 Dieser Artikel wurde am 19. September 2011 als Spotlight der Woche vorgestellt.
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"Das Drachenei" oder "Eine lukrative Idee" wurde als kleine Geschichte am 3. August 2011 von Gligg, dem Handelsmogul des Immergrins-Kombinates im Forscherliga-Forum veröffentlicht.
Inhalt[]
Die Sonne stand senkrecht am Himmel als Gligg langsam durch die weiten, öden Ebenen des Nördlichen Brachlandes schlenderte. Wie schon so häufig war er mal wieder auf der Suche nach einer wunderbaren Geschäftsidee die ihm und dem Immergrins Kombinat unmengen an Goldmünzen einbringen sollte. Er musste der Hektik und dem Trubel Orgrimmars entfliehen um seine Gedanken frei zubekommen und so entschied er sich für einen langen Spaziergang.
Gligg grummelte leise vor sich hin. Schon Stunden war er unterwegs doch ihm schien nichts gescheites einzufallen. An einer Gabelung machte er Rast und ließ sich auf einem Stein nieder. Gligg wischte sich den Schweiß von der Stirn und schaute über die weiten Ebenen.
Ganz in der Nähe sah er einen Orc der mit seiner Spitzhacke auf eine Kupferader einprügelte. Gligg dachte nach. "Eine ferngesteuerte Minenlore?" sagte er zu sich. "Ach so ein Unsinn, dafür bräuchte man Schienen." Er schaute weiter über das Land und sah weiter entfernt zwei Tauren die Ebenenschreiter jagten. Gligg dachte wieder nach. "Elektisierte Pfeile die dem getroffene Ziel sogeich alle Federn ausfallen lassen? Nein, Nein, viel zu kostspielig!"
Die Sonne brannte sehr heiß und Gliggs Mund war schon total ausgetrocknet. Er griff in seiner Tasche nach einer Flasche Kaja'Cola. "Vielleicht bringst du mir ja eine gute Idee..." lächelte er die Flasche an die er langsam in der Hand drehte.
Mit einem Plopp entkorkte er die Flasche und trank sie in einem Zug aus. Dann setzte er seinen Weg fort in Richtung Wegekreuz. Er spürte wie ihm viele neue Ideen ins Gehirn sprudelten und er machte sich auch immer wieder ein paar Notizen. Doch etwas richtig lukratives war leider nicht dabei.
Die Sonne ging langsam unter und tauchte das Brachland mehr und mehr in orange-rote Farben als Gligg das Wegekreuz erreichte. Gligg ging mit leichtem nicken an den Wachen vorbei und setzte sich an ein prasselndes Feuer. Er stützte sein Kinn in die Hände und grübelte. Sollte die ganze Marschiererei Umsonst gewesen sein?
Plötzlich hörte er ein ächzen und schnaufen. Ein Orc und ein Blutelf schleppten sich mühsam durchs große Tor des Wegekreuzes. Sie ließen sich erleichtert auf einer Bank neben Gligg nieder und behandelten Ihre Wunden. Gligg musterte die Neuankömmlinge neugierig sagte aber kein Wort. Der Orc, der den Blick bemerkte schnaufte nur: "Drache!"
"Ein Drache?" fragte Gligg. "Großer Drache! Roter Drache! In Höhle!" blaffte der Orc zurück. "Ein großer, roter Drache in einer Höhle hat euch also so zugerichtet?" grinste Gligg amüsiert. "Ja. Wir waren auf der Suche nach wertvollen Gegenständen." schaltete sich der Blutelf ein und strich über seine angesenkten Haarspitzen. "Wir hörten von einer Höhle in den Düstermarschen, in der ein Schatz liegen soll. Goldmünzen und Edelsteine! Doch leider haust in der Höhle auch ein großer Drache. Und da dieser Drache dort auch noch Eier gelegt hat, ist er besonders aggressiv!" berichtete der Blutelf.
Da traf es Gligg wie ein Blitzschlag im Gehirn. Seine Augen funkelten auf einmal und ein großes grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Und ähm... Wo genau befindet sich diese Höhle?" lächelte Gligg zu den Beiden herüber. "Du wollen in Höhle gehen?!" entgegnete der Orc mit großen Augen. "Ihr wollt Euch wirklich mit diesem Drachen anlegen? Wir waren zu zweit und hatten keine Chance!" sagte der Blutelf. Gligg grinste nur, antwortete aber nicht. Er hatte endlich eine Idee gefunden um Profit zu schlagen. Alles andere interessierte ihn nicht mehr. "Ist Euch ein Schatz so viel Wert das Ihr dafür Euer Leben aufs Spiel setzt?!" fragte der Blutelf. "Wo ist nun diese Höhle?" erwiederte Gligg und hielt dem Blutelf eine Karte hin. Der Blutelf schaute den Orc kurz an, nahm die Karte entgegen, schüttelte verständnislos den Kopf und kritzelte ein X auf Gliggs Pergament.
"Vielen herzlichen Dank!" rief Gligg und verstaute seine neue Wegbeschreibung in seiner Tasche. Dann machte er sich auf den Weg in Richtung Orgrimmar. Er musste sich vorbereiten und seine Ausrüstung holen. Der Orc rief ihm noch ein paar Wörter hinterher, doch die hörte Gligg schon nicht mehr als er auf einen Windreiter stieg, der sich gen Himmel schwang.
Er hatte endlich ein Ziel vor Augen. Endlich etwas womit sich auf einem Schlag eine Menge Gold verdienen ließe. Sein Ziel war eine Höhle in den Düstermarschen. Eine Höhle mit einem großen gefährlichen Drachen. Eine Höhle mit einem Schatz.
"Ein Drachenei..." sagte Gligg grinsend zu sich selbst. Dann verschwand er mit seinem Windreiter am Horizont.
Früh am nächsten Morgen landete Gligg mit seinem Windreiter am Morastwinkel in den Düstermarschen. Die ganze Nacht hatte er sich einen Plan überlegt, Vorbereitungen getroffen und seine Ausrüstung zusammen gestellt. Vor seinem inneren Auge sah er sich schon mit einem Drachenei in den Händen, umringt von vielen Kunden die jede Menge Gold bei sich trugen. Gligg fing wieder an zu grinsen. Dann machte er sich auf den Weg zur Drachenhöhle.
Er stapfte durch den Sumpf vorbei an Krokilisken und Ogern und warf ab und an einen Blick auf seine Landkarte mit der markierten Stelle. Nach gut zwei Stunden stand er vor einer gigantischen Felswand mit einem großen dunklen Loch darin. Das musste die Höhle sein. Wenn der Drache wirklich so groß sein würde wie das Loch dann hätte Gligg eine schwere Aufgabe vor sich. Denn dieses Loch in der Wand war riesig und mindestens doppelt dunkel. Er schlich sich an die Felswand neben den Eingang und spähte hinein. Er sah nichts. Auch nach einigen Minuten hatten sich seine Augen nicht an die Dunkelheit gewöhnt. Es war einfach zu finster. Allerdings war es auch still. "Vielleicht ist er ausgeflogen um Fressen zu fangen?" flüsterte Gligg zu sich selbst. Er zündete eine Fackel an und ging vorsichtig hinein.
Die Höhle führte tief hinab in den Berg. Es roch verfault und modrig und Knochen lagen hier und da auf dem feuchten Boden. Gligg schlich langsam an der Wand entlang immer tiefer hinein bis der Gang in einer großen Kammer endete. Er versuchte mit seiner kleinen Fackel etwas zu erkennen. Steine, Geröll, ein paar Pfützen, noch mehr Steine, Knochen, ein Drache, und noch mehr Steine. Mit einem Satz sprang Gligg hinter ein paar Felsen und ging in Deckung. Hatte der Drache ihn bemerkt? Gligg lauerte um die Ecke. Der Drache schien zu schlafen. Er rührte sich nicht und hatte Gligg scheinbar nicht gesehen.
Gligg atmete beruhigt aus. "Keine Spur von den Eiern oder dem Schatz." flüsterte er leise. "Ich muss näher ran." Er schlich aus seinem Versteck und drückte sich langsam und vorsichtig an der Wand entlang. Den Blick dabei immer auf den Drachen gerichtet. Immer weiter stahl er sich an dem Drachen vorbei. Dann bemerkte er ein paar Schatztruhen in der Ecke und daneben - Das Drachennest !!
Gligg strahlte. Er schlich sich weiter heran um besser hineinsehen zu können. Drei Eier befanden sich darin. Das würde Gold einbringen. Leise öffnete er seine Taschen um die Eier zu verstauen, da hielt er plötzlich inne. Langsam drehte er seinen Kopf in Richtung des schlafenden Drachen. Er war nicht mehr da. Vor Freude über die Eier hatte er ihn aus den Augen gelassen. Plötzlich hörte er etwas schnauben. Blitzschnell fuhr er herum und sah einen gigantischen Drachenkopf direkt über ihm. Gligg stockte der Atem.
Der Orc und der Blutelf hatten nicht übertrieben. Der Drache war so riesig, dass er Gligg ohne zu kauen verschlucken könnte. Der Drache baute sich direkt über seinem Nest auf und starrte Gligg mit seinen Pechschwarzen Augen bedrohlich an. Gligg zögerte keine Sekunde und sprang hinter die nächsten Felsen um sich in Sicherheit zu bringen, da schoß auch schon ein schwall Feuer in seine Richtung. Er kauerte sich hinter seinem steinernen Schutzwall zusammen um dem Feuer zu entgehen. Es wurde heiß. Richtig heiß.
Gligg sah sich um. Das Feuer des Drachen strömte an ihm vorbei. Der Felsbrocken war sein einziger Schutz. Fieberhaft sah er sich nach einem Ausweg um. Durch die brennenden Flammen war es in der Höhle taghell geworden. Gligg sah viele Felsen die bis zum Ausgang der Kammer führten. Vielleicht könnte er von Felsen zu Felsen laufen um so aus der Höhle zu kommen. Er griff hastig in seine Tasche und zog eine Rauchbombe hervor. Mit aller kraft schleuderte er die Bombe in eine Ecke hinter dem Drachen und hoffte der Drache würde auf das Ablenkungsmanöver reinfallen. Es funktionierte. Der Drache hielt inne. Der Feuerschwall endete. Ohne hinzusehen nahm Gligg die Beine in die Hand und lief los.
Deckung suchend hinter den Felsen flüchtete Gligg zurück zum Ausgang der Kammer. Da hörte er den Drachen schon hinter sich herstampfen. Gliggs Fluchtversuch wurde anscheinend schneller bemerkt als er gehofft hatte. Gligg sah sich hastig nach hinten um. Der Drache stürmte wutentbrannt auf ihn zu. So schnell Gligg konnte sprintete er den Gang hinauf ins Freie. Draussen angekommen sprang er in das erste Gestrüp das er finden konnte um sich zu verstecken. "Verdammt!! Wilddornen!", rief er. Hielt sich aber direkt die Hände vor dem Mund und starrte gebannt in Richtung des Höhleneingangs. Die Dornen bohrten sich an einigen Stellen durch seine Rüstung doch er bemühte sich die Ruhe zu bewahren.
Der Drache kam nicht heraus. Schon einige Minuten wartete Gligg in seinem stacheligen Versteck doch aus der Höhle war nichts zu sehen. Gligg kroch aus dem Busch heraus und wischte sich ein wenig Blut aus dem Gesicht. "Glück gehabt!" sagte Gligg zu sich. "Das war ganz schön knapp!" Mit diesen Worten drehte er sich um und suchte seinen Weg zurück zum Morastwinkel. "Eindeutig eine Fehlplanung.", grübelte er. "Ich brauche Sprengstoff! Viel Sprengstoff!!"
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