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Teil 15[]
Die Sünden der Väter suchen häufig die Kinder heim...
Ein Spruch den er in häufig gehört hat, den sein Vater sogar häufig sagte, aber dessen Bedeutung sich erst in den letzten Monaten Ihm in seiner simplen Rohigkeit Offenbarte.
Drei Jahre waren vergangen seit dem er zurück nach Sturmwind kam, drei Jahre waren vergangen als Anziehl exorziert werden sollte und zu dessen Geleit sich Kathul Rahemtalleran, Kathul Hyare und er sich in der Kathedrale versammelt hatten.
Drei Jahre waren vergangen als Rahemtalleran und Hyare von Zeloten der scharlachroten Faust in der Kathedrale mit Klingen verletzt wurden und als er, ein Ritter seiner Majestät und Paladin der silbernen Hand, dazwischen gehen wollte und von selbigen Zeloten vor dem Altar verprügelt und in den Kerker der scharlachroten Faust gebracht wurde.
Drei Jahre waren vergangen wo er in diesem Kerker gefoltert wurde und er die Welt Sturmwinds nicht mehr verstand.
Drei Jahre waren vergangen als der Lordkommandant Ihm seine Hand reichte und somit seine Entschuldigung zum Ausdruck brachte, zumindest hoffte er das, und diese Geste ihn dazu anhielt als Ritter seiner Majestät in Sturmwind Präsenz zu zeigen.
Er schloss die Augen und dachte an die vielen Dinge die in diesen drei Jahren passierten, die anfänglichen Sticheleien der scharlachroten Faust und täglichen Provokationen...er musste schmunzeln, mitunter die beste Zeit die er dort gehabt hat.
Denn eines wurde ihm auch sehr schnell klar. Egal was vorgefallen war, der Lordkommandant neigte dazu sein gegebenes Wort zu halten. Das war etwas was er als Lordaroner Ritter sehr hoch anrechnete, egal vom wem es kam. Er konnte sogar behaupten, wenn es jemanden gab, den er als Ritter und Paladin bedingungslos respektierte, abseits von Sir Tagros, dann war es Sir Cathalan. Wahrscheinlich lag dieses am gemeinsamen Lordaroner Blut oder an den langen Weg den man von Missgunst bis Respekt gemeinsam ging oder auch an den Wechsel den die scharlachrote Faust zu einem verlässlichen Vasallen Sturmwinds machte, vielleicht sogar den verlässlichsten.
In diesem Zuge musste er auch an Pater Robin von Baskerville denken, jemanden den er bis heute nicht gelernt hatte einzuschätzen. Er hoffte nur das der Pater als Legat sich nicht zu sehr verbiegen musste, aber er verliess sich da auch auf die Aussagen von Pater Hetherion der auf die Frage: "Wie macht sich Pater Robin?" gewohnt brummend scharf rhetorische antwortete: "Einer der wenigen dem ich das Gehänge eckig lutschen würde...".
Ein größeres Kompliment konnte der Pater wohl nicht vergeben, manchmal wäre es besser ER würde solche Komplimente auch nicht geben.
Mit einem weiteren Lächeln musste er an die restlichen Ritter Sturmwinds denken, einige von Ihnen waren verblasst und kaum wahrgenommen, manche in Ihrer Art unverkennbar und einmalig. Sei es ein Sir Dunrik, bei dessen Ritterschlag im Sturmwinder Schloss Ihm beinahe der Brustpanzer zerbarst vor Stolz, endlich wieder königsblau oder auch ein Sir Alleander dessen Idealismus die größte Stärke, aber auch dessen bedeutendste schwäche ausmachte. So verschieden beide waren , Sir Dunrik und Sir Alleander, umso enger war seine Verbundenheit mit Ihnen. So sah er es zu mindestens von seiner Seite.
Für diese drei, Sir Cathalan, Sir Dunrik und Sir Alleander würde er jederzeit seine Hand ins Feuer legen...gut, Ausnahmen und tieffliegende Wortgefechte gab es immer, aber die Rückbesinnung auf das was man darstellte und aneinander hatte war immer gegenwärtig.
In letzter Konsequenz waren es gerade diese drei unterschiedlichen Ritter, die Ihn getragen haben. Sie waren es die Ihn kontra gaben oder ihm auch zustimmten. Sie waren es, auf dessen Wort er sich verließ und sie sich auf sein Wort verlassen konnten.
Im Geiste ging er die Wappen weiter durch, Sir Desther, beinahe mehr als ein Schläger als Ritter und dennoch jemand der mit den Konsequenzen seines Handelns umging und mit seiner etwas speziellen Hingabe dem Wachregiment diente.
Seine Durchlaucht Herzog Atheldan von Steinwacht, wohl einer der wenigen die selbst ihn, so er in Rage geriet mit wenigen Worten, direkt auf den Teppich zurückzog. Er bedauerte dass er zu wenig Kontakt zu dem Herzog gesucht hatte, war es aber in der Natur seiner Erziehung immer eine gesunde Distanz zu wahren. Vielleicht machte auch gerade das den Herzog so einmalig. Eine Distanz zu den Dingen ohne in Ihren Schmutz und Dreck gezogen zu werden und dennoch das Interesse des Königreichs und seiner Majestät immer im Blick.
Er seufzte tief und blickte hinaus über Darnassus, dessen Ruhe und Frieden schon etwas Weltfremdes in seinen Augen hatten. Sein Blick wanderte auf den kleinen Vorhof, direkt vor seiner Behausung, wo Sir Tagros mit stoischer Miene einem Druiden versuchte zu erklären was Licht ausmacht und dieser Druide mit ebenso stoischer Miene versuchte Sir Tagros zu erklären was Elune ausmacht...außer Brüste.
Kurz blieb sein Blick auf Sir Tagros haften. Wenn es einen moralischen Kompass gab, dann war er es und das seid Jahrzehnten. Tagros war nicht nur ein Ordensbruder, sondern auch auf eine Art wohl sein einzig richtiger Freund. Zutiefst bedauerte er es, das Sir Tagros sehr selten in Sturmwind verweilte, wäre doch gerade dessen Rat ihm persönlich mit am wichtigsten. Aber auch Sir Tagros war der, der er war, und bestimmt nicht für die große Bühne Sturmwind geeignet. Mit Grausen erinnerte er sich an die Diplomatische Mission zu Arathi zurück, wo eine Verhandlung mit einem Orchäuptling in dem offensichtlichen Missbrauch einer Aubergine und zuwenig Wundsalbe endete.
Sir Tagros konnte manchmal ziemlich erfinderisch sein und prägte den Satz "Wer ein Bückstück der Diplomatie sein will, muß das wegstecken können...!" Wenn es damals wenigstens den Orc getroffen hätte und nicht einen hohen Sturmwinder Diplomaten.
Sein Blick ging wieder auf das Schreiben in seiner Hand und er atmete wieder tief ein und aus. Drei Jahre waren vergangen in denen er seinen Orden in Sturmwind einen Namen gegeben hatte.
Natürlich war er es nicht alleine gewesen, aber er musste immer daran denken wie man Ihn allein ausgelacht bzw. verspottet hatte, als er einzig und allein in seiner purpurnen "NICHT PINKEN" Rüstung, die er als Paladin der silbernen Hand immer getragen hatte, durch Sturmwinds Straßen ging. Das Wappen der gekreuzten Sense immer stolz auf seiner Brust.
"Ich sehe keinen Ritter sondern nur einen Hampelmann der versucht einen Lordkommandanten nachzumachen...!" diese Sätze waren genauso prägsam wie "Bürger, zeigt mir eure Papiere!" oder damals in Begleitung mit Sir Tagros "Was treibt Ihr maskiertes Gesindel, in meiner Stadt!".
An liebsten hätte er die Wache nach guter alter lordaronischer Sitte direkt in den Kanal geschmissen, aber Sir Tagros redete die Wache in einem Anflug von Milde direkt an: "Entschuldigt eure Majestät, hätte ich Euch doch beinahe für eine fette, schmierige, haarlose Wache gehalten. Eure Majestät sollte vorsichtig sein und Rittern gegenüber nicht in solch perfekter Verkleidung gegenübertreten. Manch Ritter würden ja solch schmierige Exemplare Sturmwinder Beamtenkots direkt zusammenkloppen."
Er war sich nicht wirklich sicher ob die Wache das auch nur im Ansatz verstanden hatte. Aber das Gesicht wars wert gewesen und hatte einen stillen Triumph bedeutet. Heute allerdings bekam man solche Unfug nicht mehr zu hören. Heutzutage erntete der Anblick des Ordens in purpurner Rüstung keinen Hohn oder Spot mehr und das Wappen des Erbauers war ein Begriff. Aber Zeiten ändern sich auch wieder, das war Ihm mehr als bewusst aber er empfand es auch nicht als schlimm. Sondern es war der Lauf der Dinge. Zwar hatte sein Orden einen hohen Blutzoll für Sturmwind geleistet. Doch die Zeit ging immer weiter und auch irgendwann würde dies in Sturmwind verblasst sein.
Seit Lordaeron, den harten Kämpfen an den Nordgrenzen des Königreichs, die Scherbenwelt und dem langen Marsch der Vergeltung nach Nordend, der Belagerung von Eiskrone und zu guter Letzt die Schlacht auf der Fenrisinsel hatten 34 Ordensritter, 21 Priester, 41 Knappen, 244 Ordenskathul und ca. 400 Waffen- bzw Trossknechte Ihr Leben im Dienste verloren. Von den damaligen 15 Paladinen die den Orden um den Erbauer gegründet hatten, waren nur die Großmeister, er und Sir Tagros übrig. Von denen, die aus Lordaron kamen, nur Pater Hetherion und Kathulknappeinfantilerschreckdertintenfischgesichterundogerwämserzushattrath Silbergreif.
Und an diesen Namen war viel mehr Wahrheit dran als man nur erahnen konnte. So lange er zurückdenken konnte, war sie an seiner Seite gewesen unerschütterlich, rotzfrech und im Gefecht immer verlässlich. Auch sie hatte Sturmwind verändert und dass sie nun mehr sein Knappe war, hätte er sich im Traum nie denken lassen. Ohne sie wäre er diesen Weg aber niemals so weit gegangen, auch und vor allem in Sturmwind. Bei allen war sie der frische Funke der einen pfauenhaften Ritter lächerlich und einen saufenden Soldaten ehrfürchtig scheinen ließ und sie war die wirklich einzige einzige Kathul die jemals dem "ALTEN" das Fressbrett bohnern durfte. Wobei sie ihn ja hat gewinnen lassen, hält ja das Ego vom Alten nicht aus so wie die Kathul am Lagerfeuer erzählten.
Wieder seufzte er. Wie vermisste er das. Gerade das Heerlager und seine Kathul, die Abende vor oder nach einer Schlacht die Gewissheit das, egal was kommt, man Seite an Seite steht oder stand. So grausam manche Situationen auch waren umso mehr kehrten sie die Menschlichkeit eines jeden nach vorne und umso mehr verblasste diese Trivia des Streites und des eigenen Egos. Die vielen Bilder vergangener Taten und Schlachten flackerten vor seinem geistigen Auge. Aber egal was er dachte, der Eindruck dass "sein" Orden nicht mehr existierte war einer den er nun nicht mehr wegwischen konnte. Auch wenn neues Blut aus der Asche hervor ging wie zum Beispiel Vas-Kathul Darrgosch Steinschlag.
Einer der ersten neuen Kathul der sich von ganz unten hochgebissen hatte. Mit der Zähigkeit und Loyalität die nur ein Zwerg vorbringen konnte hatte er dem Orden gedient und vor allem seinem Ordensmeister. Er konnte sich keinen besseren Offizier und Hauptmann vorstellen für den Orden und er hoffte das der Vas-Kathul genau die gleichen Attribute dem neuen Ordensmeister entgegenbrachte. Aber jeder aufrechte Offizier brauchte auch seinen Nemesis und das war wohl Pallermann...oh? Verdammt...der Kohlenkeller! Schnell verdrängte er dieses Trivialität aus seiner Gedankenwelt und räusperte sich verlegen.
Ebenso hatte er noch hohe Erwartungen an Groschka Steinschlag, seinem längsten im Dienst stehenden Knappen und jetzige Ordensritter. Lady Groschka war pflichtbewusst wie kein zweiter, eigentlich eine Fähigkeit die er schätzte. Gut, ab und an lähmt es auch. Aber diese Erfahrung musste sie selbst machen und er war sich sicher dass sie Ihren Weg gehen würde, egal welche Dummheiten sie noch anstellen konnte. Sie war etwas wie er als er jung war, voller Pflichtgefühl und sturer Ehre. Er wünschte sich Sir Biensis hätte nicht diesen finalen Weg der Ehre gewählt. Denn gerade er wäre eine Stütze für Groschka gewesen.
Denn im Orden gab es nur einen noch altmodischeren Ritter wie er selbst und das war Sir Biensis. So ehrenvoll Sir Biensis gewesen war umso ehrenvoller war sein Tod und dennoch so falsch. Aber Rittertum definiert sich nicht über bequem und unbequem sondern einzig und allein über Tugenden und deren Konsequenzen. Die Balance zwischen den Tugenden war es die einen Ritter letztendlich ausmachte und auch zerstören konnte. Denn es gab genug Tugenden die sich gegenüber stehen und einen guten Ritter dazu zwingen das richtige falsch zu machen oder umgekehrt.
Ritter die diesen einzig und richtigen Weg bis zum Ende gingen, starben entweder wie Sir Biensis oder wurden verbittert und verhärmt wie sein damaliger Ritter als er noch Knappe war.
Kamen wir zu den halbirren Ordensmitgliedern, wie z.Bsp. Frinja. Auch wenn Sie Ihm von Anfang an zur Seite in Sturmwind stand, konnte er nicht über sie nachdenken ohne sich zu schütteln und zu zucken. So sehr er ja glaubte das sie irgendwie wohl doch nur etwas mehr Kaldorei war als andere, so sehr glaubte er doch das sie einen totalen Sockenschuss hatte. Egal was die im smaragdgrünen Traum da durch die Nase ziehen, sie brauchte entweder deutlich mehr davon oder deutlich weniger. Welche Kaldorei bringt den schon einen Krokolisken im Sturmwinder Mondbrunnen das schwimmen bei? Oder benennt des Prinzen Katze Stubsi? Oder lässt der Palastwache Bert immer frischen Dung unter das Fenster legen, damit sein Kind schön groß und stark wird? Wie Bruder Selfried damit klar kam wusste er auch nicht...wobei...Geweih am Kopf, merkse selber Arken, oder?
Dann noch Dalrin, oh beim Licht. Fünf Minuten Dalrin waren für Ihn ca. 500 Jahre Folter und das im Zusammenhang mit Mitglied des bronzenen Schwarm erwähnt, nicht mal so unwahrscheinlich.
Nicht nur das der den Schlag nicht mehr Schräger haben konnte, so unüblich waren auch seine Auftritte. Er würde nie vergessen wie Sir Khereb auf der Latrine eine Herzattacke bekam als unvermittelt neben Ihm der Magister auftauchte mit dem Playknight unter dem Arm und dem folgenschweren Satz formulierte "Ich sitze hier schon seid vor 10 Jahren, und selbst?" Wann der Magister Mitglied bei den Bronzenen wurde, wusste er nicht mehr, wahrscheinlich war das eine folgeerscheinung einer temporalschmarotzerkurve. Er hasste Nozdormu.
Obwohl also der Orden des Erbauers eigentlich eine von Paladin gegründeter Orden war, konnten selbst solch schillernde Personen in Ihm aufgehen. Auch etwas, was manchmal Kraft kostete aber er hatte kein Zweifel daran, dass diese Ordensmitglieder sich Ihrer letztendlich Pflicht immer klar waren. Gut manch einem vielleicht trübgrüntemporalverzehrtklar.
Der zweiseitige Monolog von Sir Tagros und dem Druiden endete im einen "wer jetzt blinzelt verliert"-Moment. Er fand es bewundernswert das zwei so unterschiedliche Ansichten und Personen so rotgeränderte Augen haben konnten, weil Ihr persönlicher Stolz gerade nichts anderes zuließ. Da soll einer Sagen Kaldorei und Menschen hätten nichts verbindet.
"Nicht springen, Alterchen, das bekommt doch deinen Knochen nicht!" dieser Satz war fast so schön wie "Bürger, zeig mir Eure Papiere!" kam von einem flachsblonden Rotzbengel aus Seehain. An jedem normalen Tag hätte er dem Kleinen mal gezeigt was wem nicht wo bekommt...naja es war ein normaler Tag eigentlich gewesen in Sturmwind, mit zuckenden Auge und pulsierender Ader. Aber genau in diesem Moment hatte diese entwaffnende Naivität und nach entsprechender Korrektur sehr ernste Respektierung Ihn aus seiner Grübelei gerissen. Er hätte niemals geahnt was aus dieser kurzen, wirklich kurzen Begegnung werden würde.
Aber Veyt hatte er dort das erste Mal getroffen, seinen Veyt.
Warum dieser Bursche dann sein Knappe wurde konnte er immer noch nicht nachvollziehen. Er hatte Veyt nicht geschont und mit Sir Biensis an seiner Seite eine harte Knappenschule aufgezeigt. Aber Veyt erkannte Sinn und Zweck und wich nie von seiner Seite. Egal wie unwirsch er war, oder wie unleidlich oder wie stinkig, oder aufbrausend, oder schimpfend, oder brüllend, oder wutausbrechend, oder schlagend, oder fluchend oder.......er überlegte war er wirklich SO SCHLIMM? Arsch auf dem Eisthron.
Manchmal verstand er Veyt wirklich nicht mehr. Aber der Junge war diesen Weg mit ihm konsequent gegangen. Kaum ein Knappe hatte dies geschafft und kaum ein Knappe hatte seine Achtung so erarbeitet wie Veyt. Und der Kleine war immer dabei gewesen, egal ob es das Duell auf Leben und Tod gegen Askab war oder die Kämpfe in Tirisfal. Immer war sein Knappe bei Ihm gewesen und hatte stoisch und gehorsam und manchmal auch mit einer zu großen Klappe versucht seinem Ritter dienlich zu sein. Wenn es eine Zeit gab, die er mitunter wirklich zutiefst genossen hatte, dann war es jene und zwar einzig allein aus dem Grund, das er sich blind auf Veyt verlassen konnte. Er würde lügen wenn er glauben würde das wäre jetzt immer noch so, aber Veyt war seinem Schatten langsam entwachsen. Er selbst hatte mitunter darauf hingearbeitet, so glaubte er immer noch das Veyt ein wesentlich besserer Ritter und Paladin sein konnte wie er selber.
Er lächelt mit sichtlichem Stolz, als er schlussendlich auch an seine Dame dachte. Gut, Dame war jetzt so eine Sache, nicht das sie im Kleid eine gute Figur abgab, aber ebenso konnte sie fröhlich lächelnd einem Orc die Hauer ausreißen mit den eigenen Händen. Er hätte nie gedacht, nach Stratholme, das er jemals so weit gehen würde und eine Ehefrau nehmen würde. Aber auch sie war nun ein Teil von Ihm, ein Teil den er um nichts mehr missen wollte auf dieser Welt. Auch wenn Ihre Ansichten manchmal mit seinen mehr als nur kollidierten, so was Sie die wirklich einzige die es schaffte auf sein brummiges Gesicht ein lächeln zu zeichnen und das mit nur wenigen Worten. Und Ihre Kekse waren die Wucht in Tüten, vor allem wenn Sie aus Wut backte. Gut man konnte danach drei Sturmwinder Regimenter versorgen, so zugestellt war die Wohnung mit Keksen. Seine Gedanken blieben eine Weile bei seiner Frau und Ihrer Kampfeinsatz beim Berg Hyjal. Er hatte aufgehört sich Sorgen zu machen, er akzeptierte das sie auch Ritter war und genau das gleiche Tat sie für Ihn. Sie beide waren Ritter, Paladine und Adelige Sturmwinds und nahmen Ihre Pflichten und Aufgaben sehr ernst.
Er zog die Stirn kurz kraus, als er daran dachte wie häufig er doch gehört hätte das der Sturmwinder Adel nur aus Spontanadeligen bestehen sollte, was immer das jetzt aussagen sollte. Dieser Spruch war mindestens genauso blödsinnig wie der dumme Witz über die Amtsdauer einer Bürgervertreterin...."Ein Mordanschlag *bädäbisch*".
In diesem Zug musste er über viele Personen nachdenken die Ihn ein Stück Erträglichkeit ins Sturmwinder Leben gebracht hatten oder manchmal auch das Gegenteil, Mirelia, Faelan -als Gardist der Inquisition eine Vollniete- und Orkon die Reservisten aus Rotkamm - eine drollige Truppe mit denen man sich aber wenigstens gepflegt reiben konnte, Iraja und Leutnant Rejina, die heilige Inquisition und Ihrem störrischen, wie umso mehr von Ihm vermissten Großinquisitor, Paiyu -sein erstes wirkliches Duell auf Leben und Tod - das was er zu Meister Radul über sie sagte kam aus tiefstem Herzen. Selten hatte er für eine Person die offensichtlich der Feind war soviel Respekt gezollt und natürlich auch für das Paradebeispiel männlicher Kaldoreigkeit Radul Schattenschlag. Auch einer der wenigen mit dem er sich einfach mal prügeln konnte...von wegen ein Ritter schreitet. Dann war da auch und vor allem die kleine lustige Taverne am anderen Ende von Kalimdor, Krug und Klinge. Was hatte er dort für lustige Abende erlebt und er gab es zu "SELBST" als dieser unsägliche Ketzerbann herrschte ist er dorthin gegangen. Das Kurzweil was Ihm dort geboten wurde, hat er selten woanders erlebt.
Oder auch das Wachregiment mit seinen Facettenreichen Soldaten, wenn es Kontinuität neben der scharlachroten Faust gab, dann war es das Regiment. Auch etwas was er sehr hoch anrechnete.
Sie ALLE und noch viele mehr spielten Ihre Rolle im Sturmwinder Wahnsinn und das meistens mehr als glaubhaft und konsequent. Jeder der nicht mehr war, war ein Verlust. Das konnte er ungelogen sagen.
Er schaute wieder auf den Vorhof und hob irritiert eine Augenbraue. Die Situation mit Sir Tagros und dem Druiden ging langsam von Ekalationstufe I auf Eskalationsstufe III herauf, denn beide hatten angefangen mit Schnappatmung und starrten sich unentwegt mit rottränenden Augen weiter an oder eher "nieder". Die Gesichtsfarbe beider Kontrahenten schwang schon langsam ins dunkelPURPUR und war nicht mehr so ganz schön anzusehen.
Gerade als er sich ein Herz nehmen wollte um doch etwas Vernunft in die beide Köpfe zu bringen, ritt eine offensichtlich schwerst betrunkende Dryade zwischen den beiden hindurch. Lallend und den guten Lordaroner Branntwein noch in der einen Hand hin- und herschwenkend wurde diese Dryade von einem improvisierten Pferdegeschirr aus einem Erbauerwappenrock und von einer ebenso betrunkend reitenden Silbergreif gelenkt. Mit einer wild Wedelnden Hand in der Luft schrie Silbergreif: "UF ZUM BIMSBAUM MOoooIN ÖDLÖS PFÖÖÖRD!!!!."
Und beide galoppierten ins irgendwo.
In diesem Moment schlugen Sir Tagros und der Druide synchron eine Hand durchs Gesicht und erreichten eine gemeinsame Ebene, die jenseits der oberflächlichen Diplomatie war.
Er unterdrückte ein schmunzelte leicht und blickte wieder auf den Brief in seiner Hand.
Die Sünden der Väter suchen häufig die Kinder heim...er schluckte und jegliche Freude wurde ihm aus dem Gesicht gewischt. Längst vergangene Augenblicke zeichneten sich wiederum vor seinem inneren Auge ab. Wie er und sein Bruder die Schläge Ihres Ritters von Tieritz gemeinsam ertrugen und sein Bruder Ihm immer trotzig sagte: "Du bist mein Vorbild Arken! So lange Du nicht brichst, werde ich es auch nicht tun".
Dann dieser unsägliche Abend, als trotz des Todes der ältesten Tochter von Tieritz, Theresa die Familie van Roth und van Tieritz eins werden sollten. Wie sein Bruder vor Ihrem gemeinsamen Vater kniete, ihm das Familienschwert hochreichte und sagte: "Er hat mit seinem Blut versprochen Julia zu beschützen, ich gebe sie frei, Vater." Kurze Zeit später waren er und die zweitgeborene Julia von Tieritz verlobt obwohl sein Bruder und sie sich liebten.
Unwesentlich später brannte Stratholme und er trieb seine Klinge in den Bauch seiner Verlobten, so wie es sein Prinz verlangt hatte.
Jetzt zitterte er und dachte zurück an die Zeit während Lordaron vor die Geißel ging. Während sein Bruder nach Stratholme aus der königlichen Armee desertierte, was für sich schon ein Unding war, um die hilflose Mutter bis zuletzt zu schützen um sich dann, nach Ihrem Tode, einer Söldnerbande anzuschließen mit der er raubend und mordend durchs Land zog.
Er knallte auf den Stuhl als er daran dachte wie er und Tagros eine kleine Truppe Ordensmitglieder führten um seinen Bruder Einhalt zu gebieten, zog er doch den Namen van Roth durch den Schmutz. War jener doch ein Deserteur, ein Frauenschänder, ein Mörder und Räuber. Welche Arroganz, nachdem er in Stratholme wesentlich schlimmeres getan hatte und den heiligen Eid, den er seinem Bruder damals gegeben hatte so leichtfertig brach.
Er hatte gehofft das jenes Kapitel, Julia und sein Bruder, an dem Tag endete wo er seinem Bruder den Kiefer brach, Ihn die Sehnen durschnitt und an einen Felsen kettete damit die anrückende Geißel den Rest erledigte. Er hätte nie gedacht, dass er seinen Bruder wiedersehen würde. Er hätte nie gedacht dass dieser überlebt und dass sogar die Seele von Julia in einen Untote Sindorei gebannt würde um als Geliebte seines Bruder an dessen Seite zu stehen. Wie die beiden das während Karuns Zeit beim scharlachroten Kreuzzug und Ansturm geschafft hatten ohne erwischt zu werden, war Ihm ein Rätsel.
Aber sei es drum, sein Sohn hatte letztendlich die Sache geregelt und manchmal spielte das Schicksal einem Taktierer und Strategen, so wie er es war, zu. Ihm war klar das die Untote den Verlust von Karun nicht ignorieren konnte und sollte sie noch existieren würde sie sich rächen wollen. Sein Sohn war jetzt Ordensmeister umgeben von Kathul und Verbündeten. So ohne weiteres wäre er nicht angreifbar. Die Ausnahme war jetzt er. Er war alleine und verletzlich. Besser hätten sich die Dinge für sein vorhaben nicht entwickeln können. Er hatte sie und Karun damals so schändlich hintergangen, den Eid gebrochen, sie zu schützen und Ihr Blut klebte an seinen Händen.
Langsam stand er auf und er zog die PURPURNE Rüstung der silbernen Hand aus. Fast schon rituell legte er diese fein säuberlich zusammen und legte seinen Wappenrock dazu.
Er öffnete eine schwere Truhe und holte die Rüstung hervor, die er sich als rumstreunender Ritter nach Stratholme besorgt hatte. Damals weil er die Rüstung der silbernen Hand voller Scham nicht mehr hatte tragen können.
Er legte die Rüstung langsam an und atmete ruhig. Er war ein einfaches Ziel, jeder wusste das er so gut wie alleine nach Darnassus gegangen war und mit etwas Glück würde Sie versuchen an Ihn heranzukommen. Diese Sünde war seine und er würde versuchen die Sache zu beenden, auf die eine oder andere Art.
Trotz übermäßigen Konsums von Schmorbraten konnte er den Harnisch schließen, auch wenn die Rüstung etwas drückte. Er nahm Papier und Feder und schrieb einige Zeilen in Kaldorei "An den werten Kaldorei Radul. Bitte belasse die Rüstung dort wo Sie ist, ich werde Sie mir wieder abholen. Mein Wort drauf!". Er nickte zufrieden und legte diesen Zettel auf seine Rüstung, dann legte er sein Familienring dazu. Eine weitere Nachricht hinterliess er für Sir Tagros und er wusste das sein ältester und verlässlichster aller Freunde verstehen würde. Sir Tagros und Silbergreif würden die Wacht halten und genau das tun, was er von Ihnen erwartete. Und er würde das tun was Sie von Ihm erwarteten, die Dinge regeln und zurückkommen. Immerhin gab es auf dem Kathedralenplatz zu Sturmwind eine Sitzbank mit seinen Initialen drauf.
Er nickte entschlossen und marschierte hinaus. Unterwegs erzählte er jedem der es wissen wollte das er auf dem Weg nach Hyjal war, allein und ohne sich umzublicken.
Später schüttelte jeder Kaldorei der das Zimmer betrat und die Nachricht auf der Rüstung las, runzelte etwas verlegen die Stirn.
So stand dort in furchtbar krackeliger Schrift "Kaldorei genannt Radul, nehmen und liegend stecken lassen. Bin buschig, mir schmeckt Kröte!"
....der scheiss war zu alt für Ihn.