren standen zur rechten und linken Seite vor mir und bewachten sowohl mich, als auch meine kostbaren Artikel. Ich betrachtete mein Publikum. Dort saßen Trolle und ein paar Orcs. Tauren waren gekommen und selbst Blutelfen aus Silbermond hatten den weiten Weg auf sich genommen. Die Werbung hatte also Wirkung gezeigt. Dann schlug die Stunde der Wahrheit und ich startete die erste Auktion.
Es dauerte eine Weile bis die Leute in Bietstimmung waren, doch dann lief es relativ gut. Ein Artikel nach dem anderen stellte ich vor und versteigerte ihn. Es kamen einige Goldmünzen zusammen und die Leute waren teilweise begeistert von den Waren die ihnen angeboten wurden. Dank meiner zwei Aufpasser verhielt sich die Menge weitestgehend ruhig. Meine Nachtelfe hatte ich mir extra als letzten Artikel zurück behalten, denn das beste kommt ja bekanntlich immer zum Schluss.
Als ich den zweitletzten Artikel erfolgreich unter die Leute gebracht hatte, bat ich Herrn Bradoc den letzten Artikel zu holen. Das Publikum wurde sehr ruhig. Alle waren gespannt was ich mir wohl fürs Finale aufgehoben hatte. Ich konnte mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen als Bradoc mit der Nachtelfe zurück kam und sie auf die Bühne setzte. Das Publikum raunte. Einige verzogen den Mund. Ein paar Trolle jubelten. Und einige Tauren schlugen entsetzt die Hand vor den Mund. Einige sprangen auf und taten lauthals ihren Meinung kund, Sklavenhandel seih verboten und bla bla bla. Ein paar Besucher zogen sogar ihre Waffen und wollten die Nachtelfe befreien. Die Brüder Darkstorm erwiesen sich als genau richtig und so konnten die Störenfriede direkt zur Ruhe gebracht werden. Dann stellte ich wie gewohnt den Artikel vor. Und die Leute gaben ihre Gebote ab. Die Nachtelfe saß stumm auf der Bühne und beobachtete das Schauspiel. Sie schien eh nicht viel zu verstehen, konnte aber auch nichts dagegen unternehmen.
Es entbrannte ein richtiger Preiskampf zwischen den Tauren, Trollen und Blutelfen. Die Trolle wollten die Nachtelfe wohl als Festmahl für ihr nächstes Stammestreffen haben, während die Tauren ihr wohl die Freiheit schenken wollten. Lag wohl an der Druiden-Freundschaft der beiden Völker. Die Blutelfen wollten sie wohl für ein magisches Ritual benutzen. Aber mir sollte es egal sein. Ich wollte nur das Gold. Was mit der Elfe danach geschehen würde - Wen juckts? Der Preis stieg also immer höher und höher und am Ende ging die Nachtelfe für einen fetten Batzen Gold an eine Taurin.
Die Auktion war zuende und das Immergrins Kombinat war in aller Munde. Es sprach sich natürlich schnell herum was es bei uns zu ersteigern gab und viele wollten sofort wissen wann denn die nächste Auktion statt finden würde. Doch zuerst hatte ich eine Audienz bei Immanuel Immergrins. Ich begab mich also in unser Hauptgebäude nach Orgrimmar. Der Handelsprinz erwartete mich bereits und so ließ mich seine Sekretärin direkt zu ihm durch.
"Herr Gligg! Fabelhaft!! Grandios!!!" grinste er mich an und ich fing ebenfalls an zu grinsen. "Das Immergrins Kombinat ist in ganz Azeroth in aller Munde!! Und Obendrein haben wir einen Haufen Gold dabei verdient!! Das war eine ganz ausgezeichnete Idee von Ihnen!! Kommt stoßen wir an!" Er holte eine große Flasche Kokosrum aus dem Regal und füllte zwei Gläser. "Das ist ein sehr guter Tropfen. Den trinkt man nur zu ganz besonderen Anlässen!" sagte er. "Ganz besondere Anlässe, Herr Immergrins?" fragte ich ihn. "Aber ja, aber ja!" Er drückte mir ein Glas in die Hand und nahm sich selbst das Andere. "Trinken wir auf den neuen Handelsmogul des Immergrins Kombinates!"
Der neue Handelsmogul[]
Ich hatte es also geschafft. Ich war der neue Handelsmogul des Immergrins Kombinates. Über mir stand nur noch der Handelsprinz. Ich bekam sogar meine eigene Assistentin. Googie. Ein wirklich hübsches, süßes und vor allem witziges kleines Ding. Oh ja. Immanuel zog sich bald darauf auf sein geheimes Anwesen zurück. Ich hatte nun die Aufgabe ein Auge auf alle Geschäfte und Aktivitäten des Kombinates zu werfen und neue Geschäfte abzuschließen und so weiter und so fort. Der Handelsprinz ließ mir weitest gehend freie Hand, ich musste mir von ihm nur die wichtigsten Sachen absegnen lassen. Ich hatte also die Arbeit und verdiente auch einen Haufen Gold dafür, doch ein großteil der Einnahmen ging immernoch an Immanuel. Das Problem dabei war, es war ein großteil MEINER Einnahmen. Ich hatte die Ideen, Ich hatte die Arbeit, Ich trug das Risiko falls Geschäfte schief liefen.
Sollte ich das auf mir sitzen lassen? Oh nein. Ihr kennt mich. Ich bin nicht so weit gekommen und jetzt schon aufzugeben. Ich wollte mehr. Doch dafür brauchte ich Zeit. Ich machte also erst einmal in Ruhe weiter wie bisher. Die Immergrins Auktion wurde zu einem Regelmäßigen Event und brachte mir Tausende an Goldmünzen ein. Und das wird sie auch weiterhin! Ich schloß viele Geschäfte ab. Besuchte ganz Azeroth dafür. Wir zapften eine Ölquelle im Immersangwald an was uns eine Menge an Gold einbrachte. Der Krieg der Orcs gegen die Menschenstadt Theramore, den wir mit einer Manabombe unterstützten, brachte mir noch mehr Gold ein.
Viele Goblin-Organisationen wurden gegründet und wollten mir den Profit streitig machen. Alles kleine Fische. Sie kamen ganz lautlos, ganz plötzlich. Doch genauso schnell verschwanden sie auch wieder. Diese Amateure. Es gehört halt schon was dazu wenn man mit den großen Jungs spielen will. Ich organisierte weiterhin Aktionen die unserem Kombinat mehr und mehr Gold einbrachte. Und ich sparte jedes einzelne Goldstück das ich verdiente. Meine Schatzkammer füllte sich langsam, aber stetig.
Eines Tages war es dann soweit. Ich hatte genug Gold. Ich hatte mir alles ganz genau ausgerechnet. Ich hatte endlich soviel Goldmünzen verdient um Immanuels Anteile des Kombinates abzukaufen. Wieviel das waren geht euch nichts an. So eine Zahl habt ihr eh noch nie gehört. Nur wenige kannten seinen Aufenthaltsort. Der alte Geldsack wollte schließlich seine Ruhe haben. Ich packte also eine Tasche voller Moneten zusammen und wollte mich grade auf dem Weg zu seinem Anwesen machen, da kam mir ein Gedanke.
Mein ganzes hart verdientes Gold sollte ich ihm überlassen damit mir diese Firma gehört? Dem alten Goblin der schon seit langer Zeit eh nicht mehr richtig gearbeitet hatte noch mehr Gold in seinen klapprigen Hinter stopfen damit er ein noch besseres Leben führen konnte, während ich wieder bei Null anfangen sollte? Das klang irgendwie nicht richtig. Nein ganz und gar nicht. Aber blieb mir eine andere Wahl? Nachdenklich machte ich mich auf den Weg. Als ich bei ihm eintraf dauerten die Verhandlungen auch nicht lange. Er willigte natürlich sofort ein. Klar, wer würde das bei so einer Summe Geld auch nicht? Wir unterzeichneten die Verträge und ich bekam eine Kopie mit. Den ersten Koffer voller Geld ließ ich gleich bei ihm. Dann verabschiedete ich mich und machte mich auf den Heimweg.
Tja was soll ich sagen. Ich war kaum ein paar Meilen weg von seinem Haus da riss mich eine gewaltige Explosion von den Füßen. Ich drehte mich um und sah sein ganzes Anwesen, oder das was davon noch übrig geblieben war, in Flammen stehen. Es brannte bis auf die Grundmauern nieder. Tragisches Schicksal, ja ja. Das war das Ende von Immanuel Immergrins. Immerhin ist er als reicher Goblin von uns gegangen. Was wünscht man sich mehr? Vom Anwesen blieb nichts mehr übrig. Was genau diese Explosion verurachte konnte leider nicht mehr festgestellt werden. Wirklich ein tragischer, tragischer Unfall.
Aber wenn man es anders sieht: Welch glückliches Schicksal für mich! Die Kopie des Vertrages hatte ich in der Tasche und die ersten Moneten hatte ich bezahlt. Der Vertrag war rechtens und den Großteil meiner Kohle konnte ich nun behalten. War ja auch nur gerecht - schließlich hatte ich sie mir auch verdient.
Handelsprinz Gligg[]
Tja und heute sitze ich hier an meinem überdimensionalen Schreibtisch. Vor mir eine Flasche des feinsten Kokosrums. Neben mir ein großer Teller voller schokoüberzogener Leckerbissen. Mehr Goldmünzen in der Hosentasche als meine Mitarbeiter in einem Jahr verdienen. Und mehr Goldmünzen auf der Bank als ihr zählen könnt. Und täglich wird es mehr. Ich besitze eine Sammlung der seltensten Tiere Azeroths und in meinem Stall stehen mehr als 100 verschiedene Reittiere die nur darauf warten mit mir einen Ausflug zu machen. Wir besitzen drei Handelsschiffe und ein privates Hausboot direkt vor Orgrimmar. Dazu noch drei Zeppeline die über Kalimdor ihre Runden ziehen.
Wir haben Handelsverträge mit Garrosh und liefern alle Möglichen Waren nach Pandaria. Die Auktionen bringen uns einen Haufen an Moneten ein. Täglich kommen mehr und mehr Handelsverträge zustande. Alles läuft wie ein gut geöltes Zahnrad. Denn jetzt bin Ich der Handelsprinz und habe die Fäden des Immergrins Kombinats in der Hand.
Eines Tages wird vielleicht ein neuer Goblin kommen und versuchen meinen Platz einzunehmen. Eines Tages wird vielleicht jemand versuchen, mich in die Luft zu sprengen um an meinen Besitz zu gelangen. Doch eins könnt ihr mir glauben. Ich bin bestens abgesichert und vorbereitet. Das wird keine leichte Aufgabe das versichere ich euch. Doch vorerst bin ich noch dick im Geschäft.
Und mein Feldzug an die Spitze der Goblins ist noch lange nicht vorbei! Oh nein! Noch lange nicht! Handelsprinz zu werden war erst der Anfang, Ihr werdet schon sehen. Ich habe noch große Pläne!!
Aber das ist mal wieder eine andere Geschichte...[1]