„Arena Busi'ness“
– Eine Kurzgeschichte von: Kayezar, Vereinigung der Aspekte
Eine Trollin und ein Troll sitzen in einem engen, stinkenden Raum. Sie starren sich an und ihre Körper werden durch eine geisterhafte Finsternis durchströmt. Die Augen des Männchens sind schwarz und speien bedrohliche Schattenflammen aus. Die Frau stiert monströs und spannt ihren Körper an. Der Pakt des Schattens bereitet sich auf den Kampf vor. Kayezar spricht Worte voller Hass und Grausamkeit. Sie verlassen seine Lippen nicht. Mit weit aufgerissenem Maul und mit mörderischen, blutgierigen Gedanken strömt der Schatten seiner Seele zu Jayenne. Seine Tochter nimmt diesen Hass in sich auf, fokussiert ihn und wirft ihn auf ihren Vater zurück. Sie stärken sich gegenseitig durch ihren heiligen Hass.
Jayennes Geist bäumt sich kurz in einem tödlichen Verlangen auf und schirmt sie und ihren Kampfpartner mit einem golden durchsichtigen Schutzschild ab. Sie erheben sich und stimmen in einen gemeinsamen, schrillen Kriegsgesang ein, halb spirituell, halb körperlich sticht der Schrei gegenseitig anstachelnd in ihren Ohren. Ohne ein Wort gesagt zu haben, wissen sie, was sie wollen. Töten, Tod bringen, den Schatten zum explodieren bringen, in Blut baden, siegen und im Rang aufsteigen.
Die Tore öffnen sich ratternd und die beiden Trolle stürmen heraus. Der Troll spürt die Sonne, die ihm entgegenschlägt, nicht. Seine Augen sehen nur Dinge, die er zum töten braucht. Er stürmt die Rampe herauf, die sich quer durch die Kampfarena erstreckt. Jayenne behält den Berserker vor sich fest im Auge und stürmt ihm hinterher. Ihren Schatten stets beherrschend konzentriert sie sich auf ihre Seele und die des bulligen, schwer gepanzerten Trollmännchens. Es erscheinen die beiden Gegner. Ein großer, breiter Taure mit einem brutalen, gezackten Streitkolben in Begleitung einer von Licht erfüllten, schwer gerüsteten Blutelfe.
Entschlossen blicken sie den Trollen entgegen. Das Licht der Blutritterin hat die beiden Gladiatoren erfüllt. Wild reiten sie aufeinander zu, die beiden Heiler halten sich im Hintergrund auf. Aus vollem Ritt stürzt sich der Berserker auf den schwerfälligen Tauren und hackt mit seinem Schwert brutal auf ihn ein. Der Taure schlägt mit seinem Streitkolben wuchtig zurück. Eine blutige Wunde in die Flanke und die Schulter des Tauren geschlagen und im Gegenzug einen gebrochenen Arm eingefahren habend reißen sich die mächtigen Krieger voneinander los und stürzen sich auf die Heiler, die aus dem Hintergrund mächtige Gebete Sprechen und die Wunden der Nahkämpfer wieder heilen lassen.
Jayenne kreischt finstere Worte des Schattens und konzentriert ihren gewaltigen Hass darauf, diese hässlichen Verletzungen von Kayezar zu heilen. Sie sieht den Streitkolben des Tauren auf sich zurasen und weicht gerade noch aus, doch wird sie daraufhin mit der Schulter und dem direkt darauf folgenden Streitkolben am Kopf getroffen und schwer zu Boden geschleudert. Ihr Hass kreischt in ihr auf und sie wird von einem schützenden Seelenschild umgeben, der sie kurzzeitig beschützt. Sie konzentriert sich schnell auf ihre eigenen Verletzungen und wird mit einer Woge des Schattens durchfahren, die ihre Wunden an Kopf und Hals teilweise wieder heilen lässt.
Kurz darauf reißt die massige Faust des Tauren sie aus ihrer Konzentration. Sie segnet den schatten flüchtig, dass dieser Schlag sie zu spät erwischt hat. Schnell versucht sie die folgenden Schläge des mächtigen Tauren durch ihre schattige Gewalt zu verhindern. Ein Hieb mit dem Hammergriff lässt sie Sekunden lang in Ohnmacht fallen. Sie betet zum Schatten, dass Kayezar ihr bald zur Hilfe kommen kann.
Am anderen Teil der Arena drischt Kayezar auf den Schild des Paladins ein und hackt brutal auf die dicke Rüstung. Mit seinem finsteren Blick durchleuchtet er die Seele des Paladins und versucht, jede mögliche Konzentrierung auf das heilende Licht zu unterbinden, indem er die magischen Worte des Paladins mit einem jähen Schlag gegen den Kiefer unterbricht. Monströs schwingt er weiter sein Schwert über den Kopf und lässt es auf sein Ziel hinunterrasen, doch immer wieder schafft es die verhasste Elfe, sich zu heilen.
Doch langsam aber sicher ist sie von schweren, klaffenden Wunden übersäht und sinkt zu Boden, ihren Schild schützend über sich haltend, auf welchen Kayezar weiterhin voll Blutgier und schwarzem, finsteren Hass einhämmert. Er hört, wie die Knochen in ihrem Arm und ihrer Brust brechen, ihre Muskeln vor Anstrengung und Wucht innerlich bluten und zerplatzen. Zuletzt reicht der Elfe die Kraft nicht mehr und der Schild wird von einem weiteren Schlag mit dem mächtigen Zweihandschwert in Kayezars Händen zur Seite geschmettert. Die Waffe zu einem letzten, finalen Schlag ansetzend hebt der Berserker die Hände und lässt sie mit einem lauten Aufschrei nach unten rasen.
Mitten in der Luft jedoch trifft er auf eine schimmernde, goldene Barriere. Seine Gedanken schrieen auf und sandten den Befehl an Jayenne: „Zerschmettere den Schild! Vernichte diese unheilige Barriere! Bereite mir den Weg zu ihrem Blut!“ Mit gefletschten Zähnen beobachtete er die auf dem Boden kauernde Blutritterin. Hinter dem wabernden göttlichen Schild genas der Paladin rasch und Kayezar wandte sich verzweifelnd nach hinten um.
Er sah die zerschmetterte Jayenne, die regungslos auf dem Boden lag. Er spürte, dass ihr Schatten sie verlassen hatte. Für sie war der Kampf vorbei. Vor ihr richtete sich der Taure aus dem Kampf mit ihr auf und drehte sich rasch zu Kayezar um. Einen Blick zum Paladin werfend sah er eine triumphierend grinsende Elfe, die wieder voll genesen war.
Eine Woge des Schattens durchfuhr den Berserker und er wand sich dem Krieger zu, und schwang mit aller ihm verbleibenden Gewalt sein Schwert gegen diesen. Er spürte, wie Jayennes Schatten ihm entwich. Er spürte, wie der Schlag des Tauren, den er gerade noch parierte, ihn schwächer werden lies. Er kreischte und hackte so brutal er konnte gegen ihn. Er schlug ihm die Waffe aus den Händen und trat gegen sein Schienbein. Humpelnd robbte der Taure wieder zu seinem Streitkolben, um ihn wieder aufzuheben. Doch so mächtig der Troll auch gegen ihn einhieb, erfüllte ihn immer wieder das tödliche Licht des Paladins. Nach einer Parade des Tauren wurde Kayezars treues Schwert in den hölzernen Steg gebohrt. Kurz daraufhin wurde er von dem Tauren mächtig im Nacken getroffen und schlug heftig mit seinem Kopf auf die harten Planken. Er spürte, wie sein Hauer splitterte und sein Kiefer zerschmettert wurde. Den letzten Hieb des Tauren spürte er nur noch leicht. Der Schatten hatte ihn inzwischen verlassen. In ihm tobte nur noch ein Gedanke: Scheiße!