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Denn sie funktionieren, ohne nachzudenken... Aus dem kunterbunt, strahlenden Leben eines Kathuls[]
Teil 23[]
Licht verdamme sie alle!
Licht verdamme die verdammten Heiler, die jemanden mit einem ruhigen Lächeln und sanfter Hand fester an sein Bett fesseln können als Stahlseile!
Licht verdamme jedes einzelne "Übernehmt euch nicht." und "Passt auf euch auf!"
Licht verdamme die weißen, frischen Verbände und die durchgebluteten Alten, Licht verdamme jedes Stöhnen, das aus dem Lazarett erklingt, jede Naht, die in Fleisch gestochen wird.
In den Nether, in den Nether mit allem.
Und während ich hier in der Späherkuppe sitze und Berichte sortiere wie ein eingestaubter Verwaltungsveteran der dritten Stufe steht ER an der Front. Sein Haar wird heller leuchten als der Leuchtturm zu seinen besten Zeiten und die Aufmerksamkeit aller Heckenschützen anziehen wie Motten. Und natürlich wird er vorsichtig sein, aber jemand könnte in Gefahr geraten, oder die Schlacht könnte schlecht laufen, und schon wird er bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken.
Und ich bin hier, mit gebundenen Händen, und das einzige, was ich bekämpfe sind wachsende Papierstapel, Schadensberichte, Nachschubanforderungen, Essenslieferungen, Hilfsmittellisten... IN DEN VERDAMMTEN NETHER MIT IHNEN.
Licht, warum habe ich mir einen Mann gesucht, der seine Pflicht erfüllt? Warum kann er kein Feigling sein, sich irgendwo verstecken, sein Schwert von sich werfen und laufen, wenn es ernst wird?
Warum muss er so verflucht klug sein, wissend, dass die Kathul ein Beispiel brauchen, dem sie folgen können, jemand den sie kennen und zu dem sie aufsehen? Licht, warum muss er WISSEN, dass er dort draußen gebraucht wird?
Und wahrscheinlich, Nether, wahrscheinlich steht er da draußen, während irgendein gedungener Schläger versucht, ihm eine Axt in den Hals zu treiben, und macht sich Sorgen um UNS. Um die Späherkuppe, um seinen Vater, und aller Wahrscheinlichkeit auch noch um mich.
Licht, warum musste ich mir einen Mann suchen, der in allen Belangen ein so guter Mensch ist?
Litonja hielt inne, das Auge auf einem Bericht, den sie nicht wirklich gelesen hatte. Wann genau war aus Silbergreif eine Silberglucke geworden? Nutzte es wirklich, sich hier in der Späherkuppe den Kopf zu zerreißen, während Veyt, an der Seite des Wachregiments und eines gut ausgebildeten Kathulkaders genau DA war, wo er sein sollte? Genau DAS tat, was er konnte, für das Land, das auch seine Heimat war?
Kämpfe sind wie Glücksspiel. Ich kann euch nur die Regeln beibringen, nicht das Gewinnen. Und manchmal ist man einfach nur froh, dass man nicht bis zum letzten Hemd gespielt hat.
Der Es-Kathul hatte gegrinst bei diesen Worten, und in die Runde genickt. Er selbst wusste, dass all seine schönen Worte nicht helfen würden, wenn es Zeit war, seine Männer in die Schlacht zu führen.
Sie waren dann nicht mehr in seinen Händen.
Sie könnte das Licht darum bitten, ihn wieder sicher heimzubringen... doch das Licht war eine neutrale Macht, voller Gnade und Wohlwollen. Es würde einen Menschen nicht dem anderen vorziehen. Auch für die andere Seite saß irgendwo jemand und betete zum Licht um eine sichere Heimkehr.
Litonja van Roth schnaubte und hakte wütend Inventurlisten ab, als würde jeder Federstrich den Krieg kürzer machen können.
Er war ein Ritter, er war ein Kämpfer, und er war verdammt nochmal gut, Basta. Wenn jemand um Gnade flehen würde, würde er sie gewähren. Er konnte den Kampf und das Licht miteinander in Einklang bringen, und das war der Grund, warum er an dieser Front stehen MUSSTE. Für Selbstsucht war keine Zeit. Er würde heimkommen, wenn es Zeit dafür war, und keine Minute früher.
Keine Zeit für Selbstmitleid und vages Betteln ans Licht, es möge das eine seiner Kinder dem anderen vorziehen.
Wohl aber Zeit für Papierkram.
Mit einem grimmigen Lächeln packte sie den nächsten Bericht. Jedem seine eigene Front.