Forscherliga-Wiki
Advertisement
Qsicon Exzellent Dieser Artikel wurde am 11. März 2014 als Spotlight der Woche vorgestellt.

Der Lange Marsch war eine Strafe, die früher im Königreich Lordaeron verhängt wurde über jene Ritter oderPaladine, die eine so schwere Straftat wider ihren Eiden begangen hatten, dass dafür die Todesstrafe hätte verhängt werden können, doch durch die Bezwingung des Marsches ihren Namen rein waschen konnten von der Sünde. Erlaubt waren jedoch weder Rüstung noch Waffe noch Verpflegung, einzig allein in Büßerrobe gewandet, ohne Schuhe, hatte der Verurteilte die Strecke von der Kapelle des Hoffnungsvollen Lichts bis zur Scharlachroten Palisade in Tirisfal zu bewältigen. Diejenigen, die der Meinung waren, der Verurteilte verdiene es zu überleben, durften ihm einmalig dabei helfen, sei es in Form von Nahrung, von Versorgung von Wunden oder von Begleitung mit Wort und Schwert.

Nach einer schweren Verfehlung gegen den Orden des Erbauers und gegen das Licht wurde Veyt van Roth zum Langen Marsch verurteilt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er eine Strafe überlebte, die schon zu den Blütezeiten Lordaerons ohne eine untote Seuche tödlich war, war erschreckend gering. Dennoch nahm er die Strafe an und begab sich auf den Weg.

Marsch-Karte








1. Eintrag - Von der Kapelle des Hoffnungsvollen Lichts bis zum Lichtschildturm[]

Da war er also. An der Kapelle des Hoffnungsvollen Lichts. Der erste Punkt, der Start, der Beginn vom Ende, so oder so.

Die Luft war rauchig von der nahen Schmiede, Stahl klang auf Stahl während Klingen ausgebessert wurden. Bei den Ställen wieherten ein paar Pferde, Reisende standen um einen bunten Karren herum und unterhielten sich ungezwungen. Alles in allem wirkte es regelrecht friedlich.

Noch stand er da in seiner Rüstung, doch bald schon würde er den Boden Lordaerons unter seinen Füßen spüren, während er der alten gepflasterten Straße durch das Tor hinaus gen Westen folgen würde.

Pater Aedan gab ihm die letzte Salbung und malte das Symbol des Lichts mit dem geweihten Öl auf Veyts Stirn.

Marsch-01

"Die letzte Salbung, denn Ihr werdet sterben", hatte er gesagt, " und wiedergeboren werden."

Dann kamen sie. Der Orden des Erbauers. Erst nur einer, dann zwei, dann kam die alte Rüstung der Silberhand, die sein Vater immer zu tragen pflegte. Veyt war innerlich dankbar gewesen dass sein Vater sein Gesicht verborgen gehalten und es ihm so leichter gemacht hatte.

Stück für Stück hatte er seine Rüstung und die Zeichen des Erbauers abgelegt, hatte sie aufgeteilt auf die versammlten Mitglieder des Ordens. Dann war er baren Fußes zum Tor gelaufen wo er ein letztes Mal verabschiedet wurde.

Marsch-02

"Solltet Ihr dies überleben, so werdet Ihr ohne Nachteil wieder in den Dienst des Orden aufgenommen. Solltet Ihr das nicht überleben... werde ich als Großmeister zurücktreten und keinen Tag mehr ruhen bis ich den Kopf einer Kaldorei vor mir liegen habe."

Die Worte seines Vaters begleiteten ihn aus der kleinen Bastion hinaus, über die Brücke hinweg, bis die Zeichen der Zivilisation im Gelben Dunst hinter ihm verschwunden waren.

Der Wind pfiff kalt durch den dünnen Stoff und die alten Steine der Straße, scharfkantig gebrochen von den Hufeisen hunderter Pferde, schnitten ihm in die Füße. Er versuchte sich zunächst am Wegesrand zu halten, von einer Fackel zur anderen, denn die Dunkelheit kam rasch in diesen Landen und mit der Dunkelheit die Kälte. Doch ohne lebende Pflanzen fehlte dem Boden die Festigkeit, der unter seinen Füßen nachgab und ihn in das brackig schlickrige Wasser des Sees rutschen ließ.

Marsch-03

Durchnässt, verschlammt, frierend. So sah seine erste Etappe aus, und es konnte eigentlich kaum schlimmer kommen, dachte er, aber er wurde eines besseren belehrt. Zu Pferde konnte er immer auf der Hauptstraße reiten ohne Sorge zu haben, angefallen zu werden. dafür waren die Länder zu sehr im Griff des Argentum. Doch nun, zu Fuß, taten sich Gefahren auf, wo vorher keine gewesen waren. Er hatte das Gefühl als sähe er die riesigen Maden das erste Mal und sie zeigten nicht die geringste Scheu vor dem einsamen Sünder. Im Gegenteil. Gierig stürzten sie sich auf ihn und schnappten mit ihren riesigen Kiefern nach ihm. Der Arm brannte wie Feuer, wo sich der gifitige Sabber durch das verletzte Fleisch arbeitete.

Vom Gift benebelt wankte er weiter in Richtung Lichtschildturm, als ihm ein Reiter und ein Infanterist entgegen kam. Für einen Moment glaubte er, das Licht aus Reiter und Ross strahlen zu sehen, doch als er näher kam, erkannte er, dass es nur die Reflektionen des letzten Abendlichts auf der Rüstung von Sir Tagros war.

Sir Tagros. Ausgerechnet er war hier um ihm auf diesem Weg zu helfen, noch dazu auf dieser ersten Etappe. Er kümmerte sich um seinen Arm und hieß den Kathul, dem Sünder ein passendes Gewand, eine Büßerrobe, auszuhändigen. Wie man es von Sir Tagros erwartete brannte jener das Feuer der Wunden mit Feuer von geweihtem Wasser aus. Aber der Schmerz ließ irgendwann nach... im Gegensatz zum Schmerz der Erkenntnis, die kam, als er mit dem Bruder zusammen am Fuße des Turmberges hockte und nach Corins Kreuzung blickte.

Nei

Marsch-04

n, er hatte in der Tat nicht daran gedacht, dass dieser Marsch nicht nur für ihn eine Prüfung war. Sicher. Dieser Marsch würde darüber entscheiden, ob er leben oder sterben würde. Doch ebenso würde der Marsch das Leben jener herausfordern, die ihm helfen wollten und schlimmstenfalls auch das eine oder andere Leben einbehalten. Das Blut von 17 Kathul des 3. Kaders, der "rein zufällig" diese Marschroute unter Tagros hatte, würde auf ewig an seinen Händen kleben, denn sie hatten in Corins Kreuzung bereits gute Arbeit geleistet.

Als Veyt fragte wie er das je wieder gut machen könnte, meinte Sir Tagros nur, dass dies nicht möglich sein würde. Also wollte Veyt für sie beten, dass sie nicht zu Schaden kommen mögen. In seiner ihm eigenen Art reichte Tagros ihm daraufhin eine Steingutflasche und hieß ihn, diese zu werfen. Veyt tat wie ihm geheißen und die Flasche zerbrach einige Schritt weiter in dutzende Scherben.

"Und jetzt entschuldige dich bei der Flasche", hatte Tagros gesagt. Und Veyt tat abermals wie geheißen.

"Und? Ist sie jetzt wieder ganz?"

"Nein, aber ich könnte vielleicht versuchen sie zu leimen?"

"Würde sie dann wieder heil sein und wieder Alkohol beinhalten können?"

Veyt schüttelte den Kopf.

Der Lektion war bitter, aber er verstand sie. Eine Entschuldigung oder ein Gebet würden jene, die ihm nun halfen, seinen Fehler wieder gut zu machen, und dabei eventuell selbst zu Schaden kamen, nicht helfen. Die Last musste er tragen, für sie alle.

Es war spät als Tagros ihn die letzten Meter zum Turm hinauf geleitete wo man ihm eine trockene Lagerstatt im Stroh anbot, sowie etwas Brot und Käse. Tagros selbst ging noch am selben Tag mit dem Kader zurück nach Herdweiler, die Feldscher zu beschäftigen.

Erkenntnis des Tages: Maden haben 4 Kiefer. Nicht 3.

2. Eintrag - Der Lichtschildturm[]

Die Nacht war unruhig gewesen. Und kalt. Nicht dass es Veyt nicht gewöhnt gewesen wäre fast im Freien zu schlafen, aber ohne Gambeson oder wärmendem Feuer war es doch alles andere als angenehm.

Er hatte die bunte Decke um sich gezogen, die Nicola ihm mitgegeben hatte. Sie roch angenehm nach Stroh und Pferd, nach Leben, und das war eine willkommene Abwechslung zu den fauligen Dämpfen der östlichen Pestländer, die Tag und Nacht durch jede Ritze drangen.

Marsch-05

Er blieb den Tag über im Turm und schonte den Arm. Der Blutgeruch lockt die Maden an, hatte Bruder Tagros gesagt, und so wartete Veyt lieber noch etwas, ehe er sich wieder auf den Weg machen wollte.

Einige der Argentumler gaben ihm etwas Brot und Käse, ein anderer teilte sein Wasser mit ihm. Doch egal wie freundlich es hier am Turm wirken mochte - es half keine Minute, zu vergessen, was am Fuße des Turmes wartete.

Marsch-06

Die großen Schilder mit den aufgemalten Totenköpfen konnte man sogar von hier oben mit bloßem Auge sehen. Früher waren das einmal die Ortsschilder von Corins Kreuzung gewesen.

Manchmal, wenn der Wind sich etwas legte und nicht durch die Mauern pfiff, konnte man nervenzerrende Kreischen der Hassschriller hören, welche geisterhaft durch den Ort schwebten und jeden Lebenden, der das Pech hatte, dorthin zu geraten, um den Verstand brachten. Doch sie waren nicht die einzigen Bewohner. Ghule, Zombies, riesige groteske Bestien aus Fleischstücken zusammengenäht, einige versprengte Kultisten... die Bewohner in den aktuellen Zeiten waren mindestens so bunt wie zu ihren Lebzeiten. Mit einem nagenden Gefühl in der Magengegend ging er an diesem Abend zur Ruh. Morgen würde er weitergehen müssen. Es wäre so einfach, wenn er einfach vom Turm aus den westlichen Abstieg nehmen düfte, aber das war ihm untersagt. Er musste durch den Ort. Ein Unterfangen, was für ihn allein das sehr rasche Ende seiner Reise sein würde.

Erkenntnis des Tages: Wenn du Hunger hast, nimmst du auch was vom Argentumkreuzzug an.

3. Eintrag - Corins Kreuzung[]

Es war soweit. Es gab kein zurück. Er stand auf der Anhöhe des Lichtschildturms und blickte hinab auf die vermodernden Dachschindeln des ehemaligen Siedlung von Corins Kreuzung, über der bereits die Geier ihre Kreise zogen. Nett.

Der gestrige Tag war ruhig gewesen, aber leider war er auch allein geblieben. Ein wenig hatte sich die Angst in ihn gestohlen über den heutigen Tag. Doch gerade als er schweren Herzens zum Entschluss gekommen war es einfach hinter sich zu bringen, hörte er von hinter sich das vertraute "Ehre und Stärke" des Ordens. Der Stein, der ihm in diesem Moment vom Herzen fiel, wog vermutlich um die 5 Tonnen. Der Ordensmeister Steinschlag, die Kathul Warrington und Groschkas Knappin Asgar waren gekommen um ihm beizustehen.

Die drei nahmen in in ihre Mitte, mit dem Ordensmeister vorne weg. Am Anfang noch locker und zuversichtlich mit Scherzen auf den Lippen um die Stimmung zu heben, änderte sich das sehr schnell, als sie die Totenkopfschilder erreichten und ihre Füße die Grenze von "sicher" zu "Tod-sicher" überquerten.

Hassschriller leuchteten zwischen den toten Bäumen hervor, das Klappern von alten Rüstungen, welche noch von Ghulen getragen worden, hallte unheilverkündend zwischen den Ruinen, und irgendwo wieter hinten bog gerade ein groteskes Konstrukt mit vier Armen von fast acht Metern Höhe um die Ecke. Möge es dort bleiben wo es war, hoffte Veyt innerlich.

Sie schlichen durch das Unterholz, in der Hoffnung, möglichst kein Aufsehen zu erregen, doch diese Hoffnung wrude bald schon zunichte gemacht. Es war als könnten diese Kreaturen das Leben riechen, oder zumindest ihr Blut. Kaum hatte der erste Schriller sie entdeckte, alarmierte ihr Kreischen den gefühlten Rest von Corins Kreuzung.

Gegen Klauen, Krallen, Schattenmagie, giftigen Schleim, schartige Waffen standen sie Seite an Seite und es war als würden für jede tote Kreatur zwei neue nachwachsen. Und dennoch waren sie nicht die einzigen Lebenden hier.

Zwischen all den untoten Protesten über den sich wehrenden Besuch hallten die Rufe einer Lebenden, die sich ohne Zweifel in einer ähnlichen Lage befand. Gemeinsam kämpften sie sich zu einer alten Hausruine vor, wo sie eine junge Frau fanden, die erklärte, auf der Reise im Rahmen ihrer Paladinausbildung zu sein und sich wohl überschätzte. Ihre Waffe war eine willkommene Verstärkung denn es dauert nicht lange und Corins Kreuzung erwachte erneut zum Unleben und drängte auf sie ein. Die Kämpfe zerrten an ihren Kräften und immer wieder entging Veyt nur um wenige Milimeter einem kritischen Treffer, wie nicht zuletzt das Loch in seiner Robe auf etwa Nierenhöhe bewies, wo sich die Klinge einer Kultistin zu sienem Glück nur druch den Stoff gebohrt hatte.

Es war ein hartes Stück Arbeit und keiner von ihnen war ein schlechter Kämpfer. Und doch waren sie alle mehr als froh, endlich die Brücke zu überqueren, welche das Ende der Ortschaft markierte und die Rettung bedeutete.

Sie verschnauften einen Moment. Der Ordensmeister hatte einige Treffer auf den Kopf abbekommen, aber er wollte nicht länger warten als nötig sondern drängte zur weiteren Eile. Das Etappenziel, der Kronwachenturm, war noch verdammt weit weg. Beatha, die angehende Paladin, schloss sich ihnen an, während sie der alten Hauptstraße von Lordaeron weiter folgten.

Der Rest des Weges war aber in keiner Weise ruhiger als Corins Kreuzung. Immer wieder brachen aus Unterholz und kleinen Wäldern am Wegesrand riesige Fledermäuse hervor, die sich, einem Hasschriller nicht ungleich klingend, kreischend auf sie stürzten und mit weit aufgrissenem Maul und ausgestreckten Krallen ein einfaches Abendmahl erhofften. Immer und immer wieder sausten Schwerter, Schilde und Äxte durch die Luft und hinterließen eine unübersehbare Spur toter Kreaturen. Dafür waren in dieser Gegend zumindest keine Maden mehr zu sehen. Allerdings war dies nur ein schwacher Trost.

Nachdem sie etwas über die Hälfte des Marsches für den Tag hinter sich gebracht hatten, sahen sie von weitem etwas, was mehr als unheimlich wirkte. Auf der Straße lagen die Leichen mehrerer Ritter. Ihre Rüstungen wirkten noch sauber, gerade so als wären sie eben erst gefallen. Um sie herum waberten gebeugte Schemen, die rötlich schimmerten und je näher sie ihnen kamen, um so klarer wurde erkennbar, dass auch die Toten auf der Straße ein sanftes helles Schimmern umgab. Veyt blieb das Herz fast stehen als er sah, dass die Geister, die zwischen den schemenhaften Toten wandelten, darum rötlich schimmerten, weil sie rote Rüstungen trugen. Der Trupp schlich in einem ausreichend weiten Abstand um die Erscheinungen herum und schafften es wirklich, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Marsch-15

Es war nicht mehr als zu weit, bis sich endlich das gleißende Licht von Turm Kronenwache in den gelbstickigen Himmel bohrte. Der Anblick war immer wieder atemberaubend und ein Signal für Hoffnung und für Leben.

Als sie endlich den Turm erreichten versorgte Kathul Warrington noch Veyts geschundene Füße und seinen Arm, während nebenbei ein kleiner deftiger Eintopf mit Lamm, Speck und Bohnen köchelte. Wieder war ein Tag vorbei und wieder war eine Etappe genommen.


Erkenntnis des Tages: Fledermäuse jagen im Schwarm.

4. Eintrag - Bis zur Grenze der Pestländer[]

Marsch-16

Ein neuer Tag brach an und wieder hatte er den Luxus innerhalb sicherer Mauern aufzumachen. Kurz bevor Veyt aufbrechen wollte kam ein unerwarteter Dreiertrupp auf ihn zu. Linnard kannte er, war er doch Mitglied des gleichen, doch dessen Begleitung war wahrlich überraschend, war es doch niemand anders als seine Verlobte, die junge Miss Cayrina, sowie ihr Leibwächter Wehrhart. Zu viert würden sie sich am heutigen Tage versuchen, bis zur Brücke zwischen den Pestländern zu kommen.

Im Gegensatz zu den Vortagen zeichnete sich der Weg nach Westen von einer ganz besonderen Eigenart aus - es war totenstill. Keine Maden. Keine Ratten. Keine Fledermäuse. Nichts. Nur totes Land und ab und an das Säuseln des Windes zwischen den verdorrten Nadeln. Auch wenn sie zu viert waren, doch durch die Abwesenheit jeglichen Lebens wirkte es um Welten unheimlicher und bedrohlicher als zuvor. Noch deutlicher konnte das Land nicht signalisieren, dass Lebende hier keine Daseinsberechtigung hatten.

Nach einer ganzen Weile mischte sich ein Säuseln in den Wind. Erst zögerlich, dann deutlicher, und schließlich entdeckten sie eine dunkle wabernde Gestalt am Wegesrand, ähnlich den toten Rittern vom Vortag. Seine Begleiter wollten möglichst schnell weiter, doch Veyt wäre nicht Veyt, würde er sich nicht stumpf daran halten, was er einst geschworen hatte - unruhigen Seelen die Erlösung zu bringen.

Die Erscheinung schien gefangenen in der hiesigen Welt, reagierte auch auf sie und gab poetisch Auskunft darüber, wie sie einst zu Tode kam und nicht nicht gehen kann.

Der Ort des Geschehens war bald gefunden. Er konnte nicht weit sein und es gab eine Hütte auf einem Hügel in der Nähe, den sie zu viert erklommen. Oben angekommen staunten sie nicht schlecht. Die Hütte war gut intakt, wenn auch unbewohnt. Jedoch davor.... hatte sich ein Rudel LEBENDER Hunde vesammelt, welche, sobald sie die Anwesenheit ihres Abendessens wahrgenommen hatten (und das war schenll) sich zähnewedelnd auf sie stürzten.

Im Haus fanden sie die Reste zweier Skelette. EIn Mann und eine Frau, und die tragische Geschichte dahinter, wie die arme Seele, welche sie hierher geführt hatte, eins ihren Mann und dessen Geliebte im Bett fand, sie beide tötete und die Geliebte sie in ihren letzten Atemzügen dafür verfluchte.

Man beschloss die Gebeine zu beerdigen und einen Segen zu sprechen. Letzteres fiel auf Veyt selbst, auch wenn er sich nicht wirklich berechtigt in der Lage dazu sah. Doch er tat es. Die Erlösung der Seele war wichtiger als sein Selbstbedauern. Wehrhart grub das Grab aus in welches die Knochen gebettet wurden, dann kniete Veyt nieder und betete.

Was dann geschah war nicht unbedingt das, womit er gerechnet hatte. Gleißend hell und doch wohlig strahlend, ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit gebend, senkte sich ein Lichtstrahl auf das Grab hinab und gewährte der armen Seele den Frieden.

Sie setzten ihren Weg fort, wieder zurück auf die Straße. Linnard war sichtlich von den bissigen Hunden gezeichnet, ebenso war Cayrina und Wehrhart den verseuchten Tieren zu nahe gekommen. Veyt hatte wieder Glück im Unglück gehabt und nur ein paar weitere Löcher in der Robe davon getragen.



Marsch-20

Auf fast dreiviertel der Strecke ließen sich plötzlich mehrere große Vögel um sie herum nieder und entpuppten sich als Do Malora, Matthew und Paiyu, wobei letztere nicht in Vogelgestalt erschien. Selfried ging auf Cayrina zu, Malora voller Sorge auf Linnard. Eine Zwickmühle. Würden sie den Begleitern von Veyt helfen, würde sie damit auch ihm helfen. Sie mussten warten bis das Ende der Etappe erreicht war, also blieben sie schweren Herzens zurück, folgten ihnen in sicherer Entfernung.


Das Ziel des Tages war ein kleiner Flugposten, der von einem goldgierigen Goblin betrieben wurde. Linnard wurde von Malora notdürftig versucht, erhielt aber den Rat, möglichst rasch einen Heiler in Herdweiler aufzusuchen. So verließen seine drei Begleiter ihn und überließen ihn der Gesellschaft eines grünen abgebrochenen Zwerges mit zu großen Ohren, der aus jedem Atemzug Gewinnoptionen für sich ausmalte.

Marsch-21

Als die Nacht sich weiter senkte und Veyt setzte sich Veyt mit den zurückgelassenen Shreibsachen von Cayrina zu einer Laterne. Ein Brief fiel ihm auf den Schoß. Er stutzte und nahm ihn auf, öffnete ihn und... schmunzelte. Dann faltete er ihn behutsam und legte ihn wieder in die Schreibmappe, nahm die Feder und die Tinte und begann einen Brief an seinen Vater zu shreiben. Nach einer Weile hörte er das vertraute Schlagen eines Pferdes. Er hob den Kopf und blickte dem Reiter entgegen....

Der Goblin hatte schlagartig besseres zu tun. Zum Beispiel Mist wegschaufeln. Und kehrte erst wieder als der Reiter sich weit weit entfernt hatte.


Erkenntnis des Tages: Licht erhört uns selbst in der absoluten Finsternis.

5. Eintrag - Über die Brücke bis zur Stätte der Heiler[]

Marsch-22

Der Tag war recht schnell vergangen, aber immerhin hatte er einen Brief an seinen Vater schreiben können. Als sich die Sonne langsam gen Horizont senkte, hatte er doch langsam ein aufkeimendes ungutes Gefühl. Sollte sich Begleitung am heutigen Tage bieten.. so kam sie nicht. Doch der Weg über die Brücke musste sein, er musste es zumindest auf die andere Seite schaffen und dann, so Licht wollte, vielleicht noch bis zur nächsten Siedlung.

Doch ehe er seinen ersten Schritt tun konnte tönte eine nur zu bekannte Stimme von etwas entfernter zu ihm herüber. Nein. Nein, es konnte nicht sein. DURFTE nicht sein. Warum, von allen Kreaturen dieser Welt, ausgerecht ER?! Anziehl, nein, Karun, oder besser, beide, waren gekommen und es war nicht zu übersehen oder zu überhören, dass letzterer sich noch lange nicht dem ersteren ergeben hatte.

Notgezwungen machte sich Veyt mit dieser mehr als fragwürdigen Begleitung auf den Weg, doch fragwürdige Begleitung war besser als keine.

Die Überquerung der Brücke fühlte sich an, als würde er in ein anderes Reich übersetzen. Auf der anderen Seite war der Boden weniger verdorben. Grüner. Lebendiger. Und doch war es totenstill. Nichts war zu hören, außer das leise Gluckern des Wassers udn das Rascheln der Bäume. Bäume, deren Wipfel sich schwarz und bedrohlich zu neigen schienen und deren SChatten sich nach den ihren ausstreckten.

Veyt blieb in Karuns Nähe (er entschloss sich einfach, ihn lieber so als anders zu sehen), und doch fast immer hinter ihm. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, ihn im Rücken zu haben. Lieber hatte er dort die Dunkelheit oder das, was in der Dunkelheit war.

Es raschelte links und rechts von ihnen. Doch es war nichts zu sehen. Sie spürten dass etwas in der Luft war, doch was es war, konnten sie nich sagen. Nur das es langsam, langsam, wie einen Kreis um sie schloss und sich enger zog. Die Falle war förmlich zu schmecken, doch von was? Und wie?

Wie um die Erklärung zu liefern schossen von den Seiten, von oben, von unter den Steinplatten der Straße dutzende und aberdutzende von Spinnen und Spinnlingen, setzten mti gestreckten Mandibeln auf sie zu und versuchten sich ein leckeres Abendessen zu besorgen. Karun brüllte Veyt an, auf seinen Rücken zu klettern, was jener auch tat. Doch die Spinnen hielt dies nicht davon ab zu versuchen, seine nackten Füße zu erwischen. Der Boden unter ihnen flammte auf und schickte diverse der Tiere mit einem lauten Kreischen in den Tod, aber noch immer kamen welche nach. Veyt strampelte und schlug um sich und mehrfach schaffte er es, den Mistviechern zu entkommen, während Karun ebenso zu tun hatte, nicht erwischt und zu Fall gebracht zu werden, was von ihnen beiden das Ende gewesen wäre.

Ein stechender Schmerz im Knöchel, sich ausbreitende Kühle, dann Wärme, so wohlige Wärme, dass ise ihn schläfrig werden ließ. Veyt hielt sich zunächst noch oben doch schließlich rutschte er hinab während die Spinne ihr Gift in seinen Körper pumpte.

Betäubt vom Gift sank er zu Boden, als die letzte der Spinnen ihren Tod fand. Karun, selbst angeschlagen, suchte nach der vermeintlichen Bisstelle, welche er auch fand und sofort begann, das Gift auszusaugen, was auch auf ihn schlug. Dann hob er ihn hoch und trug ihn den Rest der STrecke, bis zur Stätte der Heiler, wo wenig später alarmierte Wachen eine Kathul des Ordens des Erbauers zu ihm schickten.

Von den Bisswunden war kaum noch was zu sehen, nur ein blauer Fleck, ähnlich einem Knutschfleck, mit zwei dunklen Punkten darin, sowie die Beschreibung der Wache, dass noch eine dunkle Gestalt eben auf der anderen Straßenseite zwischen den Bäumen verschwunden sei.

Veyt wurde in ein Zelt gebracht... und er wachte nicht mehr auf.

Erkenntnis des Tages: Manchmal ist dein ärgster Feind auch dein einziger Freund in der Not.

6. Eintrag - In der Stätte der Heiler[]

Es war zum Mäusemelken. Egal was die Heiler taten, egal wie oft man ihn rief oder anders zu wecken versuchte, er wachte nicht auf.

Man träufelte ihm Wasser in den Mund damit er nicht verdurstete, aber ansonsten war man recht ratlos. Zum Trost der Heiler hatte er weder Fieber noch schien er sonst irgendwelche Schmerzen zu haben. Im Gegenteil, immer wieder konnte man beobachten, dass er selig im tiefen Schlaf lächelte, als würde er Momente es absolut Glücks und Zufriedenheit erleben, weit ab von jeglichem Kummer, Zweifel und Gram.

Wann immer ihr möglich besuchte Lyrelle ihn in dem kleinen Zeit im Lager und redete mit ihm, erzählte ihm von den Kathul, von seinem Vater, von den Dingen die noch anstünden und was er schon alles geschaft habe. Sie erzählte und erzählte und erzählte - doch Veyts Zustand änderte sich nicht. Das einzige, was zu bleiben schien, war zu warten, dass er aufwachte.

Erkenntnis des Tages: Rosa Vögel sind an einem rosa Himmel unsichtbar.

7. Eintrag - (immer noch) In der Stätte der Heiler[]

Auch zwei Tage nachdem Veyt bewusstlos am Rand des Zeltlagers gefunden war, hatte sich sein Zustand nicht geändert. Zwar schien er ab und an einmal zumindest die Stirn leicht zu runzeln wenn man laut nach ihm rief oder ihm zu Trinken einflöste, aber mehr Reaktion erfolgte nicht.

Die Wachen des Lagers murmelten leise vor sich hin. Einer von ihnen war sich sicher, er hatte noch eine dunkle Gestalt weggehen sehen, oder eher wegschlurfen sehen, als man den jungen Mann in Büßerhemd gefunden hatte. Richtung Süden. Richtung Andorhal. Kein Ort, von dem Gutes kam.

Aber es musste nicht Andorhal sein. Es konnte alles mögliche sein. Der Wald war nicht sicher, war er schon zu Zeiten König Terenas' II. nicht gewesen. Damals waren es Banditen und wilde Tiere. Heute waren es Kultisten, Untote und verseuchte wilde Tiere.

Man konnte nur hoffen dass er von sich aus aufwachte. Oder vielleicht jemand kommen würde, der ihn aus seinem Schlaf weckte.

Zumindest das mit dem Kuss hatte so direkt noch keiner probiert.

Erkenntnis des Tages: Selig sind die Schlafenden, denn sie werden einst erwachen.


weiterführende Links:[]

Das "Marsch"-Tagebuch - Teil 2

Das "Marsch"-Tagebuch - Teil 3

Advertisement