Das Attentat und seine Folgen - von Avalora |
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Der Kampf[]
Ohne jegliche Vorwarnung stürmte Alenron plötzlich auf Avalora zu, die Schwerter erhoben. Zwei harte Hiebe sollten genügen, um sie zu töten, dachte er.
Avalora war jedoch nicht dumm. Mit so einem Angriff hatte sie gerechnet und sich innerlich darauf vorbereitet. Dennoch schluckte sie, als ihr Großonkel, der größer und massiver war als sie, auf sie zustürmte. Er setzt auf seine Stärke, schoss es Avalora durch den Kopf. Ich muss ihn in Sicherheit wiegen. Er darf nicht zu früh bemerken, was ich vorhabe.
Alenron führte zwei vertikale Hiebe aus. Avalora spielte die Überraschte, die gerade noch so die Hiebe parieren konnte. Sie versuchte, ihn von sich wegzudrücken. Natürlich funktionierte es nicht, aber das wusste Avalora. Es gehörte mit zu ihrem Plan. Soll er denken, ich sei unfähig. Auch seine weiteren Hiebe parierte sie anscheinend nur mühsam. Soll er sich verausgaben. Dann bin ich an der Reihe. Sie führte ihrerseits Hiebe gegen ihn aus, die er jedoch ohne große Anstrengung parieren konnte. Aber auch das war Avalora klar.
Alenron grinste hämisch. „Mehr hast du nicht zu bieten, Großnichte?“, verspottete er sie.
Avalora schwieg, doch innerlich triumphierte sie. Mein Plan geht auf. Er denkt wirklich, ich bin unfähig. Sie brachte sich auf Abstand zu ihm und beobachtete ihn.
Alenron hingegen wurde misstrauisch und verengte die Augen. Dann wurde ihm klar, was ihm merkwürdig vorkam. Sie spielt mit mir. Wütend knurrte er. „Du hinterhältiges Miststück!“, rief er und stürmte wieder auf sie zu. Dieses Mal führte er noch härtere Hiebe mit seinen Schwertern aus, denn sie waren geführt von Wut.
Nun hatte Avalora wirklich Mühe, sie zu parieren. Sie spürte die Kraft, die dahinter steckte. Mit einem Sprung nach hinten brachte sie sich auf Abstand zu ihm. Innerlich fluchte sie jedoch. Er hatte zu früh entdeckt, dass sie ihm etwas vormachte. Alenron war ein sehr erfahrener Kämpfer, viel erfahrener als sie selbst. Er hatte sie durchschaut, und das bedeutete, dass er nun vermutlich auf alles vorbereitet war. Er darf nicht davonkommen. Wieder sah Avalora die Opfer des Anschlags vor sich, jedes einzelne. Wut durchströmte sie, neue Wut, die heiß durch ihre Adern strömte und sich mit dem Hass, den sie für Alenron empfand, verband. Diese Mischung verlieh ihr neuen Mut und neue Kraft. Wenn er auf Kraft setzt, dann setze ich auf meine Schnelligkeit.
Mit Entschlossenheit in ihrem Blick stürmte sie auf ihren Großonkel zu, täuschte einen Angriff auf seine linke Seite vor, schlug jedoch im letzten Moment einen Haken nach rechts und schlug gezielt auf seine linke Seite ein.
Alenron hatte mit diesem Manöver nicht gerechnet. Nur mit Mühe und Not gelang es ihm, zu verhindern, dass ihr Schwert ihn schwer verletzte. Hinterhältiges Miststück. Schnelligkeit wird dich nicht retten. Wütend ging er zum Gegenangriff über. Blitzschnell drehte er sich zu ihr und führte einen Hieb auf ihren Oberarm aus.
Avalora konnte nicht mehr ausweichen und die Klinge hinterließ eine tiefere Wunde an ihrem Arm. Sie verzog das Gesicht und sah zu der Stelle. Die Rüstung zeigte eindeutig einen Riss, und das Blut quoll hervor. Avalora fluchte innerlich. Doch noch immer strömte die Mischung aus Wut und Hass heiß durch ihre Adern. Eine Wunde würde sie nicht aufhalten. Sie verband die Schmerzen mit ihrer Gefühlsmischung und ihrem Verstand. Das Resultat war, dass ihre Entschlossenheit wuchs. Zudem bewirkte es, dass sie ihr Schwert noch halten konnte.
Wieder stürmte Alenron auf sie zu und führte harte Schläge, erfüllt von Hass und Wut, auf sie aus. Stirb endlich.
Avalora wich diesen Schlägen aus, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sofort wieder ausholen würde. Wieder und wieder griff er sie an. Viele Hiebe trafen sie, so dass Avalora nun aus mehreren Wunden blutete. Manche davon waren tiefer als andere. Er ist zu stark für mich. Wieder sah sie die Opfer vor sich. Ich darf nicht aufgeben. Er soll für diese Tat bezahlen. Wenn ich falle, kommt er ungeschoren davon. Das lasse ich nicht zu.
Avalora merkte, wie ihre Kraft langsam nachließ. Ihr Atem ging stoßweise, und die Wunden schwächten sie. Doch sie biss die Zähne zusammen und brachte sich wieder auf Abstand.
Erneut griff Alenron an. Doch sie wich seinen Angriffen durch ihre Schnelligkeit aus. Dabei hinterließ sie Blutspritzer im Schnee, an einigen Stellen waren es sogar Flecken, wo die Wunden den Schnee berührt hatte. Meine Schnelligkeit ist der Schlüssel zum Sieg, schoss es ihr erneut durch den Kopf. Verdammt, ich muss mir etwas einfallen lassen. Rasch konzentrierte sie sich wieder auf Alenron. Gerade noch rechtzeitig, denn er stürmte erneut auf sie zu. Sie musste schleunigst etwas unternehmen, sonst würde er sie mit seinen Schwertern durchbohren. Sie sah kurz nach rechts und links, dann machte sie eine Rolle seitwärts. So konnte sie gerade noch ausweichen.
Alenron knurrte wütend. Ich habe sie unterschätzt. Aber bald ist es vorbei. Lange hält sie nicht mehr durch. Ein Gefühl des Triumphes breitete sich in ihm aus. Ich muss sie nur noch ein wenig mehr anstrengen. Dann gibt sie ein leichtes Ziel ab. Er startete einen weiteren Angriff auf sie. Schwerter trafen klirrend auf Schwerter. Doch er merkte, dass er Recht hatte. Ihre Kräfte lassen nach. Er grinste hämisch. „Gib auf, Avalora! Dann gewähre ich dir einen schnellen Tod!“
„Niemals!“, erwiderte Avalora angestrengt und umklammerte ihre Schwerter. Er wird mich töten. Ich habe nicht die geringste Chance gegen ihn. Sie sammelte ihre letzten Kraftreserven. Dann schob sie die aufkeimende Angst beiseite. Ja, sie hatte Angst zu sterben. Große Angst sogar. Sie war hier allein. Niemand wusste, wo sie war. Man würde sie nicht finden. Rasch bekämpfte sie diese Angst und verband sie mit ihren anderen Emotionen. Wenn ich schon sterbe, dann nehme ich ihn mit in den Tod. Sie straffte ihre Schultern, atmete tief durch und sah Alenron an. Entschlossenheit zeigte sich in ihrem Gesicht. Die Entschlossenheit einer Soldatin, die wusste, dass sie bald sterben würde.
Alenron verengte die Augen, als er diese Entschlossenheit sah. Warum gibt sie nicht auf? Was hat sie vor? Woher kommt diese Entschlossenheit? Rasch schob er die Gedanken beiseite. Genug. Jetzt töte ich sie.
Avalora stürmte auf Alenron zu und führte schnelle Hiebe gegen ihn aus. Dahinter lag so viel Kraft, dass er es nicht schaffte, sie zu parieren. Mehrmals traf sie ihn und fügte ihm so mehrere Wunden bei.
Woher nimmt sie die Kraft, fragte Alenron sich verwundert. Erst jetzt bemerkte er, dass er wieder nah am Klippenrand stand. Er fluchte innerlich. Verdammtes Miststück. Hat sie mich doch tatsächlich zurückgedrängt. Na warte, der werde ich es heimzahlen. Er stürmte auf Avalora zu.
Doch Avalora dachte nicht daran, zu warten, bis er bei ihr angekommen war. Sie stürmte ihrerseits auf ihn zu. Klirrend trafen die Schwerter aufeinander. Beide Kontrahenten führten schnelle Hiebe aus. Neue Wunden wurden geschlagen, auf beiden Seiten.
Wieder brachten sie Abstand zwischen sich und musterten einander wachsam. Jeder suchte die Schwachstelle des anderen.
Avalora dachte an ihre Familie, dachte an die Opfer des Attentats. Es muss enden. Jetzt. Entweder er oder ich. Avalora wagte einen letzten verzweifelten Angriff. Sie stürmte auf ihn zu.