Dieser Artikel wurde am 02.08.2010 als Spotlight der Woche vorgestellt. |
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A Hard Day's Knight / Teil 1[]
Er saß am Fuße der Späherkuppe und schaute den Rekruten bei ihrem Training zu. Die meisten Veteranen von Eiskrone taten ihr Bestes um die neuen auf Trab zu bringen und alles unter der Leitung eines unerbittlichen Zwerges, der eine Geduld an den Tag legte, von der er sich noch etwas ab schauen konnte. Er schloss die Augen und die Ereignisse der letzten Tage schossen durch seinen Kopf. Die Geschehnisse bei Gericht und vor allem seine letzten Worte, die er im Rahmen der Anklage erhoben hatte, spukten wie Schatten längst vergangener Tage durch seinen Kopf.
„Darrgosch!“
„SIR!“
„Was für ein Wappen tragt Ihr?“
„DAS WAPPEN DES ORDENS DES ERBAUERS, SIR!“
„Wem habt Ihr eure Treue bis zum Tot geschworen?“
„DEM KÖNIG UND DEM ORDEN SIR!“
„Eine Verfehlung wie Sie heute angedeutet wurde bedeutet nach unseren Statuten?“
„BEI MINDERENDEN UMSTÄNDEN AUSPEITSCHEN, ZUMEIST DEN TOT. IN BEIDEN FÄLLEN AUSSCHLUSS AUS DEM ORDEN!“
Er seufzte. So hatte er es gelernt, so hat er es gelehrt.
„Und wir tragen nicht „Königsblau“! Wir tragen nicht die Farbe des Königs. Eine Farbe die mit Stolz angesehen wird. Für die ganze Armeen in den Tot gehen.....WIR HABEN KRIEG VERDAMMT NOCHMAL und dann so ein Theater.“
Krieg...er schaut zu seinen Veteranen. Krieg...drei Kader hatte er unter seinem Kommando. Jeder Kader 30 Gardisten und jetzt? Krieg...7 Veteranen standen dort unten und versuchten ein paar Bauernlümmel etwas über Schwerter, Äxte, Bögen und Belagerungsmaschinen beizubringen. Krieg...nur noch 7 beim Licht.
„Aber im Rahmen des Gerichtes fasse ich nochmal kurz zusammen...der Angeklagte ist wegen einer Frauengeschichte angeblich bei der Faust in Ungnade gefallen und floh vor der Verantwortung. Mir persönlich gegenüber hat er zugegeben, seine Loyalität wäre noch gegenüber dem Kreuzzug, was ich nur am Rande erwähnt haben möchte. Jetzt steht er hier und hat gleich zwei weitere Frauen in irgendeiner Form benutzt, um seine Ziele zu verfolgen. Das scheint ein Faktum zu sein. Gegenüber mir höchst persönlich hat er „zugegeben“ den Kommandanten von seinem Posten entfernen zu wollen. JEMAND der vom KÖNIG ernannt wurde, WIE kann man sich „erdreisten“ das Wort seiner Majestät in Frage zu stellen? VOR allem wenn man noch zu gibt eigentlich eher den Scharlachroten zu dienen?“
Ein Schelm der böses hierbei dachte. Ein Roter, der in blau versucht, Chaos zu stiften, das ist schon zu klassisch um wahr zu sein. Darrgosch tobte einigen Rekruten hinterher, die wohl meinten es wäre Ruhezeit angesetzt. So schlaff wie sie im stoppeligen "Gras" lagen, so fix rödelten sie über die Steppe, nur um den Zwerg zu entkommen. Ihre Beinlänge war Ihr Vorteil, Ihre rassenbedingte Konstitution Ihr Nachteil. Es war nur eine Frage von Minuten bis Darrgosch über sie herfallen würde.
„Euer Wappenrock war an diesem Tage nicht rot, er war nicht blau rot sonder nur blau. Die Wache ist für mich eine Institution, die dem Volk Hoffnung und Stabilität gibt..sie trägt mit Stolz und Verantwortung ihre Farben...genauso wie jener Zwerg seine Farben stolz und aufrichtig trägt. Das was ich heute zu hören bekam...hat mich erschüttert.“
Erschüttert, ja das hatte es und erschüttert waren auch die Rekruten als der ungebremste Zorn eines Darrgosch Steinschlag über sie hereinbrach.
„Ordnung, wehrte Richter. Ordnung ist das Wichtigste, was diese Stadt braucht. Harte Zeiten liegen hinter uns und noch vor uns. Männer und Frauen fern der Heimat verlassen sich darauf das wir „Recht“ und „Ordnung“ Aufrechterhalten.“
Welch Farce, Ordnung zu verlangen von jenen, die nicht mal wissen, wie nötig jene ist. Die nicht den Krieg kennen und nicht wissen, was es bedeutet eine intakte Befehlskette zu haben. Einen Vorgesetzten stellt man nie in Frage, das zersetzt die Moral und gerade im Krieg ist dies mehr als nur ein „kleines“ Vergehen.
„Ich hoffe das Licht, und vor allem das Licht wird dem Gericht die Weisheit geben um ein gerechtes Urteil in diesem „Fall“ zu sprechen. Ehre....dem....König!“
Er atmet hörbar aus. Gerecht...Pah! Das er überhaupt eine Verhandlung bekommen hat, war schon ein Hohn. Aber was sollte er davon halten. Warum wurde jener freigesprochen? Es fehlten Beweise? Was für ein höhnischer Dreck, war doch ein Richter anwesend als er seine Pläne selbst zugab. Die Motivation hätte man ihm noch zu gute halten können, aber nur das und vielleicht hätte ihn das vor dem Henker gerettet und dann war es auch nur seltsam, die Scharlachroten - abgesehen von der Faust - waren schon eher als Feinde anzusehen. Er selbst hatte ein Kader durch deren Hand verloren in Eiskrone. Und selbst bei allen mildernen Umständen erdreistete er sich besser urteilen zu können als der König selbst. Liberales Republik Weibergewäsch und demnächst stimmen wir ab ob Arthas vielleicht doch ein ganz netter ist und ob es überhaupt Beweise gibt, dass er das so alles getan hat, schwere Kindheit und so. Bei solch einem Gedanken würgte er kurz.
Und dann hat er noch die Frechheit ihn noch herauszufordern, kniend und seine Strafe fordernd.
„Ich hätte ihn totgeschlagen.“ ertönte es ruhig hinter ihm als wenn der Sprechende seine Gedanken gelesen hätte.
„Ich weiß Tagros, ich weiß. Aber die Tugenden die dein Herz bewegen, sind nicht die meinen. Er hatte Mut und jeder...jeder verdient eine zweite Chance, so spricht der Erbauer.“
„Ich frage mich manchmal, in den kalten Nächten vor Eiskrone, während ich die Leichen meiner Ordensbrüder betrachte ob der Erbauer auch dem Unaussprechlichen eine zweite Chance gegeben hätte.“ die Stimme war ruhig und ohne Hass.
„Eine Frage auf die ich nie eine Antwort geben will“, antwortete er.
„Dennoch. Die Großmeister haben beschlossen, dass wir Sturmwind schützen sollen, ob von innen oder außen.“ ertönte es etwas säuerlich von seinem ältesten Kampfgefährten.
„Glaub mir Tagros, Ketzer und Untote wirst Du auch dort zu genüge erschlagen können und vielleicht gefällt dir die Politik?“
„Vielleicht gefällt mir auch, dass auf Menethils Thron eine Missgebildete sitzt?“
„Nun die kommenden Monde werden bestimmt nicht langweilig und so lange am Ende des Jahres die Welt nicht urplötzlich untergehen sollte, werden wir schon dafür sorgen können, dass sich so etwas nicht wiederholt.“ Tagros nickte nur.
Er erhob sich und wollte gerade zu Turm hochgehen als mit einem lauten „HUIIIIIIIIIIIIIIII!“ Rekrut Pallermann mit seinem Schild ihm über die Füße rodelte. Er taumelte und wurde von der anrauschenden Tiefenbahn Darrgosch, die von fünf Männern gehalten werden musste beinahe noch überrollt. Die zwergischen Flüche die sich über das Tal ergossen hielten auf Tage die Kondoren fern. Auch diese Ruhe hatte also ihre Grenzen.
„Ich bin zu alt für diesen Scheiß....“ murmelte er und humpelte mit seinen platten Füßen die Kuppe hoch.