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Das Attentat und seine Folgen - von Avalora
Das Attentat und seine Folgen - Teil 1  •  Teil 2  •  Teil 3  •  Teil 4  •  Teil 5  •  Teil 6  •  Teil 7  •  Teil 8  •  Teil 9  •  Teil 10  •  Teil 11  •  Teil 12  •  Teil 13  •  Teil 14  •  Teil 15  •  Teil 16  •  Teil 17  •  Teil 18  •  Teil 19  •  Teil 10  •  Teil 21  •  Teil 22  •  Teil 23  •  Teil 24  •  Teil 25  •  Teil 26  •  Teil 27  •  Teil 28
Kategorie:Orden der Dalanari  •  Kategorie:Geschichten

Spuren im Schnee[]

Stück für Stück bewegten sie sich vorwärts. Auf ihrem Weg entdeckten sie immer wieder Blutspritzer und kleinere Ansammlungen von Blut. Jemand, der viel Blut verlor, war hier entlang gegangen.

„Mutter Mond, lass es nicht Avalora sein“, sagte Elindia ängstlich und sprach damit aus, was alle dachten.

Die Druidin führte sie weiter und weiter. Die Ansammlungen von Blut häuften sich und wurden größer. Panik machte sich in allen breit. Immer wieder tauschten sie besorgte Blicke.

Schließlich hielt Elyedriel an und gab einen eindringlichen Laut von sich. Sofort hoben die Sternenstaubs den Blick. Sie entdeckten eine Gestalt, die am Boden lag. Als erstes stach der rote Untergrund ins Auge.

Garin fluchte laut, als er Avalora erkannte. Er eilte zu ihr hin, dicht gefolgt vom Rest der Familie.

Avalora war leichenblass und atmete kaum noch.

„Mutter Mond, nein!“, keuchte Elindia auf und fiel neben ihrer Tochter in den Schnee. Tränen liefen ihr die Wange hinab.

Elyedriel verwandelte sich sofort, fluchte und eilte ebenfalls zu Avalora hin. Sie rief die Kräfte der Natur an und bat um Beistand. Sofort wurde sie von einem grünlichen Schimmer umgehen. Sie bahnte sich einen Weg durch die Familie hindurch, um zu Avalora zu gelangen.

Aladryn zog seine Gefährtin hoch und nahm sie in den Arm, den Blick auf Avalora gerichtet. Faelris versuchte, für seine Eltern stark zu sein, doch auch ihm stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Bei Araes, Selenya und Garin war es nicht anders. Die ganze Familie stand nun eng beisammen und sah zu der Druidin und Avalora.

Elyedriel kniete sich neben Avalora und ließ ihre Hände über ihren Körper schweben. Leise fluchte sie. „Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen“, sagte sie ernst. „Ihr Zustand ist kritisch. Ich kann sie jedoch für den Moment stabilisieren, damit wir sie hier wegbringen können. Doch ich fürchte, alles Weitere erfordert die Zusammenarbeit mehrerer Heiler.“

„Tut, was Ihr könnt, Schwester“, erwiderte Garin, doch seine Stimme schwankte.

Elyedriel nickte. Sie sah wieder zu Avalora und schloss die Augen. Erneut bat sie um den Beistand der Natur. Sie flehte regelrecht.

Ein leichter Wind kam auf und der Schnee um Avalora und Elyedriel fing an zu weichen. Die Druidin legte nun ihre Hände auf Avaloras Stirn und deren Herz. Das grüne Schimmern, welches Elyedriel umgab, breitete sich langsam über ihre Hände auf Avalora aus. Pflanzen sprossen dort, wo der Schnee gewichen war.

Erstaunt, hoffend und bangend zugleich sah die Familie zu Avalora und der Druidin. Im Stillen betete jeder einzelne von ihnen zu Elune und flehte um Beistand.

Elyedriels Hände wanderten langsam über den Körper von Avalora. Notdürftig stillte sie die Blutungen und stabilisierte Avalora. Die Pflanzen um die beiden herum verdorrten, so als hätten sie ihre Lebenskraft der Schwerverletzten gegeben.

Elyedriel nahm die Hände herunter und holte aus einem kleinen Beutel an ihrem Gürtel ein Samenkorn hervor. Leise sprach sie zu ihm, liebkoste ihn und küsste ihn sanft. Er keimte daraufhin. Grüne Blätter lugten aus ihm hervor. Sanft umschloss Elyedriel ihn mit ihren noch immer grün leuchtenden Händen. Erneut hauchte sie einen Kuss auf ihn. Dann beugte sie sich wieder über Avalora und befestigte den Sprössling an deren Uniform. Ein wenig erschöpft sah sie zu der Familie Sternenstaub.

„Für den Moment kann ich nichts weiter tun. Sie muss dringend ins Lazarett. Der Sprössling wird sie bis dahin stabil halten. Passt nur auf, dass sie ihn nicht verliert“, erklärte sie und erhob sich langsam.

Sofort wollten Araes und Aladryn zu Avalora eilen. Doch Garin war schneller. Mühelos und behutsam hob er seine Enkeltochter hoch und betrachtete sie einen Moment lang voller Sorge.

„Ich trage sie“, sagte er und sah seine Söhne an. Diese nickten, und Garin setzte sich in Bewegung.

Araes gesellte sich zu seinem Neffen und legte ihm die Hand auf die Schulter, während dieser zu seiner kleinen Schwester sah. Aladryn hingegen legte den Arm um Elindia. Die vier folgten Garin dann. Selenya hingegen ging zu der erschöpften Druidin und verneigte sich vor ihr.

„Danke, Schwester“, sagte sie und sprach damit stellvertretend für die anderen. „Kommt, kehren wir ins Lager zurück.“

Dann setzte sie sich in Bewegung. Elyedriel verweilte noch einen Moment an Ort und Stelle und atmete tief durch. Im Stillen dankte sie der Natur und folgte dann Selenya.

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